Nach etlichen Baustellen und 2 kleineren Staus kamen wir gegen 11:00 Uhr in Kiel an. Beim Einchecken auf die Color Magic ging alles problemlos von statten, um 12:30 fing das Bording an wir waren gegen 13:00 Uhr auf dem Schiff. Ankunft in Norwegen gegen 9:45, um 10:00 Uhr runter vom Schiff, der Zoll würdigte uns keines Blickes. Ab auf die E6 über Hamar, Lillehamar weiter bis Otta dann, auf die E15 Richtung Stryn, von dort aus nach Volda, durch den Tunnel auf die Insel Hareid, angekommen.
Das Boot wurde vorbereitet und vollgetankt, Fischkästen und GPS-Echolot montiert. Ruten, Systeme aufgerüstet und los ging es in Richtung Fjordausgang. Nach den düsteren Prognosen die uns andere Angler vor Ort mitgeteilt hatten sollte es sehr schlecht mit der Angelei sein, selbst die Makrelen wären nicht in beißlaune. Nun um es vorweg zu nehmen, beim ersten Stopp fingen wir direkt 10 Minithune genug um unsere Naturködermontagen zu bestücken. Diese waren kaum in Grundnähe als auch schon heftig an den Leinen gezogen wurden. In guten zwei Stunden gingen uns 8 stattliche Seehechte, ein Seelachs, 2 Schellfische und ein kleiner Leng an die Haken.
Endlich wieder mal Regen und genug Wind um nicht weit rausfahren zu können, also wieder auf unsere Seehechtstelle. Auch hier wieder ein gutes Ergebnis, wenn wir auch nach etwas über einer Stunde abbrechen mussten. Der größte Seehecht brachte es zumindest auf gute 6kg die anderen lagen zwischen 2,5 und 5kg.
Das Wetter bessert sich langsam, erster Versuch weiter raus zu fahren. Es blieb beim Versuch. Die See hatte sich noch nicht genug beruhigt, da wir nicht vor hatten Selbstmord zu begehen blieben wir im geschützten Bereich. Die Belohnung folgte sogleich mit zwei großen Lumbs, 6 Seehechten, einem guten Seelachs und einem Leng von ca. 90cm. Den Abend verbrachten wir mit der Herstellung neuer Systeme für die Naturköderabgelei. Wolfgang Bayer von pilkmaxxhatte uns noch ein Paket mit allem erdenklichen Systemen und den wohl besten Squids die es z.Z. gibt zur Verfügung gestellt. Wenn man die Squids ins Licht hält und danach in den Schatten erahnt man schon wie hell die Teile leuchten, Wahnsinn.
Gutes Wetter, wenig Wind und die neuen Systeme. Der Tag war genial. Beim ersten Stop auf unserer Lengstelle erbeuteten wir einen Lengfisch von etwas über einen Meter. Die zweite Drift brachte 2 Fische von sage und schreibe 1,36m und 1,51m auf die Bootsplanken wobei diese Zeitgleich auf beide Ruten bissen. Ein Großleng ging verloren, Hakenabriss. Nach der letzten Drift kamen noch 2 Fische von knapp unter einem Meter und zwei Lumbs ins Boot. Kurz darauf frischte der Wind wieder auf und wir entschieden uns zur Heimfahrt. Am Nachmittag trafen unsere Angelfreunde aus Deutschland, Jörg und Thomas ein. Nach kurzem Gespräch und 2 Döschen Gerstensaft, wurde ihr Boot inspiziert und der Schlachtplan für die nächsten Tage besprochen.
Nachdem es die ganze Nacht geregnet hatte war der Morgen überraschend trocken und windstill. Jörg und Thomas richteten Ihr Boot mit Rutenhaltern,Echolot usw. ein. Wir fuhren schon mal raus um ein paar Makrelen die wir als Köder benutzten wollten zu fangen. Unsere beiden Angelkumpel kamen nach. Wir hatten Mittlerweile genug Köderfische gefangen und steuerten nach Absprache mit den anderen unser Boot Richtung offenes Meer. Als wir nach ca. 15 min. an unserem Hotspot für Leng ankamen wurde der Driftsack und dann die Naturködermontagen mit den Pilkmaxx-Squids zu Wasser gelassen. Keine 2 min. am Grund und die Spitze meiner Shimano Antares wurde in Richtung Wasseroberfläche gezogen, knackiger Anbiß, schneller Anschlag und der Haken saß. Die Rute verneigte sich recht tief bei der sofort folgenden heftigen Gegenwehr. Nach gut 15 Minuten konnte ich einen Leng von 1,45m an Bord hieven. Nachdem ich den Fisch ausgehakt und versorgt hatte ließ ich meine Montage gleich wieder zum Grund, und wieder das gleiche Spiel nach nicht mal 5 Minuten. Harter Biss, knackiger Anschlag, Rute krumm und nach ca. 15 Minuten ein Leng von 1,15m. In der Zwischenzeit hatte mein Vater noch einen schönen Lumb und zwei mittelgroße Schellfische erwischt. Wir setzten das Boot um und ließen uns erneut über den Hotspot treiben, rums der nächste 1,05 Meter. Eine erneute Drift brachte dann den größten Fisch des Tages, nach gut 20 Minütigen Drill kam ein Leng von 1,54m ins Boot. Ein wirklich erfolgreicher Tag.
