Angeln auf Als: Dänemarks fischreiche Insel

Kurz hinter der deutsch-dänischen Grenze liegt die Insel Als am Kleinen Belt. Das ist eine erstklassige Adresse zum Meeresangeln vom Boot und Ufer aus. Thomas Pruss stellt Euch das Revier und das Angeln auf Als einmal genauer vor.

Beim Angeln auf Als hat man nicht nur Top-Fangaussichten auf Plattfisch, sondern auch auf Dorsch - und das vom Ufer und Boot. Foto: Gerhard

Beim Angeln auf Als hat man nicht nur Top-Fangaussichten auf Plattfisch, sondern auch auf Dorsch - und das vom Ufer und Boot. Foto: Gerhard Burock

Mittwoch Nachmittag, Ankunft in Fynshav, Übernahme des Kajütbootes und raus aus dem Hafen.  Kurs Nordwest, immer schön an der Küste entlang zu den Plattfischbänken, die dort liegen. Das sind weitläufige Sandbänke, durchsetzt mit steinigen und krautigen Regionen – genau richtig für Butt. Die Wassertiefen schwanken dort zwischen 4 und 8 Meter, bevor man zum Steilabfall kommt, der bis auf 30 Meter runter geht. Doch beim Angeln auf Als in Dänemark ist weitaus mehr möglich, als Plattfischangeln.

Angeln auf Als: Das bist Du platt!

Die ersten Driften sind eine Enttäuschung: Eine Schmieralgenblüte hat sich auf den Plattfischbänken breit gemacht. Die Fadenalgen hängen am Blei und verschmieren den Köder. Butt & Co. mögen diese Algen nicht, weder im Wasser noch am Köder. Sie haben sich verzogen. Wir finden sie im 6 bis 8 Meter tiefen Wasser, ziemlich nah am Steilabfall. Da sind nur kurze Driften möglich, aber nachdem wir die Platten gefunden hatten, ging es Schlag auf Schlag. Kollege Andreas erwischte sogar eine Scholle. Die Hauptmasse der Platten stellen aber Klieschen oder Flundern, je nach Jahreszeit.

Andreas mit seiner Scholle. Foto: BLINKER/T. Pruss

Andreas mit seiner Scholle. Foto: BLINKER/T. Pruss

Am besten beißen die Plattfische auf ganz einfache Nachläufer-Montagen, beködert mit Seeringel- oder Wattwürmern und optisch aufgepeppt mit ein paar bunten Perlen. Sehr gut funktioniert das „Platten legen“, wenn man eine oder 2 Schwimmperlen vorschaltet, die genügend Auftrieb haben, 2 oder 3 Seeringler in der Schwebe zu halten.

Nach kurzer Zeit hatten wir elf Plattfische in der Fischkiste und tuckerten heimwärts, denn wir mussten noch das Ferienhaus übernehmen. Das liegt in der Nähe von Skovby, etwas südlich von Fynshav in einem großen Ferienhausgebiet und ist typisch dänisch eingerichtet „hyggelig“ – gemütlich eben. Aber so, dass man am liebsten gar nicht mehr weg möchte …

Mit Guide zum Fisch

Die Dorsche stehen meist in größeren Tiefen als die Plattfische und bevorzugen krautigen bis steinigen Grund. Wir hatten die Fische schnell gefunden, doch viele waren untermaßig oder gerade maßig. Da half alles nichts: Nun musste gesucht werden. Nicht nur nach den größeren Fischen, sondern auch nach dem richtigen Köder. Mit unserer Entscheidung, Gummifische von 12 bis 15 cm Länge einzusetzen, lagen wir schon mal richtig. Darauf bissen definitiv mehr Fische als auf den Pilker. Auch bei den Farben musste experimentiert werden. So waren Gummifische in „motoroil“ (oder ähnliche Farben) ebenso fängig wie solche, die farblich an Heringe erinnerten. Gegen Nachmittag dann wollten es die Dorsche poppig bunt und bissen auch auf knallig rot-gelbe Gummis.

Gummifische haben beim Angeln vom Kleinboot die meisten Dorsche an den Haken gebracht. Foto: BLINKER

Gummifische haben beim Angeln vom Kleinboot die meisten Dorsche an den Haken gebracht. Foto: BLINKER

Während die zahllosen Jungdorsche in mehr oder weniger großen Schulen und Schwärmen zusammenstanden, verteilten sich die größeren Fische und standen einzeln oder in kleinen Gruppen in Wassertiefen zwischen 15 und 20 Meter. Unser Guide suchte die heißen Standorte mit einer ganz besonderen Suche aus:

  • Den Gashebel gerade so über der Leerlaufstellung schlich er durchs Wasser, ein Auge fest aufs Echolot gerichtet.
  • Sobald am Grund eine ungewöhnliche Struktur auftauchte (Stein? Kraut? Fisch? – Im Zweifel Fisch!), nahm er den Gang raus und ließ seinen Gummifisch am 70-Gramm-Jig im Heckwasser ab.
  • Die Bisse folgten meist sofort.
  • Auf diese Weise konnte er eine ganze Wanne voller Dorsche bis zu 4 Kilogramm Gewicht aus der Tiefe drehen. Das ist eine Methode, die unbedingt nachahmenswert ist, zumal sie mit den kleinen, offenen Angelbooten viel leichter anzuwenden ist als mit den dicken „Pott“.

Angeln auf Als ist unbedingt zu empfehlen!

Fazit unseres Kurzbesuches zum Angeln auf Als: Die dänische Insel ist ein unbedingt empfehlenswertes Angelziel. Nicht nur vom Boot aus wird man hier fangen, auch vom Ufer aus ist einiges zu holen: Meerforellen und Hornhechte im Frühjahr, Butt und Dorsch im Herbst und Winter. Die ganze Ostküste ist dafür geeignet. Aber auch die Westseite von Als, an der sich der Alssund, vom Als- Fjord abzweigend, zwischen Insel und Festland hindurch zwängt, ist gut für so manchen Fang. Der Hafen von Sønderborg gilt da als „Geheimtipp“ für Bootsangler!

Die Als-Fähre fährt zwischen Fynshav und Böjden und verbindet Als mit Fünen. Foto: BLINKER/J. Radtke

Die Als-Fähre fährt zwischen Fynshav und Böjden und verbindet Als mit Fünen. Foto: BLINKER/J. Radtke

Infos & Bootsservice auf der Insel Als

Als (dt. Alsen), die achtgrößte insel Dänemarks, liegt in der dänischen Südsee und grenzt im Süden an die Flensburger Förde. Von Flensburg ist man über Kruså innerhalb einer knappen Stunde in Fynshav; folgt man der 20 Kilometer längeren Route über die E 45 – Kliplev – Route 8 – Sønderborg – Fynshav, braucht man genau so lange, fährt aber nicht durch Ortschaften.

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