Dass der alljährliche Karpfenbesatz von Sportvisserij Nederland gute Früchte trägt, beweist Michael Gorter mit seinem Fang aus dem Noord-Willemskanal zwischen Groningen und Assen.
Gorter fing drei Karpfen, darunter auch einen Fisch mit einer orangefarbenen Markierung an der Rückenflosse. Diese stammte aus dem Jahr 2015, war mit einer Nummer versehen sowie der Telefonnummer von Sportvissserij Nederland, die auch nach mehr als acht Jahren immer noch lesbar war. Ein Anruf bestätigte, dass es sich um die Nummer 78 von 486 Karpfen handelte, die in den Jahren 2015 und 2016 ausgesetzt worden waren. Damals wog der Karpfen 1466 g und war 41 cm lang. Beim Wiederfang wog der nun 13,4 kg bei 85 cm Länge. Damit hat er in den sieben Jahren stolze 12 kg zugelegt. Erstaunlich war auch, dass der Fisch nur 5 km von der Stelle gefangen wurde, an der er besetzt worden war. Außerdem war dieser Karpfen noch nie von Anglern zurückgemeldet worden.
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Karpfenbesatz mit Sendern und Markierung
In 2015 und 2016 wurden die Karpfen im Rahmen einer Studie in den Kanal entlassen. Der Verband wollte auf diese Weise herausfinden, wie sich besetzte Karpfen in den Gewässern verbreiten, also wie wanderfreudig oder standorttreu sie sind. Das geschah auf zweierlei Weise. Zum einen konnten die Angler Karpfenfänge mit Markierung melden. Zum anderen stattete der Verband 71 Karpfen mit Sendern aus, um die Verteilung noch genauer nachvollziehen zu können.
Einen großen Beitrag zur Studie leisteten hierbei die Angler selbst. Insgesamt meldeten 115 Karpfenangler 227 Fänge. Die Studie zeigte, dass die Mehrheit der Karpfen trotz vieler einlaufender Gräben und Seitenkanäle in dem Hauptkanal blieben, in den sie besetzt wurden.
Studie zeigte Standorttreue der Fische
Im Detail zeigte die Studie, dass 69 Prozent der Karpfen „ihren“ Kanal nie verließen. 10 Prozent hielten sich vorübergehend in anderen Gewässern auf, und nur 21 Prozent zogen ab und kehrten nicht wieder zurück. Eine große Rolle spielte dabei auch, an welcher Art von Kanal die Karpfen besetzt worden waren. In Kanälen, die durch Schleusen verschlossen waren, die sich nur für Schiffsverkehr öffnen, blieben 92 Prozent aller Karpfen im selben Gewässer. Wo es solche Schleusen nicht gab, lag die Quote bei 66 Prozent. Daraus lässt sich ablesen, dass selbst bei „offenen Grenzen“ ein Großteil der Karpfen standorttreu bleibt.
Quelle: Sportvisserij Nederland