Diese Karpfenmontage sollte jeder kennen: Die No-Knot Haarmontage

Das No-Knot-Rig ist eine Karpfenmontage, die jeder Angler kennen sollte. Wie es gebunden wird und welche Vorteile es hat, erklärt Euch Karpfenexperte Torben Seemann.

Torben Seemann zeigt, dass es mit der No-Knot Haarmontage auch mit dicken Fischen klappt! Foto: T. Seemann

Torben Seemann zeigt, dass es mit der No-Knot Haarmontage auch mit dicken Fischen klappt! Foto: T. Seemann

Die No-Knot Haarmontage zählt zu den klassischen Selbshakmontagen und wird häufig auch als das „Standard-Rig beim Karpfenangeln“ bezeichnet. Wer mit dem Angeln auf Spiegel- und Schuppenkarpfen anfangen möchte, sollte das Binden dieser Montage sicher beherrschen.

Wie funktioniert eigentlich eine Selbsthakmontage?

Die Rigs, die mit dem Selbsthak-Effekt angeboten werden, haben zwei Sachen gemeinsam: das Festblei und den Köder, der durch das Haar mit dem Haken verbunden ist. Nimmt der Karpfen den Köder auf, dann gerät zwangsläufig auch der Haken mit in sein Maul. In den meisten Fällen hakt sich der Karpfen selbst, wenn sich der Köder im Maul befindet und er weiterschwimmt. Er zieht das kurze Vorfach stramm. Das Festblei sorgt dafür, dass der Haken fasst. Eine Grundvoraussetzung für die Funktionalität der Karpfenmontage ist, dass sich der Karpfen mit dem Köder im Maul bewegt. Ohne Bewegung gelingt es dem Karpfen den Köder einzusaugen ohne gehakt zu werden.

Das benötigst du für die No-Knot Haarmontage:

  • Haken: 4er, 6er oder 8er Haken mit Öhr. Je nach Ködergröße wird die Hakengröße gewählt.
  • Vorfachmaterial: geflochten, ca. 30 Zentimeter.
  • Anti Tangle Tube (Schlauch): Das Anti Tangle Tube sollte länger als das Vorfach sein.
  • Safety Clip: Ermöglicht bei einem Hänger das Ausklippen des Bleies.
  • Tail Rubber: Wird über den Safety Clip gezogen, damit ein zu schnelles Ausklippen des Bleies verhindert wird.
  • Blei: Sollte mindestens 80 Gramm schwer sein, um den Selbsthak-Effekt zuverlässig zu gewährleisten
  • Wirbel: Verbindung zwischen Hauptschnur und Vorfach. Der Wirbel wird in den Safety Clip gezogen, so sind Blei und Vorfach fest miteinander verbunden.
  • Boiliestopper, Boilienadel und Schere

In 10 Schritten zur fertigen Karpfenmontage

Bild der Materialien für die No Knot Haarmontage

Bild: BLINKER/T. Seemann

Das Foto zeigt die benötigten Materialien für de No-Knot Haarmontage.

  1. Schlaufe binden

    Zunächst wird mithilfe eines einfachen Schlaufenknotens eine Schlaufe in das Vorfachmaterial gebunden. Dabei macht es nichts, wenn die Schlaufe etwas zu groß wird, da sie später sowieso in den Köder gezogen wird.
    Zunächst bindest man eine Schlaufe in das Vorfachmaterial. Dabei macht es nichts, wenn sie etwas zu groß wird, da sie später in den Köder gezogen wird.

  2. Köder aufziehen

    Viele Angler begehen den Fehler, dass sie den Abstand zwischen Haken und Köder falsch wählen. Um das zu vermeiden, zieht man zuerst den Köder auf die Boilienadel. Danach wird die Nadel im Öhr eingeschlauft und der Köder auf das Vorfach gezogen. Anschließend folgt ein Boiliestopper, damit der Boilie fest auf dem Haar sitzt.
    Viele Angler begehen den Fehler, dass sie den Abstand zwischen Haken und Köder falsch wählen. Um das zu vermeiden, ziehst man den Köder auf die Boilienadel, danach wird die Boilienadel im Öhr eingeschlauft und dann der Köder auf das Vorfach gezogen. Anschließend folgt ein Boiliestopper, damit der Boilie fest auf dem Haar sitzt.

  3. Die richtige Vorfachlänge wählen

    Idealerweise liegt die Länge des Vorfaches zwischen 15 bis 25 Zentimetern. Bei einem schlammigen Bodenprofil sollte sie länger sein, als bei festem Untergrund. Plant bei der Länge des Vorfaches von vorne herein mindestens 5 Zentimeter mehr ein, damit die Knoten noch entspannt gebunden werden können ohne, dass das Vorfach zu kurz wird.              Tipp: Beschwertes Vorfachmaterial hat den Vorteil, dass es sich flach auf den Grund legt und die Karpfen dann nicht so leicht mit diesem in Kontakt kommen.
    Idealerweise liegt dies Länge des Vorfaches zwischen 15 bis 30 Zentimeter. Bei schlammigen Grund sollte sie länger sein, als bei festem Untergrund. Wichtig ist, wenn ihr die Vorfachlänge bestimmt, solltet ihr mindestens 5 Zentimeter mehr einplanen, damit ihr die Knoten noch entspannt binden könnt ohne, dass euer Vorfach dadurch zu kurz wird. Tipp: Schnell sinkendes Vorfachmaterial hat den Vorteil, dass es sich flach auf den Grund legt und die Karpfen so nicht so leicht in Kontakt mit dem Vorfach kommen.

