Das kommt mir in die Tüte: PVA richtig einsetzen + 6 Tipps

PVA sollten Sie beim Karpfenangeln definitiv einmal ausprobieren – die wasserlöslichen Beutel sind oft ein echtes Ass im Ärmel!

Bild: J. Müller

Mit höchster Präzision anfüttern und Verwicklungen der Montage vermeiden – PVA-Beutel bieten jede Menge Vorteile beim Karpfenangeln.

PVA (Poly-Vinyl-Alkohol) ist beim Karpfenangeln ein echtes Ass im Ärmel. Die genialen Beutel aus wasserlöslichem Material werden allerdings relativ selten benutzt. Und das, obwohl man damit so viele Vorteile vereint: Der Köder wird perfekt auf einem Futterhaufen präsentiert, die Montage verwickelt sich nicht im Wurf und versinkt auch nicht so stark im Kraut oder Schlamm. Gerade „Solid Bags“ also richtige Beutel (anders als PVA-Strümpfe) sind echte Universaltalente und können alle Arten von Futter aufnehmen – von feinem Futtermix bis hin zu ganzen Boilies. Auch sollte man im aktuell sehr warmen Wasser die Futtermenge beim Karpfenangeln überschaubar halten. Große Futterkampagnen können das Gewässer stark belasten und oft reicht schon ein gefüllter PVA-Beutel, um die Fische auf unseren Köder aufmerksam zu machen. Es gibt dabei verschiedene Methoden, wie das PVA verwendet werden kann.

Die einfache Variante

Den PVA-Beutel mit Stick Mix und weiterem Futter der Wahl (z.B. zerdrückte und ganze Boilies, Frolic, Pellets etc.) füllen und zuknoten bzw. anfeuchten und zudrehen. Den Haken dann nahe/unterhalb der verknoteten/verdrehten Stelle durchstechen – fertig. Diese Methode geht fix und ist daher ideal, wenn öfter der Köder kontrolliert werden muss (beispielsweise, wenn mit Frolic oder Pellets gefischt wird). In Sachen Wurfeigenschaften und Verwicklungsschutz schneidet diese Methode jedoch etwas schlechter ab als die anderen Varianten. Das ist aber für kleinere Wurfdistanzen (z.B. an der eigenen Uferkante) kein Problem.

Bild: J. Müller

Die einfachste Variante: Den befüllten und verschlossenen PVA-Beutel am Haken einhängen. Am besten in der Nähe des Knotens bzw. unterhalb der Stelle, wo der Beutel verzwirbelt ist. Dort hält der Haken am besten.

 

Blei im PVA

Absink-, Wurf- und Anti-Tangle-Eigenschaften eines PVA-Beutels werden besser, wenn das Blei im Beutel untergebracht wird. Dazu ein wenig Groundbait in den PVA-Beutel füllen, dann das Blei hineinlegen und den Rest des Beutels wie gewünscht mit Futter auffüllen. Nun den Beutel möglichst kompakt zusammendrücken, anfeuchten und um Schnur oder Anti-Tangle-Tube herum fest verdrehen. Alternativ mit einem dünnen Streifen PVA-Beutel oder PVA-Schnur den Beutel verschließen. Das Vorfach lässt man dabei einfach oben aus dem Beutel rausschauen. Der Haken wird dann von außen in den Beutel gestochen. Hierbei darauf achten, keine festen Bestandteile des Futters aufzuspießen, sonst hagelt es Fehlbisse. Mit dieser Methode gibt es quasi die Garantie, dass die Montage mit passablen Flugeigenschaften und ohne Verwicklungen am Platz ankommt.

Bild: J. Müller

Deutlich verwicklungssicherer, aber immer noch recht einfach zu bauen: Das Blei kommt in den Beutel. Das beköderte Vorfach tritt oben aus und wird seitlich im Beutel eingehakt.

Kompaktklasse: Ganze Montage im Beutel

Für maximalen Verwicklungsschutz und die größtmöglichen Wurfweiten mit einem PVA-Beutel ist es am besten, die ganze Montage, inklusive Blei in den Beutel zu verpacken. Bei etwas längeren Vorfächern wird der Haken durch das PVA gefädelt und erst danach beködert. Der Haken wird dann von außen unten in den Beutelboden eingestochen. Dafür sollte zuerst feines Futter (z.B. Groundbait, Stick Mix) in den Beutel gefüllt werden, damit die Hakenspitze beim Einstechen keinen groben Futterpartikel aufspießt. Bei sehr kurzen Vorfächern kann der Köder inklusive Haken sogar mit im Beutel verstaut werden. In jedem Fall wird der Beutel über dem Köder zunächst mit Futter aufgefüllt. Dann kommt gegen Ende das Blei in den Beutel, bevor er darüber verschlossen wird (Mit PVA-Streifen oder -Schnur zuknoten bzw. anfeuchten und verzwirbeln). Als kompakter Beutel fliegt die Montage so erstaunlich weit und ohne irgendwelche freischwingenden Teile ist alles absolut verwicklungssicher.

Bild: R. Opitz

Bei kurzen Vorfächern kann die gesamte Montage, inklusive Blei und Köder im PVA verstaut werden.

Bild: M. Werner

 Kompakter geht es kaum! Dieser PVA hat solide Flugeigenschaften und es gibt garantiert keine Verwicklungen. Allerdings dauert es etwas länger, den Beutel vorzubereiten.

Bild: J. Müller

Längere Vorfächer kann man auch unten aus dem Beutel austreten lassen. Am besten dazu das Vorfach durch den Beutel fädeln und erst hinterher beködern. Dort wo der Haken eingestochen wird, sollte sich nur feines Futter befinden.

 6 PVA-Tipps

Bild: T. Steinbrück

PVA ist ein toller Helfer beim Karpfen- und Friedfischangeln. Mit diesen 6 Tipps klappt es bestimmt mit den Beuteln in der Praxis.

  • PVA ist wasserlöslich. Achten Sie also immer auf eine trockene Lagerung. Ein verschließbarer „Zip-Lock“-Beutel leistet hier gute Dienste und hält die PVA-Beutel immer trocken – auch bei Regenwetter.

 

  • Stechen Sie (z.B. mit einer Boilienadel) immer ein paar Löcher in den Beutel und drücken Sie eingeschlossene Luft heraus. So sinkt der Beutel schneller ab und löst sich auch im Wasser schneller auf.

 

  • PVA gibt es mit verschiedenen Auflösegeschwindigkeiten, manche Hersteller bieten spezielle PVA-Beutel für den Sommer bzw. Winter an. Faustregel: Je wärmer das Wasser, desto langsamer-auflösende Beutel können verwendet werden.

 

  • Vorsicht vor feuchtem Futter (wie z.B. Dosenmais). Um solche Futtersorten im Beutel anzubieten, sollte viel feines (und trockenes!) Futter beigegeben werden.

 

  • Verwenden Sie kurze Vorfächer. Beim Angeln mit dem PVA liegt der Köder nahe bei oder sogar direkt auf einem  Futterhaufen. Warum sollten sich die Fische hier schnell bewegen? Viel wahrscheinlicher ist, dass der Karpfen sich gemütlich am Futter bedient und dabei auch unseren Köder frisst. Der Selbsthakeffekt muss also schnell kommen – das geht am besten mit einem kurzen Vorfach.

 

  • Lebendköder im PVA: Ein echter Joker sind Lebendköder im Beutel – wie etwa Maden. Gerade im Winter oft ein Gamechanger, aber auch in der warmen Jahreszeit immer mal einen Versuch wert.

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