100 Kilo schwer, zwei Meter lang – das ist beim Dorsch
möglich! Doch die Dorsche werden immer kleiner. Schuld ist die Maschenweite der
Netze der Berufsfischerei, die nur den „frühreifen Zwergen“ eine
Vermehrungs-Chance gibt.
Der Dorsch ist ein sehr großwüchsiger Fisch, der 2 Meter lang und fast 100 Kilogramm schwer werden könnte. Und weil der Dorsch so groß werden kann, laichen Dorschweibchen erst ab, wenn sie mindestens einen Meter lang sind doch beides war einmal. Inzwischen hat die Netzfischerei dafür gesorgt, dass der Dorsch nur noch halb so groß ist wie vor 70 Jahren!
Seit Jahrzehnten holen die Fangflotten vor allem die großen, geschlechtsreifen Dorsche aus dem Wasser, kleinere Exemplare schlüpfen (wenn sie Glück haben) durch die Maschen der Netze. Das Fatale dabei: Während die Dorsche mit dem Großwüchsigkeits-Gen entnommen werden, schlüpfen auch kleine, geschlechtsreife Dorsche mit dem Zwergen-Gen durch die Maschen. Und weil diese frühreifen Zwerge seltener als ihre größeren Artgenossen gefangen werden, vermehren sich diese kleinen Fische besser und übernehmen in der Dorschwelt rasch die Mehrheit. Und dies ist keine nackte Theorie, sondern lässt sich in der Realität beobachten! Die Durchschnittsgröße der Dorsche sinkt dramatisch, gleichzeitig werden immer mehr massiv frühreife Dorsche gefangen.
Es wird sie also nie wieder geben, die 100-Kilo-Riesendorsche.
Und selbst wenn heute die gesamte Fischerei gestoppt werden würde, würde es 250 Jahre dauern, bis der Dorsch wieder die Durchschnittsgröße wie vor 40 Jahren erreicht hat das hat der IIASA-Forscher Ulf Dieckmann errechnet.