  4. Abstand bestimmen

    Danach wird das Vorfach von außen durch das Öhr geführt und der Abstand zwischen Köder und Haken festgelegt. Um die optimale Distanz zu bestimmen, lässt man etwas weniger als einen kleinen Finger breit Platz. Das entspricht ungefähr 0,5 bis 1 Zentimeter.
    Danach wird das Vorfach von außen durch das Öhr geführt und der Abstand zwischen Köder und Haken festgelegt. Um die optimale Distanz zu bestimmen lässt man etwas weniger als einen kleinen Finger breit platz, das entspricht ungefähr 0,5 bis 1 Zentimeter.

  5. Saubere Wicklungen

    Im nächsten Schritt beginnt man mit den Wicklungen, die das Vorfach und den Haken verbinden. Jeder Haken hat eine Seite bei der der Guss endet. Ihr startet von der anderen glatten Seite. So werden die Wicklungen noch sauberer. Umwickel den Haken ca. 6 bis 8 Mal. Anschließend wird das Schnurende von Außen nach Innen zurück durch das Öhr gefädelt. Dieser Knoten nennt sich „No-Knot“, weil er die Festigkeit ohne echten Knoten garantiert. Tipp: Kleine Haken drehen häufig schneller und dringen besser in das Fischmaul ein. Zudem ist die Hebelwirkung geringer, sodass die Fische seltener im Drill ausschlitzen.

    No Not Haarmontage Bindeanleitung

    Bild: BLINKER/T. Seemann

     

  6. Tönnchenwirbel anknoten

    Nun knotet ihr den Tönnchenwirbel an das andere Ende des Vorfaches. Dabei könnt ihr nochmal die Länge des gesamten Vorfachmaterials zwischen Haken und Wirbel überprüfen und gegebenenfalls korrigieren.
    Nun knotet den Tönnchenwirbel an das andere Ende des Vorfaches. Dabei könnt ihr nochmal die Länge des gesamten Vorfachmaterials zwischen Haken und Wirbel überprüfen und gegebenenfalls korrigieren.

  7. Tangeltube, Tail Rubber und Safety Clip aufziehen

    Zieht zuerst das Tangeltube, danach den Tail Rubber und zum Schluss den Safety Clip auf die Hauptschnur, so wie es auch auf dem Foto zu sehen ist.
    Zieht nun zuerst das Tangeltube, danach das Rubber Tail und zum Schluss den Safety Clip auf die Hauptschnur, so wie es auch auf dem Foto zu sehen ist.

  8. Hauptschnur und Vorfach verbinden

    Nun knotet ihr die Hauptschnur an das Tönnchenwirbel und zieht es in den Safety Clip. Wenn es schwer reingeht, kann man mit der Boilienadel nachhelfen. Es muss fest im Clip sitzen, damit der Selbsthakeffekt sicher gewährleistet ist.
    Nun knotet man die Hauptschnur an das Tönnchenwirbel und zieht es in den Safety Clip. Wenn es schwer reingeht, kann man mit der Boilienadel nachhelfen. Es muss fest drin sitzen, damit der Selbsthakeffekt gewährleistet ist.

  9. Blei einhängen

    Zum Schluss hängt ihr das Blei in den Safety Clip ein, schiebt anschließend den Tail Rubber darüber und steckt abschließend das Tangeltube in den Tail Rubber.
    Zum Schluss wird das Blei in den Safety Clip eingehängt, schiebt das Rubber Tail drüber und das Tangeltube in den Rubber Tail.

  10. Fertige No-Knot Haarmontage

    So sieht dann das fertig gebundene Rig in seiner einfachsten Ausführung aus.
    So sieht das fertig gebundene No-Knot-Rig aus.

Wichtig: Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und die Karpfenmontage

Karpfen sind ohne Zweifel schnurscheu, daher ist es besonders in sehr klarem Wasser sicher nicht von Nachteil das Vorfach farblich an den Gewässergrund anzupassen. Besondere Aufmerksamkeit gilt den ersten 2 bis 3 Metern der Hauptschnur vor dem Rig. Die Möglichkeit, dass ein Karpfen in unmittelbarer Nähe zum Köder mit der Schnur in Kontakt kommt, sollte bestmöglich minimiert werden. Ein Karpfen, der in der Nähe des Futterplatzes in Panik gerät, verunsichert auch andere Fische und verscheucht sie im schlimmsten Fall.

Ganz gleich mit welcher Montage man letztendlich angelt, wenn man viele Fische gefangen hat, vertraut man der Montage und benutzt sie weiter. Man glaubt, dass man das beste Rig gefunden hat und erklärt es zu seinem Erfolgsgeheimnis. Ich habe jedoch ich die Erfahrung gemacht, dass die Montage selten alleine dafür verantwortlich ist, wenn man gut fängt. Ebenso wenig ist sie immer dann schuld, wenn nicht gut gefangen wird. Für den Fangerfolg sind andere Faktoren deutlich entscheidender: Zum Beispiel zum richtigen Zeitpunkt an der richtigen Stelle zu sitzen und vor allem Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu entwickeln. Ich wünsche Euch viel Erfolg am Wasser und ein dickes Petri Heil!


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