Hundshaie unterscheiden sich von den anderen Haien durch ihre sehr spitze Schnauze, die auch noch leicht nach oben gebogen daherkommt. Außerdem ist der Körper auffallend schlank.
Wo und wann Little-Big-Game in Deutschland? Doch, kampfstarke Haifische, die gibt es auch in der Deutschen Bucht. Rund um Helgoland herrscht jeden Sommer Hai-Life, denn Hundshaie kommen in diesem Teil der Nordsee häufig vor. Auch querab der nordfriesischen Inseln (z. B. Borkum) warten gute Haiplätze auf die Meeresangler. Die Kutterkapitäne in den Nordseehäfen kennen die besten Stellen, etwa rauhen Kiesgrund am Ausgang großer Priele oder Strömungsrinnen, die Ebbe und Flut unterliegen. Hier findet der Grundhai Deckung und jagt am Grund seine Beute, Dorsche, Plattfische oder Knurrhähne. Dieses gründliche Verhalten der Hundshaie ändert sich manchmal, wenn im Sommer Makrelenschwärme auftauchen. Dann lösen sich die Haie bei dunklem Wetter vom Grund und jagen die Makrelen im Mittelwasser.
Bereits im späten Frühjahr wandern die Hundshaie aus der Tiefe in die flacheren Bereiche der Nordsee, wo man sie bis in den Herbst hinein fangen kann. Dunkle Sommertage mit bedecktem Himmel gelten als besonders günstig, weil die Hundshaie dann auch tagsüber aktiv sind. Kein anderer Fisch, der ständig in der Deutschen Bucht vorkommt, wird größer als der Hundshai.
Aufregendes Hundshaiangeln erlebt man auch in den britischen Gewässern, besonders vor der Küste von Wales. Von kleinen Hafenstädten wie Aberystwth kann man mit dem Kutter zum Hochseefischen auf die fischreiche Bucht von Cardigan hinausfahren. Die Saison für die Hundshaiangelei dauert hier von Ende April bis Oktober. Ein Hundshai ist selten allein. Da die Fische meist in kleineren Schulen auftreten, sollte man nach einem Biß unbedingt am gleichen Ort weiterfischen und öfters über die gleiche Stelle driften. Auch entlang der Kanalküste und vor der Isle of Man werden viele Hundshaie gefangen.
Ähnliches gilt für die irische West- und Nordküste; beste Chancen hat man in Meeresbuchten mit glattem Grund, wenn diese Buchten von tieferen Rinnen und Gräben durchzogen werden. Gute Fangplätze gibt es auch in Holland, beispielsweise vor der Insel Texel.
Als Köder sehr gut geeignet ist ein Makrelenfilet. Unwiderstehlich ist manchmal das Kopfende einer Makrele mitsamt Eingeweiden. Auch kleine ganze Plattfische oder halbierte Plattfische sowie Heringe sind zu gebrauchen. Welchen Köder man auch nimmt, auf jeden Fall sollte er möglichst frisch sein. Der Appetithappen wird knapp über Grund serviert, und zwar am besten mit einer Laufbleimontage. Das Blei ist per Wirbel an einem running boom angebracht. Wie beim Haiangeln üblich, fischt man mit einem Stahlvorfach; vor allem, um die Schnur vor der Schmirgelpapierhaut der Fische zu schützen. Beim Hundshai reicht ein Stahlvorfach von anderthalb bis zwei Meter Länge aus. Der Köder sitzt auf einem ultrascharfen Haken Größe 6/0 bis 10/0, je nach Größe des Köders.
In Großbritannien angelt man übrigens auch mit großen Laufposen auf Hundshaie, jedenfalls in den flacheren Buchten und wenn Makrelen unterwegs sind. Ein Vorteil des Hundshaiangelns: Man benötigt keine teure Extra-Ausrüstung. Eine mittelschwere Bootsrute (30-lbs-Klasse) und eine solide Multirolle sind ausreichend. Man achte allerdings darauf, daß die Rolle auch genügend Schnur faßt und die Bremse sich gut einstellen läßt. Denn der Hundshai ist ein starker Kämpfer, ein großer Fisch reißt bei seinen langen Fluchten manchmal hunderte Meter Schnur von der Rolle. Hat ein Hundshai den Köder genommen, zieht er zunächst mit dem Happen im Maul davon, und zwar eine längere Strecke, das können 30 Meter oder auch 150 Meter sein. Jetzt noch nicht anschlagen. Wie bei anderen Haien auch gilt: zunächst abwarten. Nach einem kurzen Stopp beginnt die zweite Flucht. Erst in diesem Moment sollte man die Bremse einrasten lassen, und wenn die Schnur straff ist, zweimal kräftig anschlagen. Länger mit dem Anhieb zu warten, ist nicht in Ordnung, da der Fisch den Köder sonst tief schluckt.Hundshaie haben geringe Vermehrungsraten, deshalb sollten sie unbedingt zurückgesetzt werden.
Nach dem Anhieb zieht der Fisch nochmals los, diesmal vielleicht 50 Meter. Und das gegen die Bremse. Doch leider nicht immer; manchmal rast der Fisch auch auf das Boot zu, und dann muß der Angler möglichst rasch kurbeln und Schnur aufrollen, um in Kontakt zu bleiben.
Hundshaie sind für ihre Größe riesige Kämpfer und unglaubliche Kraftbündel. Ein Blauhai mag größer sein, er kämpft aber schwächer. Ein größerer Hundshai dagegen ist ein Torpedo. Wissenschaftler haben gemessen, daß die Fische bis zu 45 km/h schnell schwimmen können. Die Bremse sollte daher sorgfältig eingestellt sein. Der Hai verlangt dem Angler also einiges ab. Mit drei, vier weiteren langen Fluchten muß man schon rechnen, bevor man daran denken kann, den wilden Fisch langsam nach oben zu pumpen.
Die meisten Skipper landen die Hundshaie mit einem beherzten Griff an Brustflosse und Schwanzwurzel; so können die Fische nach dem Wiegen und Fotografieren unversehrt wieder zurückgesetzt werden. Und nicht vergessen: Wo einer gebissen hat, dort lauern meist noch mehrere. Also rasch neu beködern und hinab mit der Montage.