Normalerweise leben die Silberpfeile in den Tiefen des Atlantiks. Im späten Frühjahr, wenn sich das Wasser langsam erwärmt und die Tage länger werden, machen sie sich jedoch auf den Weg an die Küsten, um dort zu laichen. In der Ostsee tauchen die Hornhechte meist ab Anfang Mai auf. Faustregel: Wenn in Norddeutschland der Raps blüht, ist auch der Hornhecht da!
Wann und warum kommt der Hornhecht in die Ostsee?
Meist bleiben die Silberpfeile bis Juni oder Juli an den Küsten. Über tieferem Wasser sind auch im Spätsommer und sogar Herbst noch vereinzelt Hornhechte zu finden – allerdings meist kleinere Fische um die 40 Zentimeter.
Welche Stellen sind geeignet?
Wenn die Hornhechte da sind, kann man sie eigentlich überall fangen: in Ufernähe aber auch weit draußen vor der Küste. Da die „Hornis“ nach dem Laichen ordentlich Hunger schieben und in den seichten Uferregionen Jagd auf Kleinfische, Garnelen und anderes Getier machen, gelten diese Bereiche auch als die besten Angelstellen. Achte vor allem auf hüfttiefes Wasser, Sandgrund und Seegraswiesen – hier fühlen sich Hornhechte wohl.
Worauf beißen Hornhechte am besten?
Der beliebteste Hornhechtköder ist sicherlich der Fischfetzen. Am besten fangen schlanke und 3 bis 4 Zentimeter lange Fetzen vom Hering. Allerdings sind diese nicht immer einfach zu beschaffen. Außerdem sind sie recht weich und halten dadurch nicht allzu lange am Haken. Viele Angler verwenden deshalb Fetzen vom Hornhecht. Auch mit Spinnern und kleinen Blinkern lassen sich die silbernen Gesellen fangen. Allerdings besteht beim Angeln mit Spinnködern die Gefahr, dass der Haken nicht im Maul, sondern lediglich in dem dünnen pinzettenartigen Schnabel fasst, der während des Drills schnell abbrechen kann.
Hornhechtangeln ohne Haken?
Die Idee kommt aus Dänemark: Man nimmt eine Schlaufe aus Kunstseide, hängt diese anstatt eines Hakens in den Sprengring eines Blinkers oder Wobblers ein und fischt damit auf Hornhecht. Packt einer der Räuber zu, verfängt sich das feine Material in den kleinen widerhakenähnlichen Zähnen. Aussteiger sind beim Fischen mit diesem Hakenersatz relativ selten.
Bei welchem Wetter beißen Hornhechte am besten?
Hornhechte sind ähnlich wie Makrelen typische „Schönwetterfische“. Ideale Bedingungen herrschen bei Sonnenschein und ruhiger See. Bei starker Bewölkung, in der Dämmerung und nachts sind die Fische nur selten aktiv. Auch das Angeln in aufgewühltem, trüben Wasser verspricht in der Regel nur wenig Erfolg.
Wie groß können Hornhechte werden?
Die durchschnittliche Länge der an unseren Küsten gefangenen Fische liegt bei etwa 60 cm. Die maximale Länge liegt bei etwa 1 m. Aufgrund ihres schlanken, pfeilartigen Körpers wiegen aber auch sehr große Exemplare selten mehr als 1 kg.
Was tun bei Fehlbissen?
Probleme mit Fehlbissen und Aussteigern hat man eigentlich nur beim Angeln mit Spinnködern, da diese von den Hornhechten nur kurz attackiert werden. Beim aktiven Angeln mit Fetzenködern (z.B. am Sbirolino) am Einzelhaken sollte man den Fischen nach dem Biss ein paar Sekunden Zeit geben, damit sie den Köder schlucken können.
Dem dünnen, knöchernen Schnabel des Hornhechtes ist anzusehen, dass Haken nicht sonderlich gut in ihm halten. Tatsächlich kommt es nicht selten zu Fehlbissen, weil die Hornhechte den Köder nicht richtig genommen haben oder der Haken nicht gegriffen hat. Die eine Ursache könnte sein, dass der Köder zu groß ist. Naturköder werden dann rigoros verkleinert, bei den Kunstködern werden kleiner Modelle gewählt. Mit den kleineren Portionen lässt sich die Zahl der Fehlbisse oft deutlich reduzieren. Bleibt es bei einer hohen Fehlbissfrequenz, sollte man sich den Haken bzw. Drilling genauer anschauen. Ist er zu groß, kann der Schnabel beim Biss in den Hakenbogen abrutschen und der Hakenspitze entwischen. Dann hilft es, den Haken oder Drilling zu verkleinern. Am Ende kann das bedeuten, dass man mit deutlich kleineren Ködern und Haken angelt als zuvor, dafür wird man aber mehr Hornhechte landen.
Eine interessante Alternative zu Haken und Drilling stellen Seidenschlaufen dar. Solche Schlaufen können an allen Ködern statt der Haken angebracht werden. Die Hornhechte bleiben mit ihren kleinen Zähnen in den vielen feinen Seidenfäden hängen. Die Seidenschlaufe legt sich so fest um den Schnabel, dass es kein Entkommen gibt. Allerdings wird es auch oft schwer, den Fisch wieder von der Schlaufe zu lösen.
Kann man Hornhechte auf Sicht fangen?
Ja! Wer an der Küste bei Sonnenschein und wenig Wind aufs Wasser schaut, wird die Hornhechte früher oder später an der Wasseroberfläche ausmachen können. Mal sind es leichte Wasserturbulenzen an der Oberfläche, mal springt einer (oder mehrere) der “Mini-Marline“ in ganzer Länge aus dem Wasser. Wer diese Fische mit dem richtigen Köder anwirft, wird in der Regel auch fangen.
Wie bereitet man Hornhechte am besten zu?
Wer sich von den grünen und zahlreichen Gräten nicht abschrecken lässt, wird merken, dass der Hornhecht ein guter Speisefisch ist. Geräuchert sind die Silberpfeile ein wahrer Genuss! Wer mit den Gräten partout nicht zurecht kommt, sollte die Fische à la Brathering braten oder grillen, und anschließend in sauren Sud oder Aspik einlegen.
Kann ich beim Hornhechtangeln auch noch andere Fischarten fangen?
Aber sicher! Ganz gleich, ob mit Fetzen, Spinnköder oder Streamer geangelt wird: Beifänge in Form von Meer- oder Regenbogenforellen sind jederzeit möglich. Dorsche hingegen werden beim Hornhechtangeln nur sehr selten gefangen.