Hitra Party No. 3 März 2005

– “ und immer die Nase noch nicht voll “

Vorwort: Das Ziel unserer Norwegenreise führte uns auf die Insel Hitra in das kleine Fischerdörfchen

Kvenvær. Wieder haben sich 12 begeisterte Sportfischer gefunden, die gemeinsam 9 Tage das fischreiche Angelrevier erkunden möchten. Und jeder Tag brachte ein neues Abenteuer, zu einer Jahreszeit, die sicherlich nicht jedermanns Sache ist! Ich war 2004 schon 2 mal zu Gast auf Hitra, und eines ist sicher, jede Jahreszeit hat ihren ganz besonderen Reiz. Die Anreise Isselburg-Kiel: Es muss so gegen 1.30 Uhr gewesen sein, als die ersten Mitreisenden in Isselburg eintrafen. Um 3.30 Uhr war alles verpackt, und auf gings nach Kiel zum Norwegenkai. Schnell hat man sich miteinander bekanntgemacht, und es wurde gefachsimpelt was das Zeug hält. Zwischendurch sind weitere Gäste zugestiegen, und langsam füllte sich der Bus. Kiel erreichten wir gegen 11.00 Uhr, und nun waren es nur noch ein paar Kilometer bis zum Anleger, wo die Color-Fantasy schon auf uns wartete. Merklich still wurde es im Bus, jeder war gespannt, wie das neue Schlachtschiff aussieht. Der erste Eindruck der Fähre, umwerfend, was für ein Pott. Leider habe ich es nicht geschafft, ein Foto von der Fähre zu machen, wo sie im ganzen abgebildet ist. Bei einer Länge von 224mtr. hätte man da wahrscheinlich auf die andere Seite der Kieler Förde gehen müssen. Die Überfahrt Kiel-Oslo: Gegen 13.00 Uhr öffneten sich die Schranken, und ich hatte das Gefühl, dass jeder der Hunderten von Passagieren als erster an Bord sein wollte. Das Einchecken lief dennoch reibungslos ab. Als wir im Inneren der Fantasy waren, kamen wir aus dem Staunen nicht mehr raus. Ich möchte dennoch nicht so viel verraten, denn viele von euch werden die Fantasy ja kennenlernen. Ein bissel Spannung soll doch erhalten bleiben. Freut Euch auf die Überfahrt, ein absolutes Highlite einer Norwegenreise. Auf jeden Fall haben wir die Zeit der Überfahrt voll genossen, und beim Auschecken ist jeder Passagier von einem freundlichen Drogenspürhund abgeschnüffelt worden. Und Marian musste in die Zollkontrolle “Grins”. Wie gut, dass wir vorher schon alles ausgetrunken haben. Oslo-Kvenvær: Die letzte Etappe unserer Anreise lief fast reibungslos ab. Bis auf einen unfreiwilligen Stop ca. 80 km hinter Oslo. Die Kelle und rechts ran auf den Parkplatz. “Zollkontrolle” „Haben Sie was zu verzollen?“ fragte der freundliche Beamte. Nein………… Auf jeden Fall musste Dirk den Anhänger öffnen und konnte ihn schnell wieder schließen. Das Chaos im Anhänger war wohl doch zu viel für die 2 Beamten. Hätten die Jungs es drauf angelegt, eine Kontrolle durchzuführen, wären hierbei sicherlich 3 Stunden drauf gegangen. So konnten wir unsere Fahrt fortsetzen und erreichten Kvenvær so gegen 19.00 Uhr. Nun wurde alles ausgepackt und die Hütten bezogen. Schnell fühlten sich alle pudelwohl und freuten sich auf die 9 Angeltage im Nordmeer, die wir nun vor uns hatten. 9 Tage Angeln, nur Angeln, die Seele baumeln lassen…….. Das Wetter: Wer im März Hitra besucht, muss mit allem rechnen. Und wir rechneten mit allem, nur nicht damit, dass wir volle 9 Tage angeln konnten. Und so war es, was hatten wir für ein Glück, kein Ausfalltag dabei. Zwar änderte sich das Wetter stündlich, mal pralle Sonne, mal Schnee, aber von Sturm blieben wir verschont und gegen Kälte kann man sich ja recht gut schützen. Das Angelrevier um Hitra/Kvenvær: Ein kleines romantischen Fischerdörfchen, welches sich auf das Sportfischen in allen Punkten spezialisiert hat. Neugestaltete Filierräume, so sauber, wie ich diese noch nie gesehen habe, Kühltruhen befinden sich direkt im Nebenraum. Und die neue Generation der Angelboote steht nun zur Verfügung. Wo vor ein paar Jahren noch Boote mit 20 PS zur Verfügung standen, sind die neuen nun mit 60 PS ausgerüstet. Stabile Aluboote, mit denen man schnell vor Ort ist und genau so schnell wieder im heimischen Hafen. Kartenplotter, GPS, Rutenhalter sind zum Standart geworden. Das offene Meer erreicht man nach ca. 15-25 Minuten Fahrzeit, je nach Ausfahrt. Hierzu nutzen wir 3 Ausfahrten, die sicher aus den Schären führen. Die Größe des Angelreviers würde ich auf ca. 300 qkm schätzen. Je nach Zielfisch können Tiefen von 9 – 300 mtr. gewählt werden. Je nach Angelart stehen hierzu den Anglern Seekarten mit eingezeichneten Fang-Stellen zur Verfügung, die in der Vergangenheit Erfolge brachten. Sollte es mal zu windig sein, bietet das Angeln in den Schären ausreichend Schutz, und ein windstilles Plätzchen ist schnell gefunden. Bei unserer Tour ist 80% in den Schären gefischt worden. 9 Tage Angeln, Zusammenfassung: Als wir am ersten Angeltag unsere Nase aus der Hütte streckten, merkten wir schon, dass ein heftiger, aber abnehmender Wind bläst. Versuche, aus den Schären zu kommen, stellten wir schnell wieder ein, da mein Magen nicht in Einklang mit den Wogen war. Kurz gesagt, mir war spei übel. Ich wollte zwar weiterfischen, aber Wolle hatte abgebrochen, um das Boot in ruhige Gewässer zu steuern. Ich finde es auch überhaupt nicht schlimm, über solche Ereignisse zu schreiben, denn jeden kann es mal erwischen. Ein paar Dorsche später hatte ich mich erholt. So brachte der erste Angeltag dennoch ein schöne Erkundung, bei der schöne Dorsche bis zu 90cm an der Angel zappelten. Sehr viel Fisch hielt sich im März in den Schären auf. Jeden Tag stellten sich die verschiedenen Bootsgruppen mehr und mehr auf das Schärenfischen ein und wurden reichlich belohnt. Hierbei möchte ich ganz besonders Loerry und Thomas erwähnen, die noch nie auf Hitra waren und sich in den 9 Tagen zu Spezialisten im Schärenfischen gemacht haben. Und am letzten Tag noch einen kleinen Heilbutt. “Loerry, der in den Schären fischte”, den Spitznamen “Schärenfischer” haste nun wech. Einen Tipp von Andy Weyel, den ich dankbar angenommen habe, brachte oft Dubletten von Dorschen. Das Fischen mit Gulps, ein kleiner künstlicher Tauwurm, der stinkt, dass die Heide wackelt. Jens und Mark, die auch ein Team waren und in Hitra das Ostseefischen praktizierten, haben auch mächtig zugeschlagen. Jens war 2004 schon mal auf Hitra und hatte dadurch zahlreiche Anlaufstellen. Und Frank hatte sich bereit erklärt, in Abwechslung das Rentnerboot zu steuern. Da Frank ein sehr erfahrener Hitraangler ist, kamen auch die älteren Angelfreunde voll auf ihre Kosten. Mit Wolle raus zu fahren ist nicht nur Fischen, sondern mehr ein Lehrgang, in dem er ganz uneigennützig weitergibt, was er sich in den vielen Jahren auf Hitra erarbeitet hat. Ob das Einparken im Hafen, das Fahren nach GPS, GPS Punkte ansteuern, gezielt Kanten anzusteuern, das Lesen von Seekarten, die Drift richtig zu setzen, das aufspüren von Fisch und und……….. Wir hatten eigentlich vor, wie im Oktober, viel mit Naturköder zu fischen. Spezielle Rotbarschtouren zu machen und im Lenggraben unser Glück zu versuchen. Da das Wetter