Das Pilken auf Ostsee-Dorsche findet immer vom Boot aus statt, in der Regel von einem größeren Kutter. Dort steht man mit Gleichgesinnten an der Reling und lässt seinen Köder in die Tiefe hinab. In den Sommermonaten und im Winter fahren die Kapitäne über große Wassertiefen, um die Dorsche zu finden. Das erfordert den Einsatz schwerer Pilker. Außerdem sollten die Köder schnell zum Grund sinken, damit sie sich nicht in den Angelschnüren der Nachbarn verfangen. Vor allem bei starkem Wind und zügiger Bootsdrift kommen jetzt Pilker-Gewichte von 75 bis 175 Gramm zum Einsatz, deren Schwerpunkt am Kopfende liegt. Noch schwerere Köder braucht man in der deutschen und dänischen Ostsee mit Maximaltiefen von 40 bis 60 Metern nicht. Ideale Formen für diese Verhältnisse sind zum Beispiel die Spitzkopfform oder der so genannte Bergmann-Pilker.
Leicht macht Laune
Wenn im Frühjahr und Herbst flachere Dorschgründe befischt werden, reichen Pilker zwischen 60 und 100 Gramm aus. Damit kommen Sie in Tiefen bis 12 Meter bestens zurecht, auch wenn die Drift das Boot flott treiben lässt. Im Zeitalter dünner geflochtener Schnüre sind diese leichteren Gewichte einfacher zu kontrollieren als noch vor 20 Jahren. Damals kamen 0,50er Monoschnüre zum Einsatz, die der Strömung starken Widerstand entgegensetzen und leichte Köder schnell verdriften ließen. Eine 0,15er bis 0,20er Hochleistungs-Geflechtschnur dagegen schneidet wie ein Pfeil durch Wasser und Welle und ermöglicht uns, bei ruhiger See und leichter Drift sogar vom Kutter mit 40 bis 60 Gramm Pilkern im küstennahen Flachwasser zu angeln. Dass leichtes Angeln den größeren Spaßfaktor bringt, darüber brauchen wir nicht zu reden! Flache Pilkerformen mit einem großflächig verteilten Schwerpunkt wie die Heringsform aber auch größere Zocker lassen sich aufgrund des kürzeren Weges zum Grund jetzt sehr gut einsetzen. Sie taumeln verführerischer zu Boden als ihre schweren kopflastigen Brüder und geben dem Dorsch Gelegenheit, sie schon beim Absinken einzuschlürfen.
Top-Farben
Bei den Pilkerfarben ist das Angebot unüberschaubar, dennoch kommt man in der Regel mit einigen wenigen zurecht. In der Ostsee fangen die Farben Orange/Silber oder Silber bei Sonnenschein, Rot/Grün oder Schwarz/Grün bei trübem Wetter sowie Blau/Silber oder Grün/Silber bei starkem Heringsaufkommen. Natürlich können Sie auch nach Lust und Laune Zwischentöne oder exotische Farben ausprobieren: Zum Beispiel hat sich die Kombi Pink/Blau als sehr gute Ostseefarbe herausgestellt, oder bei starkem Vorkommen an Strandkrabben auch Schwarz/Kupfer oder Braun. Wenn viele Ringelwürmer unterwegs sind, wählt man Orange/Kupfer oder Ocker-Töne. Auch Weiß, die Universalfarbe beim Kunstköderangeln, findet mehr und mehr den Weg in die Kisten der Bootsangler. Beim Pilken in der Tiefe kann ein Farbwechsel von einem auf den anderen Tag oder sogar innerhalb von wenigen Stunden wesentlich bessere Fänge bringen. Zu groß sind die Lichtunterschiede und der Grad der Wassertrübung am Boden, und zu oft ändert sich der Speiseplan von Allesfresser Dorsch. Daher sollten auch konservative Angler bei ausbleibenden Fängen mal drei oder vier unterschiedliche Farben durchprobieren!
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