Wieder hatte es die ganze Nacht und diesmal auch den ganzen Vormittag so stark geregnet das an eine Ausfahrt am Morgen nicht zu denken war. Ab Mittag wurde es besser, sogar die Sonne kam raus. Heute stand die Weiterführung der Testreihe für Köder und Systeme im Vordergrund. Für den Fang von Seehechten wollte ich den Jigger von Cormoran den ich von www.bsf-pilker.de zur Verfügung gestellt bekommen habe verwenden. Kaum eine Minute am Grund konnte ich den ersten Seehecht haken und sicher ins Boot bringen. Seehecht zwei und drei folgten bei der nächsten Drift. Der Köder stellte sich als äußerst fängig heraus. Einen Tag später führte ich dann den Test mit Videoaufnahme durch, der ist unter Videos einsehbar. Wir fingen insgesamt 13 Seehechten mit Gewichten von 2 bis 5,5kg.
Heute wollten wir zu erst über den Fjord auf die Insel Sandsoy zu Bringsvour für uns Lachs bestellen. Nach kurzem Gespräch und der Bestellung wollten wir zu unserem Lengspot kaum am Fjordausgang angekommen blies uns derart heftig der Wind entgegen das wir nicht lange überlegen mußten und umkehrten. Auf dem Rückweg sammelten wir noch fix 60 Makrelen ein, da wir am nächsten Tag räuchern wollten. Für die Seehechtstelle war der Wind aber noch OK, also opferten wir ein paar der Makrelen die eigentlich zum Verzehr gedacht waren und fuhren das Seehechtgebiet an. Die zahnbewährten Kameraden ließen sich nicht lange bitten auf unsere Montagen einzusteigen. In einer guten Stunde konnten wir 9 Seehechte in unsere Fischkiste verstauen, keiner unter 3 Kilo der größte 6,3kg, das reichte. Am Abend fuhr ich noch einmal mit der Spinnrute zu den vorgelagerten Scheren, fing aber lediglich einen guten und mehrere kleine Polaks und eine große Makrele.
Kaum Wind, blauer Himmel und Sonnenschein, Odin sei Dank. Heute war das Wetter um Dicke zu fangen. Ich hatte mich mit Jörg und Thomas verabredet, am Fjordausgang wollten wir Makrelen fangen und anschießend gemeinsam Richtung offenes Meer fahren. Ich war etwas eher raus als die beiden und fing mit der Köderbeschaffung an. Diese gestaltete sich mehr als schwierig, die Biester traten sehr vereinzelt und kaum im Schwarm auf. Nun egal, bis die beiden kamen hatte ich 9 Stück gefangen,danach noch einmal 4 und das reichte erst mal. Die beiden waren mittlerweile eine Bucht weiter gefahren und versuchten dort ihr Glück, wie ich nachher erfuhr ohne Erfolg. Ich setzte mein Boot in Bewegung und fuhr langsam in Richtung offenes Meer, Thomas und Jörg folgten. Beim ersten Stopp standen sie noch neben mir und ließen die Montagen zu Wasser, ich fing promt einen Leng von nicht ganz einem Meter, als Jörg mir zu rief sie wollten noch Makrelen in Ufernähe fangen. Kaum waren die beiden weg als der erste Große meinen Köder nahm. Nach ca. 20 Minuten konnte ich einen Leng von 1,48m landen, und alles auf Video dank des Stativs welches ich auf dem Boot befestigt hatte aufgezeichnet. Die nächsten beiden Fische lagen bei 1,22m und 1,0m. Der Wind frischte etwas auf und ich setzte das Boot um. Nachdem ich die Kamera klar gemacht und die Montage neu bestückt und zum Grund gelassen hatte erfolgte sofort der nächste Anbiß. Gut das die Kamera schon lief, mit aller Gewalt nahm mir der Fisch nach dem Anschlag erst einmal gut Schnur von der Rolle und das bei Stramm eingestellter Bremse. Nach fast 25 Minuten kam ein Leng ca. 20m Vom Boot an die Wasseroberfläche. Der Bursche hatte eine Länge von 1,47m, welch ein Tier. Letzter Stopp brachte noch einmal einen Leng von 90cm, ein Winzling im Vergleich zu den anderen beiden. Nach dem letzten Fang fuhr ich Richtung Heimathafen.
