Am 15. Juni 2002 war es endlich soweit die erste Tour zum Romsdalfjord stand in den Startlöchern.
Wie immer pünktlich machte sich morgens früh der Reisebus von Uwe Onken Tours auf den Weg nach Norwegen zum Romsdalfjord wo wir die darauffolgenden 11 Angeltage damit verbringen wollten Seelachs und Co nachzustellen. Die Anreise ging über Schweden wo wir in einem Scandic Hotel die Nacht verbrachten Am Morgen des 16. fuhren wir weiter von Göteborg aus nach Eidsbygda wo wir in den frühen Abendstunden eintrafen. Da ich mit bei der Reise vertreten war, war es natürlich auch nichts besonderes das uns ein fürchterlicher Regenschauer in Norwegen am Fjord begrüßte. Renate und Henry das Betreuer Paar von Eidsbygda nahmen uns in Empfang und versicherten uns gleich das das schlechte Wetter nicht lange anhalten würde Gepäck ausgeladen die Hütten bezogen und ab zum Abendessen. Frisch gestärkt trafen wir uns alle in meiner Hütte so das Henry und ich die „Neulinge“ in Sachen Fjordangeln noch ein wenig in die richtige Gerätewahl und Angeltaktik einweisen konnten. Schnell noch ein kleines Feierabendbierchen mit meinen alten Arbeitskollegen und dann ab ins Bett.
Endlich der erste Angeltag
Sonnenschein ruhiges Wasser und ich verbrachte den ersten Tag mit Marco beim angeln. Leichte Rute montiert 50g Pilker drauf erster Wurf Fisch! Im Juni recht selten aber durch das gute Wetter doch schon vereinzelt vertreten hatte ich eine recht große Makrele am Haken. Der spritzige Drill ließ Marco schon etwas staunen und er fragte „sind die Tierchen immer so drauf“ was ich natürlich mit einem Ja beantworten konnte. Wir fingen noch einige gute Fische an diesem Tag. Zu allem Überfluss kassierte ich mir auch noch einen guten Sonnenbrand ein denn ich hatte natürlich vergessen mich einzucremen und da ich schon lange nicht mehr am Fjord war kannte ich schon gar nicht mehr soooo gutes Wetter. Abends hatten wir uns am Steg niedergelassen um noch ein wenig auf Plattfische zu angeln. Makrelenstückchen an den Haken einwerfen Fisch raus das ging recht lange so an diesem Abend und wir fingen Plattfische von Handteller bis hoch zu gerade in den Eimer passend. Dieses gute Fangergebnis sollte unsere Räuchertonne am nächsten Abend füllen. Am nächsten Angeltag gingen wir auf „Großwildjagd“ Heiko und ich waren für die großen Seelachse gerüstet und wir hatten auch das Glück einige von dieser Spezies zu fangen. Dieser Angeltag bestand aus kurbeln, kurbeln, kurbeln unterbrochen von einigen rasanten Drills und wenn ich mich recht entsinne fingen wir 7 Köhler über zehn Pfund. Heiko der das erste Mal am Romsdalfjord Urlaub machte angelte unter anderem mit einer sehr schweren Rute und einer dicken blauen geflochtenen Schnur (locker 0,35mm). Ich sagte zu ihm dass er niemals mit dieser Zusammenstellung einen Großen Köhler geschweige denn einen Pollack fangen würde Er wettete mit mir und ich sagte ok wenn doch, dann werde ich diesen Fisch küssen (bähh) Drei Tage später war es soweit er fing zu allem Überfluss auch noch einen Pollack damit und ich hatte die nette Aufgabe dieses nicht wirklich so attraktive Fischchen zu (buahhh ich mag gar nicht mehr daran denken). Bernd ein guter Bekannter aus Dülmen hatte die Zeit, uns für eine Woche dort oben zu besuchen, und so kam es das ich mit ihm auch einige Angeltage verbrachte. Der erste Abend den Bernd und ich anglerisch auf dem Wasser verbrachten war einer der erfolgreichsten dieser Tour. Wir fingen einige gute Seelachse gewürzt von ein paar recht großen Makrelen und einem guten Dorsch. Ganz zum Schluss, wir wollten schon fahren, erwischte ich noch einen „Abdecker“ für die Fischwanne. Ein 