aber zu unruhig war, bzw. die Drift zu stark, hatten wir keine Chance. So haben wir uns unsere Zeit mit Dorschen, Pollacks, Schellfisch und Seelachs vertrieben. Es hat Spaß gemacht, auch mal bei 12mtr. Wassertiefe zu fischen. Waren zwar viele kleine dabei, aber ein Zurücksetzen bei diesen Wassertiefen stellt da keine Probleme dar. Im großen und ganzen habe wir jeden Tag an einer anderen Stelle gefischt und konnten viele neue Angelstellen erkunden, die wir bei den nächsten Touren sicherlich noch mal anfahren werden. Guiding mit Enni: Die Altdünung legte sich, und das Wetter wurde, sehnsüchtig von uns erwartet, besser. So stand unserer Tour nichts im Wege. Morgens noch schnell die aktuelle Wettervorhersage eingeholt und ab in Richtung Örneklaken. Dirk steuerte das zweite Tobiboot, welches den gleichen Ausflug machte. Aus Sicherheitsgründen fahren wir immer mit 2 Booten. Enni steuerte einen speziellen Punkt an, wo er Fisch vermutete. Kaum der Pilker auf Grund, sofort Kontakt. Jeder konnte so fischen, was ihm grade Spaß machte. Wer den Pilker auf Grund lies, konnte mit Dorschen bis zu 15kg rechnen. Wer den Pilker schnell wieder nach oben kurbelte, hatte seine Freude bei Einschlägen von Seelachsen bis zu 13kg. Drillzeit ca.30Minuten. Zwischendurch immer wieder schöne Pollacks. Ein Blick aufs Echolot, 30 Meter Seelachs übereinander, darunter die großen Räuber. Beim Blick rüber zu Dirk, krumme Ruten……….. Gegen 14 Uhr hatten wir unsere 2 Kisten voll und fuhren zurück. Enni hatte den richtigen Riecher und führte uns perfekt zum Fisch. Manch einen zum Fisch des Lebens……. So auch Dirk, der genau so ein super Guiding durchgeführt hat. Glückliche Angler, die den Fisch ihres Lebens gefangen haben. Leider konnte ich ein Guiding mit Dirk nicht wahrnehmen, da sich das Wetter änderte und das Vorhaben abgesagt wurde. Aber ich hoffe, dass wir bei der nächsten Tour mal wieder zusammen fahren können. Rückreise: Viel zu schnell waren die 9 Tage vorbei. Schweren Herzens, und ich denke mal bei allen, die Abschied von Hitra nahmen. Bei der erste Etappe bis nach Oslo begleiteten uns schwere Schneestürme. Die Überfahrt auf der Fantasy war einfach nur genial. Auf der letzen Etappe Kiel – Isselburg verabschiedeten wir schweren Herzens die neu gefundenen Angelfreunde. Wir erreichten Isselburg gegen 18 Uhr auf dem Betriebsgelände, wo vor 13 Tagen alles begann. Schlusswort: Ja, es war wieder ein Abenteuer. Eine bunte Mischung aus selbständiger Erkundung und geführten Guidings. Nie genau wissen, was der nächste Tag bringt, mit voller Spannung auf den Morgen zu warten, um an einem neuen Tag das weitläufige Angelrevier um Hitra zu erkunden. Top Tour, einfach nur geil – Herzlichen Dank an das Team von www.anglertours.de, die wieder eine super Reise ins Leben gerufen haben und stets bemüht waren, den Wünschen der Gäste nachzukommen. Dirk, sicher hast Du bei der Rückreise Deinen Bus durch schwere Schneestürme gelenkt. Durch Deine jahrelange Erfahrung als Berufsbusfahrer und Deine sichere Fahrweise kam keine Minute ein Angstgefühl bei uns auf. Vielen Dank auch an Enni, der uns ein guter Freund war, immer hilfsbereit bei allen Fragen. An dieser Stelle einen schönen Gruß an Wolle, der auf Hitra geblieben ist. Gruß an alle, die mit waren, ich hoffe wir sehen uns mal wieder, wenn der Weg uns wieder in eines der besten Angelreviere Norwegens führt. von Marian/Solingen


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