Fast in jedem Gewässer leben Karpfen. Leider ist nicht jeder See gleich gut betretbar – dicke Schilfgürtel oder steile Uferkanten erschweren den Ansitz. An solchen Gewässern ist das Karpfenangeln vom Boot Claudia Dargas Lieblingsmethode, den Rüsslern nachzustellen.
Karpfenangeln vom Boot: Dort angeln, wo sonst keiner hinkommt!
In meiner Umgebung gibt es einige größere Seen, die leider nicht allzu viele Uferangelstellen vorweisen und nur sehr schwer zu begehen sind. Das Fischen vom Ufer ist in einigen Fällen nur von ganz bestimmten Bereichen des Sees möglich. Hingegen sind andere Stellen von Land gar nicht zu erreichen. Und genau diese ruhigen Plätze, an denen nicht gefischt wird, sind die perfekten Stellen für die großen Karpfen. Denn die Fische lieben diese Ecken und suchen dort bevorzugt Schutz und nehmen ihre Nahrung an diesen Plätzen auf. Und genau hier müssen wir unseren Köder platzieren.
Aber, wie kommen wir nur an diese so schwer zugänglichen Spots? Ganz einfach: Oft gibt es an diesen größeren Seen auch Ruderboote, die entweder vermietet oder von einem Angelverein zur Verfügung gestellt werden. Wir verlagern unser Karpfen-Camp auf einen schwimmenden Untersatz. Und wenn Sie jetzt denken, dass das Karpfenangeln vom Boot nicht möglich ist, irren Sie sich. Sie müssen nur einige Besonderheiten beachten.
Mit wenig Gepäck und fest verankert
Ein gewöhnliches Ruderboot ist gerade groß genug, um eine Liege und einen kleinen Schirm aufzustellen. Durch diesen Platzmangel sollten Sie gut im Voraus planen und zum Karpfenangeln vom Boot wirklich nur das Nötigste mitnehmen. Außerdem ist die Platzierung des Bootes sehr wichtig. Ich empfehle Ihnen, Stellen mit weichem Boden aufzusuchen. Dort lassen sich die Ankerstangen gut einstechen. Wenn Sie diese Stangen nicht zur Verfügung haben, können Sie den Kahn natürlich auch klassisch mit Ankersteinen am Grund befestigen.
Ruten ins Wasser!
Wenn das Boot durch den Wind oder unsere Bewegungen wackelt, kann es passieren, dass die Montagen am Grund versetzt werden – das gilt es zu vermeiden. Zum einen resultiert daraus ein Schnurbogen, zum anderen geben die elektronischen Bissanzeiger ständig ein Signal von sich. Aus diesem Grund stelle ich beim Karpfenangeln vom Boot meine Ruten im Wasser auf. Dabei achte ich darauf, dass sie nicht zu weit vom Boot weg stehen und ich sie beim Biss schnell erreichen kann. Vergessen Sie nicht, die Wathose einzupacken!
Beim Karpfenangeln vom Boot ist Ordnung alles!
Wirklich wichtig ist beim Karpfenangeln vom Boot die Organisation des Geräts im Boot. Egal ob Kescher, Abhakmatte, Kocher, Futter oder die eben angesprochene Wathose – alles benötigt seinen festen Platz, sodass ich nicht lang danach suchen muss. Vieles davon verstaue ich unterhalb meiner Liege. Dadurch habe ich im hinteren Teil des Bootes Platz, um dort zu stehen oder zu drillen.
Beim Bootsangeln kommen bei mir eher lange Ruten zum Einsatz, um den Fisch in der Endphase des Drills vom Boot fernzuhalten, damit er sich nicht an den nahen Ankerstangen und Seilen festsetzen und dabei einen Schnurbruch verursachen kann.
Eines sollten Sie Beim Karpfenangeln vom Boot immer im Hinterkopf behalten: Manchmal macht es wirklich keinen Sinn, mit dem Boot aufs Wasser zu fahren. So können zum Beispiel ein Sturm oder ein Gewitter schnell gefährlich werden. Achten Sie vor Ihrem Trip immer auf den Wetterbericht.
Es ist klar, dass diese Art der Angelei nicht die komfortabelste ist, sie kann aber durchaus effektiv sein. Oft fängt man deutlich mehr als viele andere Angler, die sich lediglich auf die wenigen, gut erreichbaren Uferangelstellen stürzen. Vom Ruderboot haben Sie einfach viel mehr Möglichkeiten und können größere Teile Ihres Gewässers befischen. Gerade die standorttreuen Fische können Sie nur mit dieser Taktik überlisten.
Für mich beweist mein Fangerfolg vom Ruderboot, dass der Fisch nicht durch große Futterkampagnen zum Angler gelockt werden muss. Vielmehr sollten Sie sich von hochfrequentierten Plätzen fernhalten und den Karpfen ein Stück entgegenrudern.