12 Pfd. schwerer Seelachs hatte gefallen an meinem 35g Pilker gefunden und machte einen Höllenalarm an meiner leichten Ausrüstung. Die Angeltage setzten sich einigermaßen fort und wir fingen mal mehr Mal weniger Fische aber das ist ja auch normal. Als Highlight fällt mir noch ein, das Bernd an einem etwas verregneten Angeltag sagte, nu habe ich ne Fußmatte gehakt und er drillte einen sehr großen Flügelbutt aus ca. 70 Metern nach oben. Ich hatte auch in meinen zwei Berufsjahren noch nie einen solch großen Vertreter dieser Art gesehen. Das Ende für Bernd nahte denn er war ja nur eine Woche mit uns am Fjord und wir beschlossen das wir noch einmal die Steilwände unsicher machen und es auf Pollack versuchen wollten. Leichtes Twistergerät montiert und ab mit den Gummischwänzen ins Wasser Es tat sich nix. War es der Wasserstand? (Niedrigwasser ist nie gut für´s angeln) War es der Vollmond? (in den Tagen davor beisst es immer schlecht) Oder waren es einfach nur die Fische die mal wieder nicht wollten gerade als ich mir diese Fragen selber stellte sagte Bernd: „son Mist nun habe ich an meinem letzten Tag noch einen Hänger und werde meinen Pilker verlieren“. Das konnte aber gar nicht sein denn die Wassertiefe an den Steilwänden ist so beachtlich das man selten den Grund erreicht und mein Kommentar dazu war Du wirst wohl nen Fisch gehakt haben. Bernd erwiderte „quatsch nich dat is ein Hänger“ als seine Rolle aufkreischte und ein großer Fisch Schnur abzog Es Kam wie es kommen musste der Fisch ging verloren aber ein kleiner Seelachs ohne Schuppen hing noch am Haken so dass wir eindeutig sagen konnten das es ein Fisch der etwas größeren Kategorie gewesen sein musste. Da wir auflaufendes Wasser hatte fingen nun auch die Fische an zu beißen. Ich konnte einen ca. 5 Pfd. schweren Pollack landen als sich die Rute von Bernd beachtlich krümmte. Ein guter Drill begann und es konnte ein guter Dorsch von 9,8kg gelandet werden. Da ich schon des Öfteren mit den Slims von Castaic gute Fische fangen konnte, montierte ich einen und bekam schon beim ersten Wurf einen guten Biss darauf. Ein großer Pollack war es, der dem Köder nicht wiederstehen konnte. Der Angeltag ging zu Ende und wir konnten ein gutes Fangergebnis vorweisen. Da der Vollmond vor der Tür stand kamen wie immer in dieser Situation die Heringe nachts in den Fjord und wir fingen einige von den begehrten Leckerbissen. Am 23. Juni ist in Norwegen „St. Hans Aften“ welches wir als Sommersonnenwende bezeichnen. Renate, unsere Köchin, hatte mit Henry, dem Angelbetreuer, einen schönen Grillabend vorbereitet welchen wir auch in vollen Zügen auskosteten. Wir feierten wie auch die Norweger einen schönen Abend welcher bis in die frühen Morgenstunden anhielt und mit bösen Kopfschmerzen am anderen Tag endete. Alles Schöne geht einmal zu Ende und so kam auch für uns der letzte Abend welcher nach alter Tradition bei „Uwe Onken Tours“ gefeiert wird und der Chef persönlich den „Fischkönig“ der Tour mit einem Pokal ehrte. Es war angeln.de Leser Lothar der das Objekt der Begierde mit nach Hause nehmen durfte. Wir hatten eine sehr schöne Tour in Norwegen auch wenn nicht immer alle Leute der gleichen Meinung waren was aber wiederum dazu gehört denke ich. Besonderer Dank an Renate (die gute Seele des Camps) Henry (der Angelbetreuer der immer hilfsbereit war) Macht weiter so ihr beiden wir kommen bestimmt wieder Last but not least danke an Uwe Onken der dass alles erst für www.angeln.de möglich gemacht hat. Im Juni nächsten Jahres geht es wieder on Tour, wer Interesse hat einfach Mail an [email protected] Noch viele schöne Fische in Norwegen Ralf Scheipers