- Das Helicopter-Rig gehörte vor einigen Jahren noch zu den am häufigsten verwendeten Montagen fürs Karpfenangeln. Dann wurde es ruhig um diese Montage. Jetzt ist sie wieder da, allerdings leicht abgewandelt und mit einem anderen Namen. Als Chod-Rig hat es zuerst in England für Furore gesorgt und bringt nun auch in Deutschland immer mehr Karpfen auf die Abhakmatte. Im Gegensatz zum Helicopter-Rig befindet sich das Vorfach nicht direkt am Blei, sondern 15 bis 20 Zentimeter oberhalb. Zwischen Blei und Hauptschnur wird ein Stück Leadcore geschaltet. Vorteile des Chod-Rigs: Das Leadcore liegt flach auf dem Gewässergrund. Da schöpfen die Kapitalen keinen Verdacht.
Das Vorfach besteht aus dickem Fluorocarbon. Dieses Material ist steif und für den Fisch nahezu unsichtbar. Hat der Karpfen den Köder einmal eingesaugt, kann er ihn kaum wieder ausspucken, ohne sich zu haken. Wegen des Abstands zwischen Vorfach und Blei ist es besonders für Gewässer mit weichem Boden geeignet. Selbst wenn das Blei im Sediment versinkt, liegt der Köder frei. Außerdem ist die Gefahr von Verhedderungen beim Chod-Rig wegen des rotierenden Vorfachs geringer als bei anderen Karpfenmontagen.
Chod-Rig für Problemfälle
Das Chod-Rig, auch Short-Rig (kurze Montage) genannt, wurde speziell für das Fischen mit Pop-Ups über weichem Boden und Kraut entwickelt. Es ist neben der Helikopter-Montage das einzige gängige Rig, bei dem zwei deutlich voneinander entfernt liegende Befestigungspunkte für die beiden wichtigsten Bestandteile einer jeden modernen Grundmontage gewählt wurden.
Im Gegensatz zu allen anderen üblichen Montagen befindet sich nämlich nicht das Vorfach, sondern das Blei am Ende der Montage. Das Vorfach sitzt weiter oben auf dem Leader bzw. in Richtung der Hauptschnur. Noch dazu lässt sich der Abstand zwischen diesen beiden Komponenten zwischen kurz, mittel oder lang variieren. Hierdurch kann man die Montage perfekt den Gegebenheiten anpassen. Bei wenig Schlamm oder schwachem Krautbewuchs wird in der Regel der untere Befestigungspunkt gewählt und bei tiefem Mulm oder höherem Pflanzenwuchs eher der weiter vom Blei entfernt liegende. Diese Konstellation stellt sicher, dass nur das Blei im Untergrund versinkt, der Köder am Haken aber ein paar Zentimeter darüber schwebt und somit gut sichtbar für den Fisch bleibt.
Weniger Spannung
Das besagt zumindest die Theorie. Die wichtigste Grundvoraussetzung hierfür ist allerdings, dass Ihr nach dem Auswurf des Rigs die Schnur nicht allzu stark spannt. Ansonsten würden sie nämlich auch unweigerlich das kurze Stiff-Vorfach samt Pop-Up in den weichen Mulm oder ins Kraut ziehen. In diesem Punkt solltet Ihr also immer sehr behutsam vorgehen. Lieber etwas weniger Spannung als zuviel des Guten.
Chod-Rig binden – So wird’s gemacht!
- Material für den Bau des Chod-Rigs: Leadcore Heli-Rigs, Fluorocarbon-Vorfach, Blei, Haken der Größe 4 bis 6, Baitband, Paillette, Rigring, Boilie, Boiliestopper.
- Die untere Perle des Leadcore Heli-Rig wird mit Hilfe einer Schere vom Silikonschlauch gelöst.
- Perlen und Wirbel sitzen auf einem kleinen Stück Tube. Sie werden etwa 20 Zentimeter nach oben geschoben.
- Der Silikonschlauch wird zurückgeschoben. Dann hängt man das Blei in den Verbinder ein.
- Nun schiebt man den Silikonschlauch wieder über den Verbinder.
- Das Flurocarbon-Vorfach sollte etwa 10 Zentimeter lang sein. Der Haken wird mit einem No-Knot befestigt. Achtet darauf, dass das Haar etwas länger als gewöhnlich ist.
- Das Baitband dient zur Befestigung des Boilie. Es wird in den Rigring geschlauft.
- Dann fädelt man den Rigring auf und schiebt das Ende des Haars von hinten nach vorne durch das Hakenöhr.
- Auf der entstandenen D-Schlaufe kann sich der Rigring frei bewegen. Das Haar wird kurz vor dem Hakenöhr abgeschnitten.
- Damit die Schnur nicht wieder durch das Öhr zurückrutschen kann, wird das Ende an eine Feuerzeugflamme gehalten und so verdickt.
- Danach zieht man mit der Boilienadel die Paillette auf das Baitband.
- Jetzt wird der Boilie aufgezogen und durch einen Boiliestopper gesichert.
- Im letzten Schritt wird das Fluorocarbon-Vorfach an den Ring-Wirbel geknotet und das Leadcore mit der Hauptschnur verküpft. Jetzt ist das Chod-Rig einsatzbereit.