Sonntagmorgen. Die Welt ist in Ordnung. Zumindest bis zu dem Zeitpunkt, an dem ich bemerke, dass die Boilies alle sind. Und natürlich haben alle Gerätehändler geschlossen. Ärgerlich! Da hilft nur eines: Der Umweg über die nächste Tankstelle, denn dort gibt es um diese Uhrzeit BiFi – und diese leckeren Würste werden mir den Angeltag retten. Denn Stückchen der pikanten Salami sind hervorragende Köder für Karpfen. BiFi statt Boilie – kein Witz!
BiFi statt Boilie – ein Geheimtipp aus England
Ich entdeckte den „Fleischköder für Karpfen“, als die englische Angellegende Andy Little Wurststücke als Karpfenköder in einem Buch vorstellte. Außerdem hatte mein Kollege Steffen berichtet, dass er eines Tages seine Köder zu Hause vergessen und stattdessen einfach ein Stück BiFi statt Boilie auf den Haken gezogen hatte.
Und es dauerte nicht lange bis zum ersten Run. Leider verlor Steffen den Fisch, weil er den Haken etwas zu tief im Fleisch verborgen hatte …
Montage und erste Probe des Notköders
15 Minuten später bin ich bei der Tankstelle, hole mir einige der Salamis (nicht alle überleben die Weiterfahrt) und fahre weiter an unseren Vereinssee. Am Wasser angekommen ziehe ich mit der Ködernadel ein Stück Wurst von etwa einem Zentimeter Kantenlänge aufs Haar und sichere es mit einem Push-In-Stopper.
Damit überstehen weichere Köder auch größere Weitwürfen, ohne vom Haken abzufallen. Schnell ist die Montage ausgelegt – und ich lehne mich zurück. Kurzer Blick auf die Uhr. Eine Stunde will ich dem ungewöhnlichen Köder geben, bevor ich auf bewährtere Offerten zurückgreife.
Doch schon nach 40 Minuten wird meine leichte Feederrute herumgerissen, und der Fisch reißt ansatzlos Schnur von der Rolle! Ein guter Fisch, ohne Frage. Doch obwohl ich ihn unbedingt in den Händen halten will, muss ich geduldig sein. An dem leichten Gerät kann ich nur bedingt Druck auf ihn ausüben.
Nach rund zehn Minuten Drill sehe ich meinen Gegner das erste Mal. Ein schöner Karpfen, um die 20 Pfund schwer, schätze ich.
BiFi statt Boilie: Das sind die Erfolgsfaktoren
Auf jeden Fall wusste ich nun, dass die Fänge mit der BiFi kein Zufall waren und schrieb diesen Köder weit oben auf meine mentale Köderliste.
Und siehe da: Auch die nächsten Male fing ich mit meinen BiFi-Stücken immer größere Fische, als die anderen Karpfenangler, die mit mir am Gewässer waren.
Doch was reizt die Karpfen an den Fleischstücken, warum lohnt es sich, BiFi statt Boilie zu verwernden?
Wahrscheinlich ist es der leckere Geruch, der von der Salami ausgeht und der auch uns das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt. Außerdem enthält die Salami viel Salz, ein erwiesener Fisch-Magnet. Und, ein weiterer wichtiger Punkt: Die Karpfen kennen diesen Köder in den meisten Gewässern (noch) nicht.
Auf der anderen Seite kennen Karpfen die „Fleischnote“, denn manche Angler füttern ja mit Frolic an. Versuchen Sie es einmal mit einem Stück Bifi-Salami, wenn Sie beim Karpfenangeln eine Beißflaute erleben. Sie werden angenehm überrascht sein! Und spätestens, wenn sich Ihre Rute zum Halbkreis biegt, dann wissen Sie, warum ein bekannter Werbeslogan „BiFi muss mit“ heißt.
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