Die FALKFISCHER

„Bei Pfiff – Forelle!“ (Fortsetzung)

Es gibt neben dem Satz am Telefon „Vaddi war wieder los!“ noch etwas Weiteres, was Rio, Jan und mich bis tief in die Wathose

erschüttern lässt: Ein greller, scheinbar die gesamte Ostseeküste von Fehmarn bis Flensburg erfassender Pfiff! Als wir dieses Geräusch zum ersten Mal hörten, ahnten wir noch nichts Böses; im Gegenteil, wir freuten uns mit Dirk, weil der Pfiff bedeutete, dass es an seiner Rute ruckte. Mittlerweile allerdings fährt keiner von uns mehr mit der Bahn, weil die Pfiffe auf dem Bahnhof immer öfter zu Panikattacken geführt haben. Auch Dirks und meine Angeltour im letzten November in die Nähe von Schönberg begann für mich grausam: Bereits nach einer Viertelstunde erschütterte dieser Pfiff das Innere meiner Wathose. Ich drehte mich kurz um und sah, wie Dirk eine schöne maßige Meerforelle sicher in das Keschernetz beförderte. Ich winkte ihm zu und tat so, als ob ich mich freuen würde. Dann aber packte es mich! Da wir zu Beginn des Angelns abgesprochen hatten, dass Dirk sein Glück sehr weit draußen suchen sollte, während ich den Strandbereich abfischen sollte, wechselte ich sofort von „Witchie“ zur Falkfish-Weitwurfrakete „Gnosjödraget“. Schon beim Einziehen hatte ich das Gefühl, dass da was geht. Und tatsächlich sollte der Ruck in der Rute nicht lange auf sich warten lassen. Stolz hielt ich beim an den Strand waten den Kescher mit der ca. 50 cm langen Forelle mit „gesunder brauner Gesichtsfarbe“ in Richtung Dirk. Der bekam allerdings nichts mit; warum, dazu am Ende mehr. Nachdem ich mich mit der braunen Forelle für das Frühjahr wieder verabredet hatte, verabschiedete sie mich mit einem schnellen Flossenschlag. Eine Stunde später riss mich ein erneuter Ruck in der Rute aus meinem Zählen bis zum nächsten millionsten Wurf. Wieder hatte eine gute Forelle ganz weit draußen nicht nein sagen können zu dem verführerisch taumelnden rot-schwarzen Gnosjödraget in 28g. Zu meinem Ärger bekam Dirk das Geschehen erst mit, als ich die Forelle wieder vom Haken gelöst hatte, und diese – trotz Mäßigkeit – wieder zu ihren Gefährten zurückließ. Dann wieder dieser zu Atemnot führende Dirksche Pfiff: Kurz vor Angelende zog er mit dem Gnossjödraget auch noch seine zweite Forelle aus dem Wasser. Allerdings ließen wir auch dieses Exemplar wieder ziehen, da uns eine schöne Forelle zum Abendessen reichte. Der Rest war Routine: Aufklaren, Fahrt nach Hause, ausnehmen, säubern, salzen usw., Folie, zupf, Ofen, Kartoffel, ess‘, lecker!!! „Ein schööner Tag, die Welt steht still, ein schööner Tag, komm‘ Welt lass Dich umarmen, welch‘ ein Taaaag.“ Noch mal zurück zum Pfeifen: Wir haben es mittlerweile eingeführt, bei einem Biss zu pfeifen. Jeder von uns hat schon ein Pfeifen im Ohr, und jeder hofft, dass er es ist, der zuerst pfeift. Nur ich wieder irgendwie nicht richtig ernst genommen; ich kann nämlich leider nicht pfeifen!!!! Frank Bobzien


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