Makrelenangeln: 6 Tipps zum Erfolg

Makrelenangeln macht nicht nur Spaß, sondern die Mini-Thune sind durch ihr fetthaltiges Fleisch auch ein echter Leckerbissen. Wie Du Makrelen erfolgreich beangelst, zeigen wir Dir in unseren 6 Tipps.

Beim Makrelenangeln sind sowohl Kunst- als auch Naturköder erfolgreich. Wichtig ist, dass die Schwärme gefunden werden. Foto: BLINKER/ Ch. Hellwig

Nach einer guten Stunde Anfahrt hat der Kutter die Fanggründe nördlich von Langeoog und Baltrum erreicht. Das Ziel: Makrelenangeln in der Nordsee! Alle Angler, die dicht gedrängt an der Reling stehen, lassen auf das Tuten der Schiffssirene hin ihre mit 150 bis 200 Gramm Blei beschwerten Paternoster in die Tiefe. Kaum sind die Bleie am Grund angekommen, sind schon die ersten Ruten krumm. Unter sanftem, aber stetigem Zug werden die Makrelen an Bord gekurbelt und in den bereitstehenden Körben und Fischkisten verstaut. Dabei muss man darauf achten, dass die Mini-Thunfische sich nicht im Paternoster des Nachbarn verfangen. Sobald die Fische abgehakt sind, wird erneut ausgeworfen, um einen weiteren Anteil am Segen des Meeres zu sichern.

Damit Eure Fischkiste am Ende des Tages voll ist, geben wir Euch hier wertvolle Tipps, den den Fangerfolg beim Makrelenangeln steigern. Foto: BLINKER/Ch. Hellwig

Damit Eure Fischkiste am Ende des Tages voll ist, geben wir Euch hier wertvolle Tipps, die den Fangerfolg beim Makrelenangeln steigern. Foto: BLINKER/Ch. Hellwig

  1. Beißzeit

    Die beste Zeit zum Makrelenangeln vom Ufer oder Boot ist in den Monaten von Juni bis August. Dann stehen Fänge im dreistelligen Bereich häufig auf der Tagesordnung.

    Sobald der Schwarm lokalisiert ist, sind mehrere Ruten gleichzeitig krumm. Foto: BLINKER/Ch. Hellwig

    Sobald der Schwarm lokalisiert ist, sind mehrere Ruten gleichzeitig krumm. Foto: BLINKER/Ch. Hellwig

  2. Der richtige Köder zum Makrelenangeln

    Als Köder kommen sogenannte Makrelen-Paternoster zum Einsatz. Die bestehen aus ca. 2 Meter langer Monoschnur, an die mit Federn bestückte Haken der Größe 4 bis 6 gebunden sind. Makrelenpaternoster umfassen bis zu 5 Haken. Allerdings gibt es auch Systeme, die mit kleinen Gummi-Attraktoren bestückt sind. Tipp: Kleinere haken haben den Vorteil, dass sie besser im Makrelenmaul hängen bleiben. Die Ausstiegsrate nimmt so ab und der Angler ist glücklich.

    Auch kleine Gummi-Oktupuse sind immer einen Versucht wert. Diese gibt es fix und fertig im Fachhandel am Makrelenpaternoster zu kaufen. Foto: BLINKER/Ch. Hellwig

    Auch kleine Gummi-Oktopusse sind immer einen Versucht wert. Diese gibt es fix und fertig im Fachhandel am Makrelenpaternoster zu kaufen. Foto: BLINKER/Ch. Hellwig

  3. Federn stutzen

    Manche der im Fachhandel angebotenen Federfliegen an Makrelenpaternostern sind direkt aus der Packung zu lang. Die Federn ragen zu weit nach hinten über den Haken hinaus. Das führt zu vielen Fehlbissen und weniger gehakten Makrelen. Deshalb muss man zu lange Federn mit einer Schere ein wenig einkürzen.

    Diese Federn sind deutlich zu lang und sollten eingekürzt werden, sonst gibt‘s Fehlbisse. Foto: blinker

    Diese Federn sind deutlich zu lang und sollten eingekürzt werden, sonst gibt‘s Fehlbisse. Foto: BLINKER

  4. Die richtige Köderfarbe

    Was die fängigsten Farben beim Makrelenangeln betrifft, muss man experimentieren. Deshalb lohnt es sich, sowohl Paternoster mit Fliegen in unterschiedlichen Farben an Bord zu haben als auch Paternoster, an denen statt Fliegen Mini-Oktopusse oder Blechlöffelchen sitzen. Oft fängt man auf einfache, weiße Fliegen. An anderen Tagen, wenn sich die Makrelen hauptsächlich von Krabben und kleinen Tintenfischen ernähren, ist die Farbe Rot top. Dann fangem kleine Gummi-Tintenfische mitunter besser. An Tagen mit schlechten Sichtverhältnissen sind auch Fliegen in Fluo-Grün oder Chartreuse gut. Am besten beginnt man den Angeltag mit einem Paternoster, an dem Haken mit Ködern in unterschiedlichen Farben (Rot, Orange, Rosa, Hellgrün, Weiß) befestigt sind. So stellt man fest, welche Köderfarbe zur Zeit fängt.

