Ein super Meerforellen Tripp nach Schweden

Ende April machten Matthias Preusker, Jürgen Haese und ich uns auf den Weg nach Schweden um dort Meerforellen zu jagen…

Es begann wie jede Angeltour, langes Autofahren, Fähre etc. Als wir endlich unser Ziel in Schweden erreichten, trafen wir dort Dieter Klopp, einen guten Freund von mir. Dieter war auch sozusagen als Guide für uns tätig, denn er war schon zwei Wochen vor uns mit einigen anderen Freunden angereist. Als wir die Leute vor Ort begrüßt hatten, mussten Jürgen und ich jedoch erst einmal Matratzen-Horchdienst betreiben, denn die nächtliche Fährüberfahrt steckte uns noch mächtig in den Knochen bzw. im Schädel. Matthias allerdings war so heiß auf das Angeln, dass er sich sofort nach dem Frühstück mit einigen Kumpels von mir auf den Weg machte, den Silberbarren der Ostsee nachzustellen. Als wir uns mit Dieter, einem der besten Meerforellenangler die ich kenne, gegen Mittag auf den Weg machten um auch anzugreifen, staunten wir nicht schlecht, als Matthis schon die erste Meerforelle in seinem Leben gefangen hatte. Auf die Frage mit welchem Köder, lächelte er und sagte: Jungs mit ´nem Spirolino und einem Rat`l Trap als Köder. Das war das erste Mal, dass ich gehört habe, dass man mit diesem Köder in Miniformat auch Meerforellen fangen kann. Aber wie sich später noch heraus stellen sollte, waren die kleinen „Klapperheinis“ gar nicht so schlecht am Spiro. Doch nun wollten auch wir Fische fangen und wechselten inklusive Matthias die Stelle, damit wir uns nicht mit so vielen Anglern auf der Pelle hingen. Als wir an unserem Angelplatz ankamen zwängten wir uns in die Wathosen und stolperten zum Wasser, Wir teilten uns in zwei Parteien auf und beangelten ein großes Riff. Matthis und ich fingen direkt am Anfang des Riffes an und Jürgen ging mit Dieter zum Ende des Riffs. Schon nach einigen wenigen Würfen an unserem Platz musste ich leider feststellen, dass bei fast jedem Wurf sich Algen am Haken verfingen und dadurch das Angeln auf Forellen fast unmöglich war… Dieter und Jürgen hingegen blieben am Ende des Riffs stehen und angelten ausgiebig. War dort kein Dreck im Wasser? Sollten Sie schon Kontakt mit Fischen gehabt haben? Um es herauszufinden machten wir uns durchs Wasser auf den Weg zu den Anderen. Auf halber Strecke konnte ich erkennen wie sich Dieters Rute zum Halbkreis bog und auch genauso schnell wieder gerade war. Er hatte also einen Fisch verloren. Der nächste Wurf sollte ihm eine schöne Forelle von ca. 2,5 Kg bringen. Als wir an der Stelle ankamen, fragte ich Dieter, wie es mit dem Dreck im Wasser sei und er sagte hier ist alles sauber. Also konnten wir endlich vernünftig angeln… Nun fehlten nur noch Jürgen und ich mit Fisch an diesem Tag. Wir arbeiteten hart daran und Jürgen war es, der als erster den langersehnten Biss einer Meerforelle bekam. Als er den Fisch keschern konnte, gratulierten wir ihm zu seiner ersten Meerforelle, die er beim gezielten Angeln auf diese Fischart erbeuten konnte. Wir alle staunten nicht schlecht, als wir seine erste blitzblanke Forelle gewogen hatten, denn sie hatte sagenhafte 5,1 kg. Der Fisch war bei allerbester Kondition und hatte Jürgen auch im Drill alles abverlangt. Nun sollte ich doch auch mal an der Reihe sein, dachte ich – im selben Moment bekam auch ich endlich einen Biss. Der Drill dauerte nicht lange und ich erkannte gleich, dass mein Fisch untermaßig war. (Schweden 50cm) Nach einer geglückten Handlandung konnte eine wunderschöne 47er wieder in ihr Element zurück. Dieter fing noch eine weitere und Jürgen hatte gleich am ersten Tag das Glück, drei schöne Fische zu fangen. Solch ein schöner und erfolgreicher Angeltag muss natürlich gefeiert werden und wir beschlossen an diesem Abend mit den anderen zu grillen. Wie dieser Abend endete werde ich hier nicht weiter ausführen… Am nächsten Morgen fuhren vier meiner Kumpels nach Hause und uns sollten noch einige schöne Angeltage bevor stehen. Da die anderen früh mit der Fähre abgefahren waren, beschlossen auch wir einmal etwas früher angeln zu gehen. Die erste Stelle, die wir ansteuerten brachte keine guten Erfolge. Ich bekam ziemlich am Anfang einen guten Biss, den ich aber nicht umsetzen konnte und Jürgen hatte einen sehr großen Fisch als Nachläufer, aber auch die Forelle wollte nicht beißen. Dieter, der mal wieder wie ich, ihn schon von vielen anderen Angeltrips kannte, das Glück gepachtet hatte fing zwei untermassige Fische. Nach unserer Mittagspause beschlossen wir einen Platzwechsel. Jürgen, der