Karpfenangeln mit Madenclip: Besser an überfischten Gewässern fangen

Karpfenangeln mit einem Madenclip bringt einige Vorteile mit sich. Besonders an überfischten Gewässern kann das kleine Utensil wahre Wunder bewirken. Doch warum werden die Maden nicht einfach auf den Haken aufgezogen und welche Vorteile bringt diese Methode noch mit sich? In diesem Artikel gibt es die Antworten.

Karpfenangeln mit Madenclip ist besonders an schwierigen Gewässern oft erfolgsentscheidend. Foto: BLINKER/F. Schlichting

Karpfenangeln mit Madenclip ist besonders an schwierigen Gewässern oft erfolgsentscheidend. Foto: BLINKER/F. Schlichting

Seit einiger Zeit revolutioniert ein kleines, eher unscheinbares Utensil das Karpfenangeln. Es ist der sogenannte Madenclip (engl. „Maggot Clip“). Mit diesem Clip werden die Maden nicht direkt auf dem Haken angeboten, sondern an der Haarmontage. Die Vorteile im Überblick: Dank der Haarmontage, kann so die vom Karpfenangeln bekannte Festbleimontage mit den Krabblern eingesetzt werden. Somit sind sie Zeiten verpasster Bisse und tief sitzender Haken vorbei. Der Fisch, egal ob Brasse, Karpfen oder Schleie, hakt sich dank dieser Montage selbst. Die Herstellung einer Madenclip-Montage ist einfach.

  • Die Basis stellt die bekannte Haarmontage dar. Aber anstatt einer Schlaufe wird der Madenclip an das „Haar“ gebunden. Auf diesen werden dann die Maden gespießt und der Clip verschlossen.
  • Das Vorfach selbst sollte mit 15 bis 25 Zentimeter relativ kurz gehalten werden. Um den Selbsthakeffekt zu erhalten, muss ein ausreichend (mindestens 60 g) schweres Blei fest montiert werden. Der Fachhandel bietet hierfür spezielle Bleie an. Noch besser sind Futterbleie, weil die zusätzlich mit Lockfutter gefüllt werden können.
  • Natürlich sollte in dieser Futtermischung eine kräftige Ladung Maden nicht fehlen. Somit liegt immer Futter in der Nähe des Köders, was die Fangchancen ungemein erhöht.
Die Kombination aus echten und Kunstmaden am Clip, konnte dieser Karpfen nicht widerstehen. Foto: BLINKER/F. Schlichting

Die Kombination aus echten und Kunstmaden am Clip, konnte dieser Karpfen nicht widerstehen. Foto: BLINKER/F. Schlichting

Die richtige Anköderung beim Karpfenangeln mit Madenclip

In den meisten Fällen werden die Maden ohne Clip vorsichtig durch die Haut an ihrem dicken, hinteren Ende direkt auf den Haken gepikst. Das ist auch völlig in Ordnung, solange man nicht zu viele Krabbler anködert. Bei einer großen Zahl von Maden besteht nämlich die Gefahr, dass die Hakenspitze von den zappelnden Tierchen verdeckt wird und ein beißender Fisch beim Anhieb nicht hängt. Hier schaffen Maden-Clips Abhilfe. Dabei handelt es sich um eine Art Mini-Karabiner. Beim Anködern wird der Madenclip geöffnet und die Maden wie gehabt durch die Haut am dicken Ende auf das spitze Drahtende gestochen. Anschließend wird der Clip wieder geschlossen – fertig! So hängt der Haken völlig frei neben dem dicken Madenbündel und kann sicher fassen. Wegen der Montage am Haar kann der Madenclip auch beim Angeln mit Festblei zum Einsatz kommen.

Madenclips lassen sich auch mit Kunstmaden wunderbar bestücken und geben so ein tollen Kontrast unter Wasser ab. Foto: BLINKER/

Madenclips lassen sich auch mit Kunstmaden wunderbar bestücken und geben so ein tollen Kontrast unter Wasser ab. Foto: BLINKER/

Die Madenclips gibt es von unterschiedlichen Firmen und sind in der Regel in drei verschiedenen Größen erhältlich. Diese fassen dann je nach Größe mehr als 20 Maden. Ein üppiger Happen für Karpfen und andere Fische. Ein Haken der Größe 12 oder 14 reicht dabei in den meisten Fällen aus. Das massive Anfüttern mit Maden kann Karpfen in einen derartigen Fressrausch versetzen, dass sie sich nicht mehr daran stören, wenn ihre Artgenossen im Drill eine große Unruhe verbreiten. Zu groß ist dann der Konkurrenzdruck untereinander, als dass auf solche Nebensächlichkeiten geachtet werden könnte.

Boilies und Maden eine unwiderstehliche Kombination. Foto: BLINKER/Rudi Gerwik

Boilies und Maden eine unwiderstehliche Kombination. Foto: BLINKER/Rudi Gerwik

Karpfenangeln mit Madenclip: Eine fängige Taktik im Praxiseinsatz

Schon wieder sitze ich, Rudi Gerwik, an einem Baggersee und steche einige Maden auf den Madenclip, mitten in der düsteren Nacht. Ein Kinoabend mit der Freundin hatte zur Folge, dass ich erst spät in der Nacht an den See fahren konnte und nur einige Stunden hatte, um einige Fische zu fangen. Da dieser See sehr überfischt ist, wollte ich erst gar nicht meine Boilies baden, denn ich hatte nicht die Zeit, um die Fische auszusitzen. Daher gestaltete ich meine Angellei auf Karpfen sehr attraktiv. Ich benutzte so genannte Madenclips und nutze diese als Stopper für einen „Schneeman“.

„Trockenübung“: So steht der Schneemann (Sinkboilie unten, Schwimmboilie darüber und Madenball als Abschluss) am Grund aus. Foto: BLINKER/Rudi Gerwik

„Trockenübung“: So steht der Schneemann (Sinkboilie unten, Schwimmboilie darüber und Madenball als Abschluss) am Grund aus. Foto: BLINKER/Rudi Gerwik

Auf die Clips, die es in verschiedenen Größen und Ausführungen gibt, werden die Maden einfach aufgestochen und man erhält einen Ball aus Maden. Durch einen sinkenden und einen schwimmenden Boilie erreiche ich, dass die Maden im Wasser „stehen“ und somit ungefähr 2 bis 3 Zentimeter über dem Grund schweben. Als Futter dienen Boiliepellets, die sich innerhalb von 4 Stunden komplett auflösen, Haferflocken und Maden. Da ich die Fische nicht sättigen möchte, nutze ich PVA-Beutel. So stehen dann meine Maden über einem kleinen Futterteppich-perfekt! Aufgrund dessen, dass ich mit einem Schneemann unter dem Madenclip fische, vermeide ich Brassen und Weißfischfänge. Und wenn doch mal eine schöne Schleie dranhängt, freue ich mich auch. Doch vor allem große Karpfen, die bereits alles gesehen haben und sehr misstrauisch sind, schlürfen sich diese Mischung aus Boilies und Maden sehr gerne ein.

Also probiert es doch mal aus, Karpfenangeln und Madenclip verhelfen Euch sicherlich – und ganz besonders an überfischten Gewässern – schneller zum Fangerfolg.

Rudi Gerwik mit einem dicken Schuppenkarpfen , der auf ein Kombination aus Boilies und dem Madenclip gebissen hat. Foto: BLINKER/ Rudi Gerwik

Rudi Gerwik mit einem dicken Schuppenkarpfen , der auf ein Kombination aus Boilies und dem Madenclip gebissen hat. Foto: BLINKER/ Rudi Gerwik

 


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