Dorschangeln: Die richtigen Köderführung bei Drift

Mit der richtigen Köderführung in der An- und Abdrift schaffen es einige Angler, ihre Kisten schneller mit Dorsch zu füllen als andere. Hier zeigen wir die richtige Führung bei beiden Driftarten.

Voll genommen - mit der richtigen Taktik ist Dorschpilken eine sehr lockere Angelegenheit. www.der-angler.de

Grundlegend lässt sich Pilken ganz einfach erklären: Nach dem Auswerfen den Pilker zum Grund sinken lassen und ihn dann mit einer Bewegung der Rutenspitze ein Stück weit anheben. Bewegen Sie die Rute nicht zu langsam nach oben, damit der Köder auch wirklich vom Boden abhebt. Reißen Sie ihn aber auch nicht zu hoch, damit er das Sichtfeld der Dorsche nicht verlässt. Halten Sie die Rute, bis der Köder erneut zu Boden gesunken ist und heben Sie den Pilker dann erneut an. Immer wenn sich die Schnur abrupt entspannt, liegt der Pilker am Grund. Doch wie erkenne ich, wenn beim Absinken ein Dorsch beißt? Ganz einfach: Bobachten Sie Ihre Schnur in dieser Phase genau, am besten mit einer ­Polarisationsbrille, die die Reflexe der Wasseroberfläche entschärft. Eine gelbe Schnur ist am besten zu sehen.  Wenn es in der Schnur ruckt oder der Köder einfach nur früher am Grund angekommen zu sein scheint, als es auf Grund der Wassertiefe sein kann, schlagen Sie an. Oft genug hängt dann ein Dorsch. Bisse beim An­heben des Pilkers spüren Sie automatisch. Allerdings sollten Sie auch hier unbedingt anschlagen.

Erneut wird der Pilker mit der Rute vom Grund abgehoben. In der nächsten Absinkphase kommt der Biss - Anhieb! Der Fisch hängt. www.der-angler.de

Erneut wird der Pilker mit der Rute vom Grund abgehoben. In der nächsten Absinkphase kommt der Biss – Anhieb! Der Fisch hängt. www.der-angler.de

Luv macht Arbeit

Wenn man mit dem Gesicht zum Wind steht, auch Luv genannt, genügt es den Pilker zum Grund absinken lassen ohne ihn auszuwerfen, denn das Schiff treibt vom Köder weg.  Dieses Führungsprinzip lässt sich sowohl beim Angeln mit Solo-Pilker als auch mit Beifängern praktizieren. Wobei man mit Beifängern besonders gut auf der Luv-Seite des Schiffes angeln kann, also der Boots­- seite, auf die der Wind drückt. Das ist zwar gerade bei kaltem Wind und Nieselregen recht ungemütlich, aber hier reicht es oft schon, den Köder unter der Rutenspitze absinken zu lassen und ihn mit gesenkter Ