Karpfenangeln mit Frolic – der vergessene Köder

Boilies, Pellets und Partikel sind heutzutage die Top-Köder, wenn auf Karpfen geangelt wird. Gregor Bradler zeigt euch eine in Vergessenheit geratene Alternative: Das Karpfenangeln mit Frolic.

Frolic und Haarmontage – diese Kombination funktioniert nach wie vor hervorragend. Foto: G. Bradley

Immer mehr Angler begeistern sich für das Karpfenangeln. Bei den meisten kommen dabei Boilies, Mais oder Pellets zum Einsatz. Das Karpfenangeln mit Frolic gerät immer weiter in Vergessenheit. Zu Unrecht, findet Gregor Bradler.

Karpfenangeln mit Frolic: Erinnerung an alte Zeiten

Früher waren Boilies in vielen Fachgeschäften nicht erhältlich, außerdem reichte das Taschengeld oft nicht aus, um größere Mengen der runden Kugeln zu kaufen. Alternativen mussten her, die einfach und günstig zu beschaffen sind. Und diese Alternativen sind mittlerweile angesichts der omnipräsenten Boilies, Pellets und Partikel ziemlich in Vergessenheit geraten. Ein solcher Köder, den ich mir regelmäßig im Supermarkt besorgt habe, ist Frolic. Das Karpfenangeln mit Frolic war eine gute und günstige Alternative.  Auch das Hundefutter lässt sich, wie Boilies, an der Festbleimontage präsentieren. Eins vorweg, es muss natürlich nicht unbedingt Hundefutter dieser Marke sein. Es gibt auch anderes geeignetes Futter, allerdings sollte man darauf achten, dass die Brocken auch wirklich sinken, damit sie beim Füttern nicht weggetrieben werden.

Ein Schuppenkarpfen hat beim Karpfenangeln mit Frolic gebissen.

Frolic und Haarmontage – diese Kombination funktioniert nach wie vor hervorragend. Foto: Blinker/G. Bradler

Häufige Köderwechsel sind Pflicht

Frolic wird in zwei Geschmackssorten angeboten: Rind und Geflügel. Ich glaube nicht, dass eine Sorte fängiger ist als die andere, setze aber aus meinem Bauchgefühl heraus meist auf die Rind-Variante. Grundsätzlich verhält sich Frolic im Wasser wie ein Pellet. Die Ringe lösen sich langsam auf und geben Geruchs- und Geschmacksstoffe ab. Man fischt also mit einem höchst attraktiven Köder. Diese Eigenschaft bedingt aber auch, dass man beim Karpfenangeln mit Frolic etwas „fleißiger“ sein muss und der Köder öfter getauscht werden muss, als beim Angeln mit Boilies.

Beim Karpfenangeln mit Frolic muss der Köder häufiger ausgewechselt werden.

Hier ist es höchste Zeit, den Köder zu erneuern. Beim Angeln mit Frolic muss man mehr Einsatz zeigen als bei der Verwendung von Boilies. Foto: Blinker/G. Bradler

 

Anfüttern mit Frolic

Beim Anfüttern legt Frolic leider eine deutlich schlechtere Performance an den Tag als Boilies. Die gekochten Teigkugeln sind viel aerodynamischer und lassen sich mit Hilfe des Futterschaufel, der Schleuder oder des Wurfrohres ziemlich weit hinaus befördern. Beim Hundefutter muss man mit einer geringeren Wurfweite leben. Aber mit der Schaufel kann man die Ringe an ufernah gelegene Stellen werfen. Und wer ein Boot oder Futterboot verwenden darf, ist auf aerodynamisches Futter sowieso nicht angewiesen.

Frolic lässt sich nicht so weit und zielgenau anfüttern wie Boilies. Mit Hilfe der Futterschaufel kann man die Ringe aber an ufernahe Plätze befördern. Foto: Blinker/G. Bradler

 

So bekommt man Frolic ans Haar:

Da Frolics keine kompakte Kugel sind, sondern ringförmig, lassen sie sich nicht wie ein Boilie einfach aufs Haar ziehen. Beim Karpfenangeln mit Frolic gibt es mehrere Möglichkeiten der Anköderungen. Eine einfache Möglichkeit besteht darin, den Ring einzuschlaufen. Wer eine größere Futterportion anbieten möchte, kann auch zwei oder drei Frolics einschlaufen. Dieser Köder ist im Wasser auch etwas langlebiger.

1. Ins Ende des geflochtenen Vorfachs knüpft man eine Schlaufe.

 

 

2. Diese Schlaufe wird durch das Loch des Hundefutter-Rings geführt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

3. Nun fädelt man das andere Ende des Vorfachs durch die Öse.

 

4. Das Ganze wird festgezogen.

 

5. Mit Hilfe einer No Knot-Verbindung wird der Haken am Vorfach fixiert.

 

6. Es ist wichtig, dass man ans andere Ende des Vorfachs eine Schlaufe knüpft und diese an einen Quick Change Swivel mit passendem Sicherungsschlauch befestigt. Auf keinen Fall an einen herkömmlichen Wirbel anknoten, sonst kann man den Köder nicht erneuern, ohne das Vorfach abzuschneiden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nach vielen Jahren erinnerte sich Gregor Bradler an den Köderklassiker und gab ihm eine neue Chance. Das Ergebnis spricht für sich. Foto: Blinker/G. Bradler

Wichtig: Erst informieren

An manchen Gewässern ist das Anfüttern und/oder Angeln mit Frolic nicht gestattet. Deshalb sollte man sich vor dem Einsatz dieses Köders die jeweilige Gewässerordnung durchlesen.

 


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