Das Chod-Rig ist im Prinzip eine Helikoptermontage und dieses Rig hat das moderne Karpfenangeln nachhaltig verändert. Das Vorfach selbst ist dabei nur wenige Zentimeter kurz und besteht aus einem speziellen, sehr steifen monofilen Vorfachmaterial (sog. »Chod Filament«). Es gleitet in der klassischen Version an einem Ringwirbel montiert auf einem Leadcore. Doch was ist nun ein »Naked-Chod-Rig« (naked = nackt)? Keine Sorge, mit FKK hat das Ganze nichts zu tun.
Naked-Chod-Rig: Mono statt Leadcore
Beim Naked-Chod-Rig wird das kurze Chod-Vorfach mit dem Ringwirbel nicht auf einem Leadcore montiert. Es gleitet hier direkt auf der »nackten« Haupt- bzw. Schlagschnur, daher »naked«. Das Chod-Rig allgemein hat einige große Vorteile. Zum einen ist die Montage verwicklungssicher, zum anderen legt sich das Chod-Rig auch auf schlammigen oder verkrauteten Untergründen sauber ab und garantiert eine gute Präsentation des Köders (in der Regel Pop-Ups). Das ist wichtig, wenn man den Gewässergrund nicht genau kennt.
Leadcore ist aber nicht nur ein Kostenfaktor, es reibt im Drill auch an der Haut des Karpfens. Außerdem ist Blei ein giftiges Schwermetall und Leadcore kann bei klarem Wasser und hellen Untergründen zudem recht auffällig sein. Monofil bzw. Fluorocarbon ist da deutlich dezenter. Damit sich die Schnur auch beim Naked-Chod-Rig wie ein Leadcore flach am Grund ablegt und nicht von den Fischen berührt werden kann, sollte sie ein wenig beschwert werden. Am einfachsten ist es, ein paar kleine Kügelchen Knetblei (»Tungsten-Putty«) auf die ersten 1–2 m der Schnur zu kneten, damit sie schön an den Grund gepinnt wird. Als Budget-Lösung funktioniert das aber auch mit Bleischroten sehr gut.
Wichtiges zum Chod-Rig
Ein paar grundsätzliche Dinge sind beim Chod-Rig und auch beim Naked-Chod-Rig wichtig. Die guten Hakeigenschaften erhält die Montage durch das steife Vorfachmaterial, das halbkreisförmig gebogen wird. So verlängert es quasi den Haken und sorgt für eine sehr aggressive Hakenstellung. Nebenbei sollten bei dieser Montage die Haken am besten immer möglichst scharf sein. Im Drill befindet sich das Blei beim Chod-Rig in Kopfnähe des Fisches, wenn der untere Gummistopper unter Last nach unten auf den »Heli-Buffer« rutscht. Daher werden schwere Bleie dem Fisch gefährlich und sorgen auch öfter für Aussteiger.
Wie das klassische Chod-Rig, sollte auch das Naked-Chod-Rig daher besser mit leichteren Bleien von 50–70 g gefischt werden. Wenn schwerere Gewichte benutzt werden sollen (oder müssen), greift man am besten zu einem sogenannten »Heli-Safe«, der das Blei im Drill bewusst ausklinkt. Wichtig ist auch: Da beim Naked-Chod der Ringwirbel direkt auf der Schnur läuft, sollte sie eine große Abriebfestigkeit haben. Es kommt nur Monofile oder Fluorocarbon ab 0,40 mm in Frage. Eine etwas dickere Schnur ist auch für den Fisch im Drill schonender, wenn sie dabei an seiner Flanke reibt.
Auch interessant
- Angeln allgemeinAuktion: Der Karpfen Clarissa