Heute fuhr ich mit Jörg und Thomas raus, die beiden wollten unbedingt Seehechte fangen. Erst ging es aus um Köder zu besorgen und dann auf die besagte Stelle. 9 Hechte wurden von uns gefangen, danach ging es rein zum Mittag und anschließend hatten wir uns zum Seelachsangeln verabredet. Beim ersten Stopp gingen uns lediglich zwei Makrelen an die Haken, beim zweiten Stopp ging der Tanz los. Die Systeme von Pilkmaxx leisteten ganze Arbeit, es wurden teilweise 5 Fische auf einmal gehakt. Nach einer guten Stunde hatten wir 49 Seelachse gefangen genug für die beiden die die nächsten 2 Stunden nach erreichen des Hafens mit Filetieren verbrachten.
Das Wetter war Ok, nur leichter Wind. Ich fuhr raus zu den Lenggründen, leider machte mir dann aufkommender Wind und die einlaufende Flut das fischen schwer. Die Drift war sehr stark, bei 130m Wassertiefe hatte ich beim ersten Ablassen schon 194m von der Rolle. Trotzdem kam sofort der erste Biß, leider nur ein kleiner von knapp unter einem Meter. Die nächsten vier Driften brachten nicht einen Fisch. Ich wollte bei der fünften gerade aufgeben und auf Seelachs fischen als es kräftig in der Rute zog. Ich setzte den Anschlag und der Fisch nahm sofort Schnur von der Rolle, endlich ein größerer. Nach ca.15Minuten und 198m Schnureinzug kam ein schöner Leng von 1,37m an die Wasseroberfläche. Im Anschluss fing ich noch 5 schöne Seelachse, die ich wieder unseren Norwegischen Freunden filetierte und übergab. Als Dankeschön bekam ich selbstgemachte Makrele in Tomatensoße und eine Art Milchbrötchen, beides sehr schmackhaft. Gegen Nachmittag wollte ich mit Thomas und Jörg noch ein paar Polaks fangen, leider aber wieder nur mit geringem Erfolg. Ich weiss nicht warum die Geschuppten dieses Jahr nicht an unsere Köder wollten, es war zum heulen.
12.Tag
Heute wollte ich mit Jörg und Thomas raus auf den Lengspot, die beiden wollten unbedingt auch einen Großen fangen. Am Fjordausgang fingen wir schnell ein paar Makrelen als Köder und ab ging es in Richtung offenes Meer. Die erste Drift im Lenggebiet brachte einen Biss aber leider keinen Fisch. Ich setzte das Boot um und wir ließen uns wieder über die besagte Stelle treiben, hier bekam ich einen schönen Anbiss. Ich überreichte die Rute an Thomas damit er den Fisch drillen konnte, ich startete derweil die Videokamera und Filmte den ganzen Vorgang. Thomas konnte einen Fisch von etwas über einem Meter landen und war sichtlich zufrieden. Am Nachmittag ging es noch einmal raus und wir konnten noch einige schöne Seehechte überlisten.
13.Tag
Ich holte Jörg und Thomas morgens mit dem Boot bei ihrem Ferienhaus ab und wir fuhren wie gehabt erst einmal los um Makrelen zu erbeuten. Nach dem wir genug hatten entschieden wir uns wegen der doch noch recht unruhigen See im Bereich des Fjordausgangs zu bleiben. Die heute sehr starke Drift machte uns das Fischen schwer, erst nach mehreren versuchen konnte der erste Schellfisch gelandet werden. Im Anschluss folgten aber noch einige stattliche Seehechte und weitere Schellfische, ein durchaus gute Eregbnis. Am Nachmittag machte ich noch eine kurze Tour und konnten noch 2 Schellfisch von ca. je 2kg einen Leng, einen Dorsch und 4 Wittlinge fangen, die ich filetierte und an unsere Norwegischen Freunde übergab.
Den Morgen nutzte ich noch um ein paar Fische zu fangen unter anderem Polak, Dorsch, Schellfisch und wie schon gewohnt Seehecht. Bis auf die Seehechte ließ ich alle wieder ins Wasser zurück mit dem Gruß Bis nächstes Jahr. Am Nachmittag bei Fluthöchststand zog ich das Boot aus dem Wasser. Wir hatten mit dem Wetter Glück und so konnten wir das Boot richtig säubern und für die Abreise vorbereiten. Nachts um 2:30Uhr nahmen wir die Fähre von der Insel und kamen gegen 11:00Uhr in Oslo am Kai an. Nach ruhiger Überfahrt und einem tollen Showprogramm auf der Fähre erreichten wir am 27.08.09 gegen 16:30 unsern Heimatort Datteln. Die Planung für das nächste Jahr läuft. Viele Dank an Wolfgang Bayer von Pilkmaxx der mich mit einem sagenhaften Köderpaket ausgestattet hat. Weiterhin vielen Dank an www.bsf-pilker.de, die mir auch Köder und Systeme übergeben haben und natürlich an alle Angelgerätehändler die auf meiner Seite vertreten sind und mich unterstützen. Vielen Dank noch an Thomas Oehler für die tollen Fotos sowie an Jörg Marx für diverse Bierchen und natürlich für den gelungenen Grillabend.
Herzlichen Dank und Petri Heil
Euer Matthias www.meeresfischen.com