Bericht vom Öresundangeln im März 2004

Der Öresund ist eine Meerenge zwischen Dänemark und Schweden. Zwischen den Städten Helsingör(Dk) und Helsingborg(S) liegt mit ca. 4 km die schmalste Stelle des Meeres. Anglerkollegen aus Kassel, Berlin und Bonn

Am Sonntag, dem 29.02.2004, starteten mein Anglerkollege Hans und ich um 06.00 Uhr in Schwerte. Unter hervorragenden Fahrbedingungen mit überwiegend Sonnenschein und trockenen Straßen kamen wir nach genau 700 km um 14.30 Uhr im Hafen von Helsingör an. Käptn. Thomas Naatz morgens vor dem Auslaufen Thomas aus Bonn Dort erwartete uns schon die Besatzung des größten Angelschiffes MS Nickelswalde. Rasch waren die vielen Sachen an Bord und das Auto auf einem sicheren Parkplatz im Hafengelände. Der erste Eindruck vom Schiff war überwältigend. Alles piksauber und großzügig. Angler aus Bonn, Schwerte und Kassel Riesige Schlafräume, meist für 2 Personen, mit vielen Ablagemöglichkeiten. Ein großer zentraler Raum für die Angelgeräte, ständig beheizt und daher prima zum Trocknen der nassen Angelsachen. 2 sehr geräumige saubere Duschräume mit Waschbecken extra und Spiegeln. 2 sehr saubere Toiletten, geräumig, auch mit Waschbecken und Spiegeln. Mittelpunkt war natürlich der große Aufenthaltsraum, der zum Einnehmen der Mahlzeiten und zum gemütlichen Beisammensein am Abend diente. Wer sich näher über dieses herrliche Anglerschiff informieren möchte, kann unter www.nickelswalde.denachlesen. Koch Helmut, Sigi und Henno Die Besatzung besteht aus dem Kapitän, Herrn Thomas Naatz, zeitweilig seiner Gattin, dem Schiffskoch Helmut und dem Alleskönner Sigi. Käptn. Naatz, seine Gattin, Sigi Es sind alles sehr nette, hilfsbereite, charaktervolle Menschen des Nordens, keine Dummschwätzer! Man kann sie sofort in sein Herz schließen und sich schon auf die nächste Reise freuen. Das riesige Schiff, ein ehemaliger Frachter aus echtem Stahl, ist 34 m lang und nimmt gewöhnlich nur 12 Angler zum Öresundangeln mit. „schottfisch“ aus Schwerte Ihr könnt Euch vorstellen, wie viel Platz der einzelne Angler auf diesem Schiff auch zum Angeln hat. Dieser Luxus lockte mich, denn ich kann es nicht haben, wenn mir rechts und links von mir die Pilker nur so um die Ohren sausen und 25 Mann an Backbord und 25 Mann an Steuerbord kämpfen. von links Heringskönig Willi, Leschek und Henno(schottfisch) Auf der MS Nickelswalde war sogar noch Platz, selbst wenn alle 12 Angler auf einer Seite waren. Und 240 Euro für 3 volle Angeltage mit Vollpension waren nicht zu viel. Für diesen Preis gab es am Anreisetag einen Abendimbiss. An den 3 Angeltagen reichhaltiges Frühstück so viel jeder essen wollte. Warmes Mittagessen, so viel jeder wollte. Kaffee und Kuchen. Warmes Abendsessen, so viel jeder wollte. Und die Mahlzeiten waren echt lecker nach der schweren „Arbeit“, z.B.: Kasslerbraten, Schweine/Rinderbraten, Klopse, Matjesfilets mit leckeren Bratkartoffeln, Bratwürstchen, nicht lieblos 0815 mit Pommes oder so, sondern immer mit frischen Salzkartoffeln mit Petersilie und verschiedenen Gemüsen, mit Nachtisch selbstverständlich. Dazu gab es am letzten Abend speziell vom Kapitän und seiner Gattin pro Mann 4 Dosen Freibier und leckeres Griebenschmalzbrot. Am Abreisemorgen gab es noch mal ein komplettes Frühstück. Ich beschreibe das ganze deshalb so ausführlich, weil der Mensch sich im Urlaub ja wohlfühlen soll. Und dazu gehört nun mal auch das gute Essen. Ein dickes Lob dem Koch und Sigi! Der Kapitän gab uns am Anreiseabend die notwendigen ausführlichen Infos für die Angeltage. Am Morgen des 1.März wurde es dann immer spannender. Punkt 07.30 nahmen wir Kurs auf die Heringe und Dorsche, die sich zwischen den riesigen Heringsschwärmen aufhalten sollten. Nach 30 Minuten Fahrt waren wir im Zentrum der Heringsschwärme und der Dorsche. Das Wetter war herrlich, Sonne, Windstärke 4 aus Nord-Ost. Jeder fing in großer Zahl seine Heringe, die hier besonders groß waren, ca. 30 cm lang. Die Dorschausbeute hielt sich anfangs in Grenzen. Dann machte ich den Versuch, den Dorsch am Grund zu suchen und nicht in den im Mittelwasser schwimmenden Heringsschwärmen. Und sofort hatte ich auch Glück und konnte 6 schöne Dorsche zwischen 2 und 4 kg landen. Andere fingen ihre Dorsche direkt in den Heringsschwärmen. der Dorschkönig aus dem Solling So ging das 3 Tage lang. Jeder kam auf seine Kosten und hatte zum Schluss mindestens 2 Kühltaschen voll mit Heringen und Dorschen. An Bord waren Angler aus Berlin, Bonn, Braunschweig, Hannover(aus dem Solling), Kassel und Schwerte Es gab keinerlei Streitereien, nur Harmonie, richtig kameradschaftlich! „Dorschkönig“ wurde der älteste Teilnehmer(70), ein Angler aus dem Solling mit einem Dorsch von ca. 5 kg. „Heringskönig“ wurde ein Angler aus Braunschweig, der noch nie Meeresangeln mitgemacht hatte. Er fing, für uns alle unfassbar, wie ein Magier unglaubliche Mengen Heringe, meistens immer 5 Stück bei einem Zug. Wir nannten ihn fortan nur noch „Herings-Willi“. Diese beiden Meister wurden am Abschlussabend tüchtig gefeiert. Mir hat die ganze Reise so sehr gefallen, dass ich unbedingt versuchen will, wieder einmal einen Termin zu ergattern. Das wird schwierig sein, denn das Schiff ist immer voll ausgebucht, meist schon 1 Jahr im voraus von Stammgästen. So möchte ich zum Schluss noch einmal der Besatzung und den Anglerkollegen für die unvergesslichen Tage am Öresund danken. Ob Ihr es glaubt oder nicht, aber ich war sehr froh, dass wir keine „Dick(laich)dorsche“ von über 5 kg gefangen haben. Unsere Dorsche von 2-5 kg waren genau das richtige für uns. Und die 30 cm langen Heringe waren eine klasse für sich….. Von Henno Pinnau (Schwerte)


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