Kabura-Jigs stammen ursprünglich aus Japan und erinnern optisch an einen Tintenfisch. Sie bestehen aus einem runden oder ovalen Bleikopf, an dem neben bunten Gummifransen 2 kurze Vorfächer mit je einem Haken (sog. „Assist Hooks“) befestigt sind. Bereits solo gefischt ist der Kabura-Jig eine echte Waffe, denn die leichten Fransen spielen schon bei geringstem Zug, wobei der schwere Bleikopf den Köder dennoch schnell auf Tiefe bringt. Gleichzeitig ist die Fehlbiss- und Aussteigerquote mit 2 Assist Hooks sehr gering, denn dadurch, dass die Haken an einem kurzen Vorfach befestigt sind, kann der Fisch nach dem Biss nicht das Ködergewicht nutzen, um den Haken auszuhebeln. Da die Assist Hooks die leichteste Komponente am Köder sind und zudem frei schwingen, landen sie zuerst im Maul, wenn der Fisch den Köder beim Biss ansaugt. Meistens sitzen die Haken dann perfekt im Maulwinkel.
Kabura Jigs – aufgetunt
Die meisten Kabura-Jigs sind in der Werksausführung mit recht kleinen Haken ausgestattet und auch das Vorfach der Assist Hooks ist meist eher dünn gehalten. Hier empfiehlt es sich in der Regel, Haken und Vorfach vor dem ersten Einsatz durch kräftigeres Material zu ersetzen. Für die Assist Hooks eignen sich scharfe, aber kräftige Haken aus dem Meeres- bzw. Welsbereich der Größe 1/0–5/0 (je nach Zielfisch), montiert an einem Kevlarvorfach (Wels-Kevlar eignet sich hier hervorragend). So ist man auch für kampfstärkere Gegner gewappnet und muss keine Abbeißer fürchten.
Der Mix machts: Mehr Erfolg mit Fetzen
Auch, wenn der Kabura-Jig für sich schon einen fängigen Köder darstellt, kann man ihn noch fängiger machen. Dazu muss man nur die Assist Hooks mit Fischfetzen bestücken und schon erhält man einen Kombiköder, der neben den verführerisch spielenden Fransen nun auch noch mit Geruch und Geschmack die Fische reizt. Dabei gibt es auf der Welt kaum ein Meeresrevier, in dem man nicht mit Kabura-Jigs erfolgreich sein kann. Beinahe jeder Meeresräuber, der sich zwischen Grund und Mittelwasser aufhält, kann damit befischt werden. In Norwegen sind es beispielsweise Dorsche, Pollacks, Seewölfe, Lengs, Lumbs und Heilbutts. Im Mittelmeer und im Atlantik werden damit Dentexe und Skorpionsfische gefangen und in den Tropen Snapper und Zackenbarsche. Insgesamt gibt es auf der Welt wohl kaum Fische, die nicht auf diesen Köder abfahren – ein echter Allesfänger eben. Probieren Sie es doch einmal aus!
Während unserer Norwegenreise 2023 haben wir unter schwierigsten Bedingungen einmal mit Kabura und den nah verwandten Inchiku-Jigs gefischt. Bei weniger Strömung funktionieren die Köder sogar noch um einiges besser!