    Je nach Beißlaune der Fische, kann die richtige Wahl der Köderfarben den entscheidenden Unterschied ausmachen. Foto: BLINKER/Ch. Hellwig

    Je nach Beißlaune der Fische kann die richtige Wahl der Köderfarben den entscheidenden Unterschied ausmachen. Foto: BLINKER/Ch. Hellwig

  5. Gerät eine Klasse schwerer

    Ganz wichtig ist geeignetes Gerät: Man braucht eine 2,70 bis 3 Meter lange Rute mit einem Wurfgewicht zwischen 150 und 250 Gramm sowie eine große Stationärrolle, die mindestens 100 Meter 0,45er Schnur fasst. Außerdem einen großen Hochseewirbel zum schnellen Wechseln der Paternoster. Damit dieser sich beim Hochkurbeln der Fische nicht immer im Spitzenring der Rute verfängt, schalten clevere Angler vor den Wirbel eine große Plastikperle. Die verhindert, dass der Wirbel  in den Spitzenring rutschen und diesen beschädigen kann. Apropos Schnur: Am besten geeignet ist dickes Monofil ab 0,45 Millimeter Durchmesser. Durch die Dehnung in der Schnur verliert man weniger Fische beim Hochkurbeln als wenn man mit geflochtener Schnur angelt (vor allem bei einem voll besetzten Paternoster).

    Die Gummiperle verhindert, dass der Wirbel durch die Ringe rutscht. Dadurch erspart man sich wertvolle Zeit wenn man diesen wieder zurück ziehen muss und außerdem wird das Gerät nicht beschädigt. Foto: BLINKER/Ch. Hellwig

    Die Gummiperle verhindert, dass der Wirbel durch die Ringe rutscht. Dadurch wird das Gerät nicht beschädigt. Foto: BLINKER/Ch. Hellwig

  6. In allen Tiefen zuhause

    Übrigens stehen die Makrelen nicht nur am Grund, sondern rauben in allen Wasserschichten. Deshalb sollte man beim Ablassen des Paternosters immer die Schnur durch die Finger laufen lassen. Wie beim Heringsangeln sollte man auch beim Makrelenangeln ruhig die Montage noch für einen Moment auf  der Stelle halten, wenn ein Fisch gebissen hat, dann beißt häufig noch ein zweiter und dritter Fisch.

    Der Zweitfisch bei der Makrelenangelei ist der Stöcker (oben). Er gehört zu den Stachelmakrelen und damit – anders als die Makrele – tatsächlich in die Unterfamilie der Echten Barsche! Foto: blinker

    Der Zweitfisch bei der Makrelenangelei ist der Stöcker (oben). Er gehört zu den Stachelmakrelen und damit – anders als die Makrele – tatsächlich in die Unterfamilie der Echten Barsche! Foto: blinker

Makrelen-Rezept: Graved Makrele

Wenn man heute vom Makrelenangeln auf der Nordsee zurückkehrt, kommt die Frage auf: Wohin mit dem Fisch? Und vor allem: Was tun damit? Braten und räuchern ist ja ganz okay, aber die Makrelen kann man auch ganz anders verarbeiten, z. B. „gravad-style“! Das Verfahren ist einfach. Man benötigt:

  • grobes Salz (Meersalz)
  • (Rohr-)Zucker,
  • Pfeffer
  • viel Dill
  • Für den nötigen Druck sorgt ein Vakuumiergerät.

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Die Makrelen werden filetiert und die Fleischseite großzügig mit den Gewürzen bestreut. Dann klappt man die Makrelenhälften einfach mit den gewürzten Seiten aufeinander und tütet sie ein. Anschließend saugt man mit einem Vakuumiergerät die Luft aus den Tüten. Dadurch werden die Hälften fest aufeinander gepresst (bei Gravad Lachs besorgte das früher ein schwerer Stein, der auf die in einem Steingutgefäß lagernden Fischseiten drückte; in unserem Fall ist es der Luftdruck). So lässt man die Hälften einige Tage fermentieren. Fertig zum Verzehr sind sie, wenn durch die Fermentierung die Flüssigkeit aus den Fischhälften gepresst wurde. Und nun: Guten Appetit!


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