Karpfenangeln im Frühling: So klappt der Saisonstart

Dicker Spiegelkarpfen mit halber Schuppenzeile im zeitigen Frühling

Bild: T. Steinbrück

Karpfenangeln kann man das ganze Jahr, doch der Frühling ist eine der besten Jahreszeiten. Nun fängt man alle Fische mit Topgewicht.

Karpfenangeln im Frühling kann sowohl Fluch als auch Segen sein. Kein Frühjahr gleicht dem anderen, und jedes Jahr aufs Neue müssen wir uns überraschen lassen. Gerade die letzten Jahre haben sehr deutlich gezeigt, dass es schon im April sommerliche 30 °C geben kann – oder das andere Extrem: derber Nachtfrost im Mai. Alles kann, nichts muss – und genau darin liegt das große Problem, mit dem sich viele Angler im Frühjahr Jahr für Jahr arrangieren müssen. Ich unterteile das Frühjahr in zwei Phasen.

Phase 1: Temperaturaufbau im Gewässer

Diese Phase beschreibt die Zeit, in der der Winter vom Frühjahr abgelöst wird. Die natürliche Nahrung entwickelt sich in den Flachwasserzonen langsam, und Nachtfröste ziehen über das Land. In der Regel beginnt diese Phase Anfang März und endet Mitte April.

Karpfenzelt an einem regnerischen Tag am Gewässerrand

Bild: T. Steinbrück

Besonders im März gleicht der Frühlingsansitz eher einer Wintersession. Doch auch jetzt, bei noch kaltem Wasser, sind die Erfolgschancen nicht Null.

In dieser Zeit sind die Karpfen noch in dichten Gruppen unterwegs. Tagsüber halten sie sich meist in flachen Bereichen (0,5 bis 1 m Wassertiefe) auf, während sie nachts in tiefere Zonen (2 bis 6 m) abwandern. Das Karpfenangeln im zeitigen Frühling bedeutet immer, dass man flexibel bleiben und die Fische dort suchen muss, wo sie sich im Tagesverlauf aufhalten. An sonnigen Tagen erwärmen sich flache Schilfgebiete oder überschwemmte Wiesen am schnellsten. Hier tanken die Karpfen Sonne und Wärme und nehmen dabei auch Futter auf. Da die natürliche Nahrung erst langsam verfügbar wird, sind die Fische dankbar für eine Alternative. Ein kleiner Futterplatz ist ideal.

Die erfolgversprechendsten Bereiche sind windgeschützte, sonnige und sehr flache Zonen mit weniger als einem Meter Wassertiefe. In der Nacht verlassen die Karpfen diese Bereiche jedoch, da das Flachwasser zu schnell auskühlt. Angeln Sie nachts also etwas tiefer und tagsüber bei passendem Wetter sehr flach.

Hellgelbe Pop Ups

Bild: T. Steinbrück

Kleine Eyecatcher, z.B. gelbe oder orange Pop Ups, sprechen die Neugier der Fische im Frühling an. Viele Bisse erfolgen eher aus reiner Neugierde als denn aus Hungergefühl.

PVA-Mesh-Säckchen, gefüllt mit weißem und pinkem Boiliecrush, auf einem Teppich kleiner brauner Boilies

Bild: T. Steinbrück

Ein auffälliger Pop Up als Hakenköder, garniert mit einem kleinen Säckchen PVA – gefüllt mit hellem Futter – und eine Handvoll Boilies: So kommen Sie beim Karpfenangeln im Frühling zum Erfolg.

Phase 2: Aktivitätssteigerung und Vorbereitung auf die Laichzeit

Diese Phase beginnt etwa Mitte April und endet Ende Mai. Jetzt hat sich das Wasser deutlich erwärmt, und kalte Tage und Nächte sind selten geworden. Die großen Karpfenschwärme teilen sich in kleinere Gruppen auf, die sich im gesamten Gewässer verteilen.

Mit steigender Wassertemperatur steigt auch der Stoffwechsel der Fische, sie werden aktiver und nehmen mehr Nahrung auf, um ihren Energiebedarf zu decken. Zudem bereiten sie sich auf die bevorstehende Laichzeit vor. Zum Karpfenangeln ist der späte Frühling die beste Zeit des Jahres, um viele und vor allem schwere Karpfen zu fangen. Da die Fische über den Winter kaum Angeldruck erfahren haben, sind sie in dieser Zeit oft weniger misstrauisch. Die Fressphase dauert etwa drei bis vier Wochen, bevor die Laichzeit einsetzt und das große Fressen beendet.

Die Laichzeit beginnt in flachen Gewässern früher als in tiefen. Es lohnt sich daher, zunächst an flachen Seen zu angeln und später auf tiefere Gewässer auszuweichen.

Karpfenzelt im späten Frühling vor grünen Büschen, davor ein bepackter Trolley

Bild: T. Steinbrück

Schnelle Nächte in flachen Zonen, oder sogar reine Tagesansitze, genügen im Frühling völlig. Man muss dort angeln, wo die Fische sind, und immer mobil bleiben.

Futter und Montage zum Karpfenangeln im Frühling

Boilies sind beim Karpfenangeln der effektivste, wenn auch teuerste Köder – wobei man sie im Frühling nicht in allzu großen Mengen anfüttern sollte. Sie eignen sich besonders für das gezielte Angeln auf große Karpfen. Finger weg von Billigboilies: Diese können so minderwertig sein, dass sie von den Karpfen verschmäht werden und im Gewässer verrotten. Eine preisgünstige Alternative sind Frolic-Ringe (Rind). Diese können Sie vorab im Heizungsraum lufttrocknen, um sie härter und haltbarer zu machen. Anfüttern können Sie mit einer Spomb. Je kleiner die Boilies, desto länger bleiben die Fische am Futterplatz beschäftigt.

Karpfenangler auf seiner Liege, ohne Zelt, blickt auf den See

Bild: T. Steinbrück

Der Mai ist die Topzeit des Jahres. Wer die Phase vor der Laichzeit abpasst, hat gute Chancen auf beißfreudige Fische mit Topgewicht.

Karpfenangeln im Frühling bedeutet angeln im Flachwasser, wo die Sicht- und Lichtverhältnisse für die Karpfen besonders gut sind. Verwenden Sie daher unauffällige Materialien in natürlichen Farbtönen. Achten Sie bei Hindernissen wie Schilf darauf, dass Ihre Schnur abriebfest ist, um einem flüchtenden Karpfen Paroli bieten zu können.

Karpfenangler mit Fang vor grünen Büschen im Mai

Bild: T. Steinbrück

Karpfenangeln im Frühling: Fische verstehen, Fische finden, Fische mit ganz wenig Futter und einfachen Pop Up-Montagen fangen.


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