Karpfen sind neugierige Fische, vielleicht gar die neugierigsten unter den Friedfischen. Kein Wunder also, dass sogenannte „Fake“-Köder bei ihnen so gut ankommen. Doch die neuen Schaumstoff-Köder setzen dem Ganzen noch eins drauf.
Von Tobias Steinbrück
Bild: T. Steinbrück
Auch Tobias Steinbrück fischt mittlerweile gerne mit den Schaumstoff-Pellets.
Fängige Schaumstoff-Pellets
„Fake“-Köder sind Nachbildungen echter Köder aus Kunststoff, wie Kunstmais, künstliche Maden und Würmer. Eine neue Variante sind die Schaumstoff-Pellets, die echte Pellets imitieren. Obwohl ich oft mit Fake-Baits angle, musste ich mich auch erst davon überzeugen, dass diese künstlichen Pellets tatsächlich funktionieren.
Bild: T. Steinbrück
Ein künstliches Schaumstoff-Pellet am Haken. Fixiert wird es mit einem speziellen Silikonring.
Das Schaumgummi schwimmt und ist daher ein auftreibender Köder, ähnlich wie ein Pop-Up-Boilie. Die Auftriebshöhe wird durch die Länge des Vorfachs bestimmt. Im Fachjargon nennt man diese Montage übrigens „Zig-Rig“. Besonders in flachen Gewässern mit einer Tiefe von etwa 2 Metern habe ich mit einem 1 Meter hoch auftreibenden Schaumstoff bereits hervorragende Erfolge erzielt.
Karpfen, die im Gewässer umherziehen, entdecken den Schaumstoff im Freiwasser schnell. Verführerisch schwebt er im Mittelwasser, ähnlich einem ertrunkenen Insekt – oder eben einem Futterpellet. Wenn viele Kaulquappen im Gewässer unterwegs sind, sollten Sie auch einmal einen Versuch mit schwarzem Schaumstoff wagen, am besten in Ufernähe. Aber es darf auch Farbe ins Spiel kommen: Farben wie Gelb, Rot oder Grün werden ebenfalls gerne angenommen.
Bild: T. Steinbrück
Die Schaumstoffköder werden an einer Festbleimontage präsentiert und treiben dann auf. So kann der Köder etwas über Grund oder sogar knapp unter der Oberfläche angeboten werden.
Bleiben Sie flexibel!
Es ist wichtig, beim Angeln die Farben und die Auftriebshöhe regelmäßig zu variieren. An manchen Tagen läuft es knapp unter der Wasseroberfläche, an anderen Tagen 20 cm über dem Grund. Flexibilität ist der Schlüssel!
Der große Vorteil: Mit diesem Köder brauchen Sie nicht einmal anzufüttern. Es reicht, die Grundmontage mit dem Schaumstoff-Köder in einem Bereich auszulegen, in dem regelmäßig Karpfen patrouillieren. Wenn Sie dennoch anfüttern möchten, ist ein Wolken bildendes Futter sinnvoll, um den Köder dann inmitten einer Futterwolke anzubieten.
Bild: T. Steinbrück
Anders als beim Angeln mit Boilies ist mit schwimmenden Schaumstoff-Sticks im Freiwasser eine monofile Schnur die bessere Wahl. Eine solche Schnur ist hier viel unauffälliger.
So fangen Sie mit Schaumstoff-Sticks:
- Verwenden Sie relativ dünne monofile Vorfächer, für eine natürlichere Bewegung des Schaumstoff-Sticks.
- Setzen Sie eine Festbleimontage ein, da Sie nur wenige Versuche haben, bevor die Karpfen das Interesse verlieren.
- Aromatisieren Sie das Schaumstoffstück, um die Karpfen länger am Platz zu halten. Kleinere Haken der Größen 6 – 8 sind ideal, da sie leichter und unauffälliger sind.
- Angeln Sie mit mehreren Ruten in unterschiedlichen Tiefen und Köder in verschiedenen Farben, um herauszufinden, wo sich die Karpfen aufhalten und auf was sie am besten ansprechen.
