Dieser Fotoreport ist Anfang April an der Schlei in Kappeln entstanden. An diesem Tag war der Hering voll da! Aber auch dann gibt es je nach Wetter gute und schlechte Tage. Während die Fische bei Sonnenschein teilweise eimerweise beißen, kann es bei kaltem Ostwind deutlich schlechter laufen. Und es ist auch schwer zu sagen, wie lange die Fische in Wurfweite der Uferangler bleiben. Das dauert je nach Wetter immer ein paar Wochen. Da die Schwärme irgendwann wieder hinausziehen, ist man vom Boot aus auf jeden Fall deutlich flexibler, weil man den Schwärmen folgen kann.
Auf Hering entscheiden kleine Details
Auch, wenn das Angeln auf Hering mit Paternostern anglerisch keine große Herausforderung darstellt, lassen sich die Fänge trotzdem optimieren. Manchmal können die Absinkgeschwindigkeit des Heringsbleis, das Aussehen der Heringsfliegen und der Führungsstil entscheidend sein. Deshalb sollte man immer im Auge behalten, wie die direkten Nachbarn ihre Heringe so fangen. Wenn sich die Eimer bei allen etwa gleich schnell füllen, ist alles in Ordnung. Manchmal ist aber auch ein Nachbar dabei, der deutlich mehr fängt. Und da gilt es dann genauer hinschauen, wie und womit er fängt und was er eventuell anders macht.
Verschiedene Heringsbleie
Je nach Strömung und Wassertiefe können auch Form, Farbe und Gewicht der Heringsbleie beim Angeln auf Hering wichtige eine Rolle spielen. Bei diesem Fotoreport hat sich gezeigt, dass es mehr Bisse gab, wenn das Blei mit dem Paternoster möglichst langsam zum Grund getaumelt ist. Normale Heringsbleie können dann zu schnell sein. Deshalb sollte man auch immer ein paar Blinker ohne Drillinge im Gepäck haben. Die lassen sich fast genauso gut werfen und haben den Vorteil, dass sie deutlich langsamer zum Grund taumeln. Dadurch kann es dann auch schon in der Absinkphase Bisse geben!
Die perfekten Heringsfliegen
Heringspaternoster gibt es von verschiedensten Herstellern in unterschiedlichsten Ausführungen. Die meisten Heringsfliegen sind mit echter Fischhaut gebunden, andere aus Kunststoff. Echte Fischhaut ist aber in der Regel besser. Andere Fliegen sind zusätzlich noch mit Glitzerfäden ausgestattet, was durchaus was bringen kann. Und dann gibt sogar welche mit Fluoperlen oder rot lackierten Knoten. Worauf der Hering gerade am besten beißt, muss man ausprobieren. Manchmal bringt das zusätzliche „Lametta“ an den Fliegen die Bisse. Es gibt aber auch Tage, da ist weniger mehr. Da fangen die ganz einfachen Fliegen ohne Schnickschnack am besten.
Weiter und auch kurze Würfe
Man wirft die Montage aus und lässt sie zum Grund absinken. Wie weit man werfen muss, richtet sich nach der Angelstelle und wo die Heringe sich aufhalten. Vom Ufer aus sind manchmal weite Würfe erforderlich, die Schwärme können auch direkt vor den Füßen stehen. Vom Boot aus hat man die Möglichkeit, dichter an die Schwärme heranzufahren, so dass man den Hering direkt unterm Boot fängt. Das alles muss man jeweils ausprobieren.
Die Montage wird ausgeworfen. Manchmal stehen die Heringe aber auch direkt vorm Boot.
Nerven bewahren!
Wenn es an der Rutenspitze zuppelt, darf auf keinen Fall angeschlagen werden! Ein leichter Zug reicht aus, damit der Hering hängt. Und dann heißt es Nerven bewahren und nicht gleich einzukurbeln. Wenn die Montage mit leichtem Zug für 20 oder 30 Sekunden auf Spannung und dadurch fast auf der Stelle gehalten wird, steigen meist noch weitere Heringe ein. Wichtig ist der langsame Zug dabei. Sobald sich der Widerstand erhöht, hängen meist mehrere Fischen an den Haken. Dann müssen sie möglichst langsam eingeholt werden, damit sie nicht wieder aussteigen.
Bild: Schlichting
Drei auf einen Streich: So macht das Heringsangeln Spaß!
Der Hering hat klebrige Schuppen
Beim Heringsangeln muss man sich dessen im Klaren sein, dass die Schuppen vom Hering überall kleben bleiben. Selbst dann, wenn man sich nach jedem gefangenen Fisch die Hände mit einem Tuch sauber macht. Irgendwann hinterlassen sie auch an Rute und Rolle deutliche Einsatzspuren, die sich später nur schwer wieder entfernen lassen. Dass eine Rute zum Heringsangeln benutzt wurde, kann man an einzelnen Schuppen, die irgendwo am Blank kleben, teilweise noch Jahre später sehen.
Bild: Schlichting
Schuppen ohne Ende: Solche Einsatzspuren sind beim Heringsangeln nicht ungewöhnlich.
Wie und wo die Heringe beißen, könnt ihr auf www.AngelMasters.de sehen.
Weitere Tipps zum Heringsangeln gibt es hier
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