Beim Karpfenangeln nichts zu fangen, ist zwar ärgerlich, kommt aber bei jedem mal vor. Viele sprechen aber nicht gerne darüber, einigen ist es sogar unangenehm. Entscheidend ist aber die Frage, warum man nichts gefangen hat! Denn wirklich ärgerlich ist es, wenn nichts beißen konnte, weil sich die Montage verwickelt hat. Denn das kann man ganz einfach vermeiden. Wie sich das Risiko für verwickelte Montagen beim Karpfenangeln effektiv verringern lässt, zeigt Tobias Steinbrück hier mit 5 Tipps.
Wie kann man verwickelte Montagen vermeiden?
1. Steife Vorfächer sind besser als weiche
Je weicher und dünner Vorfächer sind, desto beweglicher sind sie und desto eher neigen sie dazu, sich zu verwickeln. Geflochtene Vorfächer mit einer Ummantelung und monofile Vorfächer sind dagegen deutlich steifer. Und durch diese Steifheit wird das Risiko, dass es zu Verwicklungen mit der Montage kommt, deutlich reduziert.
2. Große Ringwirbel lassen das Vorfach rotieren
Bei einem weichen Vorfach aus geflochtener Schnur sollte als Verbindung immer ein großer Ringwirbel montiert werden. Ganz wichtig ist dabei aber, dass der Wirbel nicht durch einen Silikonschlauch versteift wird. Durch das große Öhr des Wirbels hat das Vorfach dann eine maximale Bewegungsfreiheit, so dass es im Wurf sehr gut um das Blei rotieren kann. Durch diese ungehinderte Rotation wird vermieden, dass das Vorfach Kontakt mit der Montage bekommt und sich verwickelt. Wenn der Wirbel des Vorfachs mit einem Silikonschlauch (Anti-Tangle-Sleeve, kommt z. B. bei der Haarmontage zum Einsatz) versteift wäre, wird das Vorfach dadurch zwar etwas von der Montage ferngehalten, aber es würde im Wurf parallel zur Montage schlingern und nicht rotieren. Und durch dieses Schlingern verfängt es sich leichter als beim Rotieren.
3. Schwere Köder verhindern verwickelte Montagen
Je schwerer ein Köder ist, desto weniger flattert er beim Wurf und desto weniger Verwicklungen sind zu befürchten. Manchmal kann es schon ausreichen, dass ein Boilie nass und nicht trocken ist. Durch dieses minimal höhere Gewicht kann der Köder schon ein ganz anderes Flugverhalten haben. Wenn mit einem leichten Pop-Up geangelt wird, ist es ratsam, den Köder zusammen mit etwas Futter in einen PVA-Beutel zu legen. Das Gewicht des gefüllten PVA-Beutels sorgt dafür, dass im Wurf nichts flattert und sich verfängt.
4. Verwende lieber kurze Vorfächer!
Je länger ein Vorfach ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass es sich im Wurf mit der Montage verwickelt. Deshalb ist es wichtig, dass das Vorfach möglichst kurz ist und eine Länge von 20 cm nicht überschreitet. Und je kürzer das Vorfach, desto besser funktioniert ja auch der Selbsthak-Effekt. Da sich eine Schnur einfacher mit einer anderen Schnur als mit einem steifen Silikonschlauch verwickelt, sollte deshalb auch der Silikonschlauch (Rig Tube oder Leader) immer länger als das Vorfach sein. Das reduziert die Gefahr von Verwicklungen sehr deutlich.
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5. Steifes Blei (für seltene Fälle)
Interessanterweise verfängt sich das Vorfach während des Wurfs auch immer wieder am Wirbel des Bleis. Das passiert zwar nicht häufig, aber trotzdem regelmäßig. Um dieser kleinen Verwicklungs-Gefahr zu entgehen, ist es durchaus sinnvoll, den Wirbel des Bleis immer mit einem Silikonschlauch zu überziehen. Auch, wenn das nur eine seltene Verwicklungs-Art ist, lässt sie sich durch den kleinen Schlauch aber ohne viel Aufwand einfach und leicht vermeiden.