»Hinged-Stiff-Rig« leitet sich ab aus den englischen Wörtern »hinge« (deutsch: Scharnier) und »stiff« (deutsch: steif). Der Name fasst dieses Vorfach auch schon sehr gut zusammen. Es ist ein Vorfach aus steifem Material, das eine Art Scharnier, in Form eines Ringwirbels beeinhaltet. Somit erhält der Köder (in der Regel Pop-Ups) mehr Beweglichkeit, während das steife Vorfachmaterial Verwicklungen beim Wurf nahezu ausschließt. Die Folge ist eine perfekte Köderpräsentation. Im Grunde kann man das Hinged-Stiff-Rig auch als Verlängerung des zurzeit sehr beliebten Chod-Rig sehen. Jedoch muss man das Hinged-Stiff-Rig nicht zwingend an der Helikopter-Montage mit Leadcore fischen. Es kann ganz regulär mit Safety-Clips oder Inline-Bleien eingesetzt werden. Dazu kommt: Es kann an unterschiedliche Gewässerbedingungen angepasst werden und funktioniert eigentlich überall.
Schritt für Schritt zum Hinged-Stiff-Rig
Bild: J. Müller
1. Man braucht einen Haken mit einem nach außen zeigendem Öhr (z. B. Chod-Haken), einen Ring-Wirbel, einen kleinen Rig-Ring (oder Micro-Ring-Swivel) und etwas steifes, monofiles Vorfachmaterial (z.B. »Chod-Filament« in ca. 0,40 bis 0,55 mm Durchmesser). Für das Stück zwischen Blei und Ring-Wirbel kann entweder ebenfalls steifes Monofil, oder auch Stiff bzw. Semi-Stiff-Geflecht verwendet werden.
Bild: J. Müller
2. Die gebogene Form der Schnur ist sehr wichtig, damit der Haken später richtig gut fassen kann. Der Haken sollte quasi eine Verlängerung des Schnurbogens sein. Die steife Vorfachschnur legt sich von alleine in einen leichten Bogen. Beachten Sie das am besten schon, wenn Sie die Schnur durch das Öhr des Hakens führen.
Bild: J. Müller
3. Mit einem No-Knot wird der Haken in der richtigen Position fixiert. Danach müssen ein paar cm Schnur überstehen.
Bild: J. Müller
4. Der Rig-Ring wird auf das überstehende Schnurende gefädelt. Dann wird das Schnurstück von hinten nach vorn durch das Hakenöhr geführt.
Bild: J. Müller
5. Das Schnurstück, das durch das Öhr guckt, wird auf die entsprechende Länge (ca. 2 cm) abgeschnitten und das Ende dann mit einem Feuerzeug angeschmolzen. Dadurch entsteht ein »Knubbel«, der das Zurückrutschen durchs Öhr verhindert.
Bild: J. Müller
6. Hier ist gut zu erkennen, dass das verschmorte Schnurende nicht mehr durchs Öhr rutschen kann und die Schnur mit dem Rig-Ring am Hakenschenkel die Form eines »D« hat. Dass hier kein klassisches Haar zum Einsatz kommt, erhöht die Verwicklungssicherheit übrigens nochmal.
Bild: J. Müller
7. Der Ring des Ring-Wirbels wird für noch mehr Beweglichkeit in eine Schlaufe steifen Vorfachmaterials ( Das kann ebenfalls steifes Monofil oder auch beschichtetes steifes Geflecht sein; hier: schwarz) gebunden. Dann wird das 3–7 cm lange Mono-Vorfach am Wirbel angeknotet.
Bild: J. Müller
8. Um den Pop-Up später am Boden zu halten, benötigen wir ein wenig Tungsten-Putty. Das Knet-Blei knotet man um den Schlaufenknoten. Am besten einmal ausprobieren, wieviel Putty die Pop-Ups benötigen, denn das variiert je nach Größe und Auftrieb der Pop-Ups.
Bild: J. Müller
9. Ans Ende der schwarzen Schnur (15–25 cm lang) kommen ein Wirbel und ein Stück Anti-Tangle-Tube. Für die Montage des Pop-Ups am Rig-Ring des Hakens eignet sich am besten Bait-Floss. Wie genau Boilies und Pop-Ups mit Bait-Floss befestigt werden, lesen Sie hier.
Bild: J. Müller
10.Fertiges Vorfach. Hier ist auch die Krümmung der steifen Mono-Schnur zu erkennen. Sie verlängert so quasi den Hakenbogen, das sorgt im Wasser für super Hak-Eigenschaften.
Auch interessant
- KarpfenangelnMach die Flocke: die Karpfen-Alternativ-Taktik