Wer an das Angeln in Norwegen denkt, hat meist Meeresruten mit starkem Rückgrat und Multirollen vor Augen, die ebenso robust wie schwer sind. Aber wie wäre es mal eine Nummer leichter? Es gehört natürlich schon eine Portion Mut dazu, sich am Bootssteg in Norwegen mit leichten „Zahnstocher-Ruten“ und einer Handvoll Wobblern und Spinnern blicken zu lassen. Doch die Blicke und das Gelächter der „Spezis“ sind es wert, wenn man spät am Abend erfolgreich in den Hafen einläuft – wer zuletzt lacht, lacht eben am besten! Leichtes Spinnangeln in Norwegen ist super ergiebig und verspricht Adrenalin pur. Das wissen aber leider nur die wenigsten! Der Glaube, dass man nur mit schwerem Gerät in Norwegen fangen kann, ist immer noch in den Köpfen vieler Angler fest verankert. In diesem Artikel zeigen wir 5 Tipps, die bestimmt auch den letzten Zweifler überzeugen werden.
Hotspots mit Standfisch beim leichten Spinnangeln in Norwegen
Für Light-Tackle-Angler gibt es keine Beißzeiten. Es beißt immer! Im Gegensatz zum Angeln an Unterwasserbergen und Kanten weit draußen im Meer, befischt man an reißenden Salzwasser-Wirbeln (Straumen), Klippen und Tangwäldern, Standfische, die immer Hunger haben. Sie streunen an diesen Hot-Spots umher und warten auf Kleinfisch, der sich im Schutze dieser Strukturen aufhält. Gezupfte Wobbler oder Meerforellenblinker sind genau das richtige, um solche Räuber auf die Schuppen zu legen. Diese Stellen befischt ihr am besten vom langsam treibenden Boot aus. Driftet das Boot zu schnell, sind Driftsäcke geeignet, um langsamer und gründlicher fischen zu können.
Fische stehen in jeder Tiefe!
Da man niemals weiß, in welcher Wassertiefe die Fische gerade auf Raub gehen, ist es wichtig, gründlich in jeder Tiefe zu suchen. Die Norweger schwören dazu auf 35 bis 50 Gramm schwere „Atomsilda“ in Schockfarben. Diese werfen sie in Richtung Ufer und führen sie gezielt die Kante hinunter.
Aber Vorsicht: Die Ufer sind steinig und überwuchert mit Tang und Algen – um unnötige Köderverluste und Abrisse zu verhindern, ist ein 0,40 mm starkes Fluorocarbon-Vorfach Pflicht! Während sich raubende Pollacks und Seelachse tagsüber in Tiefen um 15 Meter fangen lassen, kann man in der Dämmerung schon ganz dicht unter der Wasseroberfläche mit aggressiven Bissen rechnen. Dann lohnt sich auch der Einsatz von klassischen Twitchbaits und flachlaufenden Wobblern. Sogar Spinner und Gummifische sind dann äußerst fängig.Drop Shot mit Makrele – der Wunderköder
Wenn ihr gerne Überraschungen mögt, dann fischt beim Spinnangeln in Norwegen unbedingt mal Makrelenfetzen am Drop-Shot-System – das ist wie dauerhaftes Geschenke auspacken. Die Bisse sind knallhart und das Beste: Man weiß nie, was man als nächstes fängt! Besonders Raubfische wie Leng, Lumb und sogar Rotbarsche und Lippfische mögen es gerne etwas fischiger.
Wilde Kämpfer an leichten Ruten
Hechtspinnruten mit einem Wurfgewicht zwischen 60 und 80 Gramm, kombiniert mit einer kleinen Multi oder einer mittleren Staionärrolle, garantieren den ultimativen Drill- und Angelspaß. An einer 16er Geflochtenen, lassen sich kleine Jigs, Wobbler, Meerforellenblinker und Spinner gefühlvoll und ausdauernd fischen.
Seetang, schroffe Felsen und messerscharfe Raubfischzähne sind des Anglers größter Feind: Monofiles Vorfachmaterial, vorzugsweise Fluorocarbon, ist deshalb Pflicht. Driftsäcke und Echolote gehören leider nicht immer zur Standardausrüstung der Boote, sind jedoch wirklich wichtig. Wer sich aber vorher informiert, kann sich darauf einstellen.Informationen und Fakten zum leichten Spinnangeln in Norwegen
Die beste Jahreszeit zum Light-Tackle-Fischen in Norwegen sind die Monate von Mai bis September. Byrknes gilt als ausgezeichnetes Revier für diese Art der Angelei. Die Insel liegt ca. eine Autostunde von Bergen entfernt. Am bequemsten ist die Anreise mit Fjord Line von Hirtshals nach Bergen.