Wir stellen euch unsere Lieblingsmontagen, deren Vor- und Nachteile und einzelne Bastelschritte vor. Richard Opitz zeigt, worauf er setzt: Seine Haarmontage ist in Sekunden gebastelt und super effektiv.
Ich füttere meinen Platz fast immer mit Boilies vor, unabhängig der Jahreszeit. Wenn ich im Winter und Frühling nicht so gut vorbereitet bin und „instant“ ans Wasser gehe, traue ich mich aber nicht, noch zusätzlich (viele) Boilies ins Wasser zu bringen. Denn die Gefahr ist zu groß, dass sich die Fische daran satt fressen, und meinen Hakenköder ignorieren. Trotzdem hätte ich gern etwas Attraktives um meinen Hakenköder – hier kommt PVA ins Spiel. Ein kleiner Stick, gefüllt mit Groundbait, Boiliecrush, Mehlwürmern oder Zuckmückenlarven. Wirkt Wunder und sättigt kaum!
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Die Haarmontage binden: So geht’s!
Das passende Rig dazu habe ich über die Jahre passend zurechtgebastelt. Angefangen habe ich, wie sehr viele, mit einem klassischen No-Knot. Dazu eine kleine Kugel aus Knetblei auf dem Vorfach, ein Stück Silikon zur Fixierung des Haars, ein Schrumpfschlauch über dem Öhr. Den kleinen Silikonschlauch ließ ich zuerst weg, weil ich das Haar somit beweglicher und vor allem kürzer am Hakenschenkel austreten lassen kann. Die Gefahr ist dann allerdings groß, dass sich mein Hakenköder um den Hakenschenkel wickelt und seine Dreheigenschaften behindert. Um das zu verhindern, nutze ich den PVA-Stick! Ich ziehe ihn einfach aufs Vorfach.
Natürlich war mir anfangs meine Kugel aus Knetblei im Weg, deshalb versuchte ich es noch mit aufziehbaren Tungsten-Sinkern. Die verschoben sich aber und klebten dann oft direkt am Hakenöhr. Also weg damit – und den Schrumpfschlauch ersetzte ich durch einen Flipkick. Er erfüllt denselben Zweck (Line Aligner), aber ist wiederverwendbar. Ansonsten ist meine Montage komplett „nackig“. Es ist das wohl einfachste Montage, was man so binden kann: Haarmontage.
Haken nicht achtlos ins PVA eindrücken!
Ein ganz wichtige Sache müsst ihr allerdings beachten: Der Haken sollte nicht achtlos irgendwo in das PVA-Material herein gedrückt werden. Ihr solltet vor allem bei Boiliecrush immer eine Lücke suchen, damit die Hakenspitze keinen Futterkrümel aufspießt! Bei Pellets oder Groundbait dagegen ist diese Gefahr gleich Null.
Zusammengefasst: Als Hakenform nehme ich gern den NWZ (Widegape) oder den KRV (Curveshank). Als Vorfachmaterial kommt Implex Stiff zum Einsatz (steifes ummanteltes Geflecht), damit sich im Wurf auch nichts vertüddelt, und dann noch den Flipkick. Das war es schon. Kein Schnickschnack.
Bild: R. Opitz
1. Das brauchst Du: Newerza-Haken in Größe 6; 35 lbs Implex Stiff; PVA-Mesh mit gecrushten Boilies, eine Schere, ein Pulling-Tool, Flipkicks, eine Ködernadel und Anti Tangle Sleeves.
Bild: R. Opitz
2. Schneide etwa 30 Zentimeter des Implex Stiff-Vorfachs ab und entferne etwa 10 Zentimeter der Ummantelung.
Bild: R. Opitz
3. Standard: Schlaufe ans Ende des weichen Geflechts, Köder aufziehen, No Knot binden.
Bild: R. Opitz
4. Schiebe einen Flipkick aufs Hakenöhr. Er verbessert die Dreheigenschaften des Hakens und wirkt zusätzlich Verhedderungen entgegen.
Bild: R. Opitz
5. Schlaufe ans Ende, Vorfach mit heißem Wasserdampf strecken. Fertig ist die Haarmontage!
Bild: R. Opitz
6. Die PVA-Wurst ziehst Du mit der Ködernadel aufs Vorfach und stichst die Hakenspitze rein. Das Haar kann sich dadurch im Wurf nicht um den Hakenschenkel wickeln; das Rig sinkt langsam zu Grund und die Hakenspitze kann keinen Dreck aufsammeln; etwas Lockfutter liegt genau am Köder und verdeckt das Rig zusätzlich.
Bild: R. Opitz
Ziehe dann den Anti Tangle Sleeve auf – Richard kürzt ihn etwas, er schneidet das verjüngte Ende weg, so lässt er sich leichter herunter- und wieder aufziehen. Denn das muss Richard bei jedem Wurf machen, weil er ja eine neue PVA-Wurst auffädelt.
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