Seitdem der Dorsch an der Ostsee (nahezu) verschwunden ist, machen sich die Plattfische gierig über die Wattwürmer her und bescheren wahre Massenfänge. Leider geht damit auch das Problem „massenhaftes Tiefschlucken“ einher und man „verangelt“ schnell den Nachwuchs.
Versuche mit Kreishaken haben mich nicht überzeugt, da sie schlecht zu beködern sind und Tiefschlucker nicht sicher verhindern.
Was also tun, damit aus Fangerlebnis ungetrübte Freude wird? Eine Methode muss her, mit der sichergestellt werden kann, dass der Haken immer vorne im Maul sitzt und ohne weitere Hilfsmittel waidgerecht gelöst werden kann.
Cent-Artikel schafft Abhilfe
Ein direkt über dem Haken quer auf die Schnur gefädelter Kabelbinder ist die Lösung: Ein Cent-Artikel, der alles ändert. Tiefschlucken ist damit ausgeschlossen.
Ganz wichtig dabei: Unbedingt die Perlen über der Schlucksperre mit einem Schnurstopper fixieren, damit der Kabelbinder nicht verrutschen kann. Viele handelsübliche Systeme haben diesen Schnurstopper ohnehin. Somit bleiben nur noch wenige Bastelschritte bis zur fertigen Montage:
- Kleinen Kabelbinder (ca. 2 mm Breite) auf etwa 3 cm abschneiden
- Kabelbinder mittig fein durchbohren (geht auch mit einer heißen Nadel)
- Kabelbinder auffädeln, dazu bei fertigen Vorfächern Schnurstopper und Perlen verschieben und Haken entfernen
- Haken anbinden, Kabelbinder direkt an den Haken schieben und mit dem Schnurstopper die darüber liegenden Perlen fixieren
Diese kleine Bastelei ist die beste Investition, um sich das fürchterliche Tiefschlucken für immer zu ersparen. Es lohnt sich!
Meine Erfahrung zeigt auch: Die Fangfrequenz leidet nicht – im Gegenteil: Sie kann sogar noch zunehmen, da zeitraubende Not-Operationen überflüssig werden.
Keine Angst vor Farben
Die Platten juckt es überhaupt nicht, ob sie am Ende des Wurms auf einen querhängenden „Plastikbalken“ stoßen. Was die Auffälligkeit der Montage angeht, habe ich mit verschiedenen Farben experimentiert. Ergebnis: Ob Schwarz oder weiß, rot, gelb oder grün – die Fische kennen nur eine Antwort: Rein mit dem Wurm!
Ich kann mir gut vorstellen, dass mit der „Schlucksperre“ auch so mancher vorwitzige Barsch oder Aal schonend gefangen werden könnte. Also gerne experimentieren und den Anwendungsbereich ausweiten.