Die erste Fischauktion am Tokioter Fischmarkt im neuen Jahr gilt in Japan als Einstieg in ein glücksverheißendes Jahr – und dafür greift mancher gerne tief in den Geldbeutel. Kiyoshi Kimura, Präsident einer Restaurantkette, ersteigerte einen 278 Kilogramm schweren Blauflossenthunfisch für umgerechnet rund 2,7 Millionen Euro. Diese Summe wurde noch nie für einen Thunfisch ausgegeben und ist daher neuer Rekord. Der bisherige Rekord lag bei rund 1,26 Millionen Euro für einen 222 Kilogramm schweren Blauflossenthunfisch, den sich ebenfalls der japanische Präsident der Restaurantkette im Jahr 2013 sicherte.
Für ein Kilogramm musste der Japaner also circa 9700 Euro pro hinblättern. In Spezialitätenrestaurants werden die besonders edlen Teile des Thunfisches in Qualitätsstufe „O-toro“ in hauchdünne Scheiben geschnitten und für bis zu 2.000 Yen (15,60 Euro) pro Stück angeboten.
Historie der Fischauktion in Tokio
Der Chef der japanischen Sushi-Kette Zanmai ergatterte damit den dicksten Thunfisch an der traditionellen Neujahrs-Versteigerung am Tokioter Fischmarkt Tsukiji. Der 278 Kilogramm schwere Fisch war damit mehr als zehnmal so teuer wie das 450-Kilo-Exemplar im vergangenen Jahr (2018), für den umgerechnet rund 270.000 Euro bezahlt wurde. Im Jahr 2017 wurden 603.000 Euro für einen Thunfisch von 212 Kilo bezahlt.
Teure PR-Aktion
Jedes Jahr wird zahlreich in vielen Medien über die jährliche Fischauktion in Tokio berichtet. Daher ist es nicht verwunderlich, dass mittlerweile, unabhängig von der Qualität des Fleisches, Rekordsummen aufgerufen werden. Denn schließlich bekommt der Höchstbietende viel Aufmerksamkeit und damit in den besten Fällen ein volles Restaurant.
Der Tunfisch gehört zu den begehrtesten Fischen weltweit. Riesige Fangflotten machen Jagd auf den Fisch und haben ihn dadurch an den Rand der Ausrottung gebracht. Vor allem im Mittelmeer und dem Atlantik sind die Bestände durch Überfischung dramatisch eingebrochen. Es sind hauptsächlich Japaner, die die Tunfische aufkaufen und dafür Höchstsummen zahlen. Dafür hagelt es weltweit scharfe Kritik. Im Vorfeld der Fischauktion in Japan wurde diese von heftigen Protesten begleitet, sodass die Auktionshalle gesperrt werden musste.