Karpfenköder Nummer zwei: Tigernuss
Neben Boilies sind Tigernüsse Top-Köder für Karpfen. Die Nüsse sind zum einen äußerst lecker und zum anderen sehr nährstoffreich. Habt ihr schon einmal eine Tigernuss probiert? Nehmt mal eine Kostprobe. Sie enthalten große Mengen an Ballaststoffen, Fett, Zucker und Eiweiß. Aus diesem Grund dienen sie besonders in Südeuropa, Asien, Afrika und Südamerika als Nahrungsquelle für Mensch und Tier. Klar, dass solch ein leckerer und gesunder Happen für die Karpfen unwiderstehlich ist.
Zubereitung der Tigernüsse
Es gibt Tigernüsse in unterschiedlichen Größen: die kleinen Nüsse sind billiger als die großen. Füttern sollte man zumeist mit den günstigen Kleinen und die größeren Nüsse sollten als Hakenköder verwendet werden. So kann man die Beifangquote relativ niedrig halten.
Die Zubereitung der Tigernüsse fürs Angeln ist einfach. Man weicht sie für 24 Stunden in Wasser ein, kocht die Nüsse auf und lässt sie noch ein wenig im Sud stehen. Dann sind sie einsatzbereit. Manche Karpfenprofis lassen die Karpfenköder noch ein paar Tage im Kochwasser stehen. Dann bildet sich eine zähe Schleimschicht um die Nüsse. Diese Köder fangen zwar recht gut, riechen aber, je länger sie sich im Schleim befinden, immer unangenehmer.
Wenn Ihr Euch zur Herstellung von schleimigen Tigernüssen entschließen sollte, unbedingt einen gut verschließbaren Eimer verwenden. Sonst gibt’s schnell Stress mit der Ehefrau oder der Freundin. Wer sich nicht mit der Herstellung der Tigernüsse herumschlagen und seine Zeit lieber am Wasser verbringen möchte, kann auch auf Fertig-Tigernüsse aus der Dose oder der Tüte zurückgreifen. Vorteile dieser Karpfenköder: Sie sind lange haltbar und immer zur Hand.
Zerkleinern und dann fangen!
Die Tigernüsse werden wie ein Boilie aufs Haar gezogen. Zum Anfüttern sollte man zerstoßene Tigernüsse verwenden. Die Nussstückchen geben deutlich mehr Aromen ins Wasser ab als ganze Nüsse. Weil der Lockeffekt dadurch höher ist, werden die Karpfen schneller auf den Köder aufmerksam. Um Nussstückchen herzustellen, kann man die Tigernüsse mit Hilfe eines Messers zerteilen. Das ist aber viel zu aufwendig, besonders wenn man größere Mengen benötigt. Fürs Zerteilen der Nüsse kann ein sogenannter Bait Crusher verwendet werden. Damit lassen sich die Nüsse unkompliziert zerkleinern.
So stellt man einen leckeres Nusspaket her:
Feuer frei!
So lecker die Nusstückchen auch sind, es gibt ein Problem: Wie bekommt man sie an die Futterstelle? Ganze Nüsse kann man mit Hilfe der Futterschaufel an nahe gelegene Plätze befördern. Aber weiter entfernte Spots zu präparieren, ist unmöglich – gerade bei der Verwendung von Tigernussstücken. Hier kommt die Futterrakete zum Einsatz. Dieses Geschoss kann man mit ganzen oder zerkleinerten Nüssen befüllen und an den Angelplatz schießen. Trifft die Rakete auf die Wasseroberfläche, gibt sie ihren Inhalt frei. Verzweifelt nicht, wenn die ersten Würfe daneben gehen. Nach ein paar Versuchen steigert sich die Zielgenauigkeit. Bevor die Futterrakete aufs Wasser klatscht, sollte man sie leicht abbremsen, damit sie sich richtig entleert.
Um immer sicher zu gehen, dass sich etwas Futter in der Nähe des Köders befindet, kann die Montage und eine Portion Tigernussstückchen in einen PVA-Sack gegeben werden. Nach dem Befüllen wird der Beutel mit einem Stück PVA-Schnur verschlossen und beim Auswerfen sinkt der Beutel zum Grund. Dort löst er sich auf und gibt seinen Inhalt frei. Der Köder liegt mitten in einem duftenden Futterhäufchen. Genauer geht es nicht. Zu dieser Zwischenmahlzeit kann kein Karpfen Nein sagen.
Experimentierfreudiger Karpfenköder
Wer gerne mit Ködern und Köderpräsentationen experimentiert, dem kann eine Kombination aus fluoreszierendem Pop Up-Boilie und Tigernuss weiterhelfen. Unter Wasser ist dieser Köder ein echter Blickfang. Zieht man dieses Duo aufs Vorfach, bekommt man häufig schon nach kurzer Zeit den ersten Biss. Aber Vorsicht: die schwimmenden Boilies in den grellen Farben funktionieren nur dort sehr gut, wo sie nicht häufig zum Einsatz kommen. Sollte an Eurem Gewässer viele Angler mit diesen Ködern ihr Glück versuchen, können Ihr sie getrost zu Hause lassen. Dann schrecken sie die Fische eher ab, als sie zum Anbiss zu verleiten. Wer häufiger auf Tigernüsse und Tigernussstücke setzt, wird oft besser fangen als Angler, die es ausschließlich mit den gekochten Teigkugeln versuchen.