Wer hat’s erfunden? Eben nicht die Schweizer, sondern die Japaner. Der Inchiku-Jig ist ein klassischer Grundköder, der am besten in Kombination mit Naturködern funktioniert. Asiatische Meeresangler benutzen diesen Köder, um sehr viele unterschiedliche Grundräuber zu fangen, von Zahnbrassen über Riffbarsche bis hin zu Amberjacks und Plattfischen.
Verschiedene Versionen des Inchiku
Auch wir haben in früheren Ausgaben unserer Schwesterzeitschrift Kutter & Küste über diesen Köder berichtet, als er vor einigen Jahren gerade ganz frisch nach Europa geschwappt war. Nun sind viele Angeltage ins Land gegangen – bei mir auch etliche, an denen ich den Inchiku vornehmlich in Norwegen eingesetzt habe.
Die Hersteller gaben ihm verschiedene Namen: „Bottom Ship“ hieß er bei Shimano, „Envader“ bei Zebco – diese beiden sehr fängigen Köder sind leider nicht mehr erhältlich. Vielleicht auch, weil die Kunden in Europa einfach nicht die ungeheure Fängigkeit dieses Kombiköders erkannt haben. „Inchiku-Jig“ nennt der Versender Fishing Adventure seinen Köder ganz einfach, und hat mit ihm eine große Fangemeinde geschaffen, wie mir Geschäftsführer Michael Moritz verriet. Auch Hersteller Hart hat einen sehr guten Inchiku im Programm.
Das Geheimnis des Inchiku-Jigs
Warum aber fängt das Teil eigentlich so gut? Sein Geheimnis liegt in der Anbringung der Haken. Denn die beiden Einzelhaken sind an zwei superstarke Geflechtschnüre geknotet. Die Schnüre führen durch ein Loch im Inchiku im unteren Körperdrittel. Dort werden sie mit Hilfe eines Stahlrings (Solid Ring) fixiert. Durch diese besondere Anbringung wedeln die mit Naturködern beköderten Haken extrem verführerisch im Wasser, bei Wellengang ganz von allein oder eben durch Bewegungen mit der Rute. Und die Fische finden das rattenscharf! Steinbeißer, Dorsch, Heilbutt, Schellfisch und viele mehr lassen sich von dieser Kombi regelrecht den Kopf verdrehen.
Beköderung
Als Köder nehme ich am liebsten Kalmartuben (gibt’s gefroren im Supermarkt) und Grönlandgarnelen (werden als „Reker“ gefroren in norwegischen Supermärkten angeboten). Aus den Tintenfischtuben schneide ich 1,5 cm breite und etwa 8 cm lange Streifen, die zuerst angeködert werden. Dann folgen je nach Hakengröße ein bis zwei Garnelen. Bei diesen werden Kopf und Schwanzflosse abgetrennt, dann lassen sie sich besser aufziehen und haken den Fisch sicherer. Natürlich lässt sich ein Inchiku auch gut mit Fischfetzen angeln, aber wer Steinbeißer auf dem Zettel hat, sollte zumindest die Garnelen dabei haben.
Angel-Methode
Beim schnellen Einkurbeln vom Grund darf man auch immer mit Attacken von flinken Fischen wie Seelachs und Heilbutt rechnen. Von daher lässt sich der Inchiku auch erfolgreich wie ein Speed-Pilker mit viel Tempo senkrecht einkurbeln. Die Naturköder flattern dann verführerisch hinterm Inchiku. Wer ihn so auch fischen möchte, sollte darauf achten, dass die Naturköder stromlinienförmig schlank geschnitten und auf die Haken gezogen sind.
Steinbeißer gezielt fangen
Wer mit dem Inchiku erfolgreich auf Seewolf (Steinbeißer) angeln möchte, sollte von April bis Ende Juni sein Glück in Tiefen zwischen 5 und 30 m versuchen. Steinige Plateaus, am besten mit Muschelbänken in diesen Tiefen, sind dann top. Auf dem Plotter zeigen sich diese Plätze oft als „Beulen“ in unmittelbarer Ufernähe.
Plattfisch-Verführer Inchiku
Vor allem Schollen und Heilbutte lieben den Inchiku. Für große Schollen ist er sogar ein sehr selektiver Top-Köder. Obwohl ich meist relativ große Haken am Inchiku fische, wegen Steinbeißern und Heilbutten, fange ich immer wieder stattliche Schollen damit. Meine größte konnte ich im Mai 2016 auf diese Weise fangen: 2,2 kg bei 58 cm! Wer kleinere Haken fischt, etwa mit denen die Inchikus von Fishing Adventure von Haus aus bestückt sind, hat einen absoluten Hammerköder eben für Schollen, Flundern, Schellfische, Wittlinge und sogar Rotbarsche.
Der Fishing Adventure Inchiku ist in verschiedenen Farben in fünf Gewichten zwischen 60 und 180 g erhältlich. Den Inchiku II, eine Alternative in Tropfenform, auch sehr fängig, gibt’s dort in drei Größen: 120, 150 und 180 g. Inchikus sind für mich in der Naturköderangelei im Meer nicht mehr wegzudenken. Sie ersetzen viele umständliche Naturködermontagen und haben mir vom Seelachs über Heilbutt bis zum Steinbeißer schon eine große Menge guter Fänge beschert. Also kombinieren Sie klug!