vom Vortag angetan war, wollte natürlich wieder an seine vertraute Stelle. Dieter meinte das der Wind sich etwas gedreht habe und es dort schlechter sei als gestern. Wir fuhren trotzdem dorthin und es kam wie es kommen musste nach 5 Minuten drillte Jürgen eine gute Forelle von ca. 3,5kg. Dieters Kommentar dazu war nur noch: Ich glaube dein Kumpel hat Scheiße an den Pfoten. Aber es kam noch heftiger! Jürgen, den ich als absoluten Vollblutangler kenne, bekam noch einen hammerharten Biss und der Fisch brachte diesen Menschen, der sicherlich schon ein vielfaches an Fischen von uns gefangen hat, so zum Staunen, wie ich es noch nie zuvor gesehen hatte. Die Forelle machte völlig untypisch überhaupt keine Fluchten, sondern stand in ca. 6 Metern Entfernung auf der Stelle und schüttelte sich mit wahnsinniger Geschwindigkeit. Eine drei Meter Flucht nach rechts wieder schütteln – eine drei Meter Flucht nach links wieder schütteln – dann ein Sprung in voller Länge aus dem Wasser – und wieder schütteln – so ging es ungefähr zehn Minuten. Der Fisch drehte sich auf die Seite und Jürgen meinte ihn keschern zu können, aber weit gefehlt – der Fisch erkannte Jürgen (!) und fing noch mal von vorne mit seinen Spielchen an. (Hätte ich auch getan, wenn ich Fisch gewesen wäre – bei dem Gesicht – die Redaktion verkneift sich hier den Kommentar…) Die Landung aber klappte und nun waren wir alle völlig von den Socken, denn Jürgen hatte eine absolute Traumforelle gefangen: 7,3 kg blitzblanke Kraft. Dieter, dessen größte 6,8 kg auf die Waage brachte, brauchte hierfür ungefähr 15 Jahre, meine größte bisher hatte 5,3kg aber auch ich hatte dafür schon 10 Jahre Meerforellenangeln hinter mir. Jürgen also meinte diesen Schnitt kaputt zu machen, denn er angelte schließlich erst seit zwei Tagen gezielt auf diese Fischart. Die nächsten Tage verliefen relativ „normal“ – wir fingen einige schöne Fische aber wir erlebten an einigen Stellen auch absolute Pleiten. Am letzten Angeltag unserer Tour sollte es noch einmal richtig gut werden… Morgens wie immer verschlafen (die Nächte dort sind einfach zu schlimm) machten wir uns am späten Vormittag auf, zu einer mir bis Dato unbekannten Angelstelle. Dieter, der an genau der Stelle schon einige gute Fische in den Wochen zuvor fangen konnte, guckte ein wenig blöd, als wir dort ankamen und schon einige Schweden dort angelten. Die Bedingungen waren sehr gut, auflandiger Wind, Sonne, kein Dreck im Wasser und ein „abgesoffener“ Schwede. Weil einer der drei Angler ein Vollbad in der Ostsee genommen hatte brachen sie ihre Angelaktivitäten ab und die Bahn war frei für uns. Die Einheimischen hatten am Morgen schon drei gute Fische fangen können, was uns natürlich beflügelte noch einmal richtig anzugreifen. Jürgen war wie immer der erste im Wasser, aber soooo tief wie an diesem Tag noch nie, die Ostseetaufe war also perfekt. Das Angeln hingegen brachte keine Fische und wir beschlossen erst einmal Mittag zu machen. Frisch gestärkt wateten wir noch einmal in die Ostsee um an einer markanten Spitze zu angeln. Matthias war es, der als erster einen Biss bekam und eine gute Forelle leider kurz vor dem Kescher verlor. Ich war der Nächste, bei dem ein Fisch am Haken hing und mit etwas mehr Glück zappelte eine gute 2,6kg Forelle in den Maschen meines Keschers. Der zweite Biss lies auch nicht lange auf sich warten und meine zweite Forelle war gelandet. Nun war es natürlich wieder Jürgen, der auch noch seinen Senf dazu geben musste. Er kescherte zwei pikfeine Forellen, wovon er eine beim Biss in der Welle sehen konnte. Dieter ging an diesem Tag leider leer aus, aber wir hatten zum Abschluss noch einen richtigen Hotspot gefunden. Alles in allem können wir sagen, eine sehr gute Meerforellen Tour erlebt zu haben, die im nächsten Jahr mit hundertprozentiger Sicherheit wiederholt wird. Mein ganz besonderer Dank gilt meinem Freund Dieter Klopp, denn ohne ihn hätten wir sicherlich nicht so gut gefangen, da er schon in den Tagen zuvor die Stellen auskundschaftete und für uns wie ein professioneller Guide tätig war. Zum Abschluss noch die besten Köder dieser Tour: Hansen Flash 16g schnell geführt (es waren viele Sandaale als Futterfische dort) Filur rot/schwarz 10 und 12g (geht immer gut im Frühjahr) Bill Lewis Rta´l Trap geworfen am Spirolino (gut für Fische die nicht beißen wollen) Castaic 4″ Slims geworfen am Spirolino (natürliches Imitat besser geht es nicht) Tight Lines wünscht Euch Ralf Scheipers


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