Haben Sie schon vom KD-Rig gehört? Dieses Karpfenvorfach ist einfach zu binden, dazu hakt es fantastisch! Hier gibt es die Schritt-für-Schritt-Anleitung.
Besonders an vielbefischten Gewässern ist das KD-Rig immer mal einen Versuch wert. Es glänzt mit einer perfekten Köderpräsentation und äußerst aggressiven Hakeigenschaften!
Modernes Karpfenangeln ist nicht selten extrem technisch und Materialaufwendig. Im Kontrast dazu besteht das KD-Rig nur aus 3 Bauteilen, ist richtig einfach zu binden und hakt fantastisch! Das KD-Rig bindet man klassischerweise aus weichem Vorfachmaterial. Eine Besonderheit dieses Vorfachs ist das Haar, das ganz kurz unterhalb des Hakenöhrs abgeht. Hierdurch ergibt sich ein besonders aggressiver Winkel, der für die hervorragenden Hakeigenschaften beim KD-Rig verantwortlich ist. Schon bei geringstem Zug fasst der Haken so in der Unterlippe des Karpfens.
Um das KD-Rig zu binden, verwendet man dabei eine leicht abgewandelte Version des klassischen No-Knot-Knotens. Das KD-Rig eignet sich perfekt für auftreibende Köder, es ist also ein idealer Kandidat für Pop-Ups, die am besten möglichst gut ausbalanciert sein sollten. Wobei wir bereits zur nächsten Besonderheit des KD-Rigs kommen: Während bei üblichen Pop-Up-Montagen meist ein wenig Knetblei auf das Vorfach vor dem Haken geknetet wird, um den Auftrieb des Pop-Ups auszugleichen, kommt die Beschwerung (z.B. in Form eines Klemmbleies) beim KD-Rig direkt auf das Haar. Tatsächlich funktioniert das KD-Rig aber auch recht gut mit Bodenködern (dann verzichtet man allerdings auf das Blei auf dem Haar). Der Pop-Up steigt mit diesem Vorfach nur ein paar Millimeter weit vom Grund auf, das macht das Rig super unauffällig. Allerdings eignet es sich dadurch eher für „sauberen“ Gewässergrund, ohne viel Kraut oder Algen.
So wird das KD-Rig gebunden:
Bild: J. Müller
1. Für die Basis-Variante des KD-Rigs benötigt man lediglich 3 Dinge: Haken (am besten sog. Curved Shank Haken), weiches Vorfachmaterial und Bleischrot.
Bild: J. Müller
2. Etwa 30cm Vorfachmaterial abschneiden und eine kleine Schlaufe knoten. Hier wird später der Pop-Up befestigt.
Bild: J. Müller
3. Am besten in der Schlaufe mit einem Boilie-Stopper gleich einen Pop-Up montieren, so kann die Länge des Haars perfekt bestimmt werden. Dann führt man die geflochtene Schnur von hinten nach vorn durch das Öhr. Der Pop-Up-Boilie sollte sich nur knapp unterhalb des Hakenbogens befinden.
Bild: J. Müller
4. Zu Beginn ist alles wie beim üblichen No-Knot: 3 Wicklungen der Vorfachschnur werden um Hakenschenkel und Haar gelegt.
Bild: J. Müller
5. Jetzt folgt die Besonderheit am KD-Rig. Die weiteren Windungen des No-Knot erfolgen nur um den Hakenschenkel. Das Haar wird dabei nicht weiter umflochten und tritt so weit oben, nur kurz unterhalb des Öhrs aus dem Knoten aus.
Bild: J. Müller
6. Jetzt wie gewohnt den No-Knot vollenden und dann die Vorfachschnur erneut von hinten nach vorn durch das Hakenöhr führen.
Bild: J. Müller
7. Um den Auftrieb des Pop-Up auszugleichen, kommt auf das Haar nun noch ein Bleischrot. Das Gewicht sollte nicht schwerer als nötig sein. Durch die Position des Bleischrots auf dem Haar kann bestimmt werden, wie weit das Pop-Up später im Wasser aufsteigt. Ans andere Ende des Vorfachs kommt eine einfache Achterschlaufe. Am Ende sollte das Vorfach etwa 15 cm lang sein (gerne auch kürzer). Hier lässt sich nun schon der besonders aggressive Hakenwinkel erkennen, der für die tollen Hak-Eigenschaften des KD-Rigs sorgt.
Bild: J. Müller
8. Das KD-Rig ist fertig für seinen Einsatz. Es fehlt nur noch ein Blei (z.B. wie hier ein Inline-Blei; alternativ ein Safety-Clip).
Bild: J. Müller
So wird der Pop-Up später im Wasser präsentiert. Genial, oder ?