Die Bisse kommen meist brachial mit voller Härte. Da sind Ruten und Rollen schwer gefordert. Bei den Drehmaschinen ist eine einwandfrei laufende Bremse ein absolutes Muss um den Gegner Paroli zu bieten. Dabei sollte die Bremseinstellung erst einmal recht fest eingestellt sein, gerade so das ein großer Fisch beim flüchten noch Schnur von der Spule abziehen kann. Denn dann sitzt der Haken am besten im Maul.
Bild: Sebastian Rose
Köhler sind die Haupt-Zielfische beim Speedpilken. Ihre tief gespaltenes Schwanzflosse und der schlanke Schwanzstiel zur konzentrierten Kraftübertragung zeichnen sie als schnelle und starke Schwimmer aus.
Hängt der Fisch, kann gegeben falls die Bremseinstellung etwas leichter gewählt werden, aber immer so, dass noch ordentlich Druck auf dem Knüppel ist, ansonsten ermüdet der Fisch nicht. Als Rollen zum Speedpilken eigenen sich solide Stationäre um die 4000er Klasse oder kleinere Multis mit einer hohen Schnurübersetzung. Diese ist gefüllt mit 0,15 bis 0,20er Geflecht und natürlich mit einem etwa 1,50 m langen 0,60 bis 0,80 mm Fluo- oder Monovorfach. Bei den Ruten sollten Modelle mit feinfühliger Spitze und einem bärenstarken Rückgrat ihren Einsatz finden. Schwere Spinnruten aber auch leichtere Pilkruten sind zum Speedpilken optimal.
Attacken aus dem Nichts
Mit schlanken Eisen läuft es beim Speedpilken am besten. Das Gewicht des Pilkers sollte möglichst leicht gewählt werden. Dann spielt er gut und das volle Durchdrehen ist nicht ganz so anstrengend. In der Praxis wirft man den Pilker gegen die Driftrichtung aus und lässt ihn bis unters oder kurz hinters Boot absacken. Und dann jagt man ihn ohne zu stoppen mit richtig Speed durch die Wassersäule. Wichtig beim Speedpilken ist ein fester Strand und den Stock sicher in den Händen zu halten, denn wie schon erwähnt die Attacken kommen aus dem Nichts mit allem was geht. Diese Bisse haben schon Angler in die Knie gezwungen, oder ihnen gar die Rute aus der Hand gerissen. Speedpilken eignet sich über tieferen Wasser ab 70, 80 m und weiter runter. Aussichtsreiche Driftstrecken finden sich über tieferen Unterwasserbergen, Plateaus und an abfallenden Kanten.
Wenn so ein Dorschkaliber auf den Speedpilker knallt, kann es den Angler fast aus den Stiefeln hebeln. Die Kampfkraft des Dorsches wird oft unterschätzt. Wenn so ein „Trumm“ aber in flacheren Zonen anbeißt, ist richtig Alarm angesagt!
Schwache Signale, starke Fische
Auf dem Echolot sind die Fische meist nur durch ganz schwache Signale zu erkennen. Mitunter sind auch gar keine Anzeigen zu sehen, die Fische aber voll da. Um abzuchecken in welcher Tiefe die Räuber gerade aktiv jagen, am besten den Pilker erst mal richtig durchsacken lassen und dann flott einleiern. Ist die Standtiefe gefunden sstoppt man sein Eisen etwas darunter (wenn er nicht vorher schon einen schuppigen Speedbolzen als Abnehmer findet), und los geht der Spaß! Zum Speedpilken eignet sich auch gut alle 15, 20 m unterschiedlich eingefärbte Schnur oder eine Multi mit Zählwerk.
Auch ein Heilbutt knallt mit brachialer Gewalt auf einen Speedpilker. Diese Plattfische sind rasante Schwimmer bei der Jagd nach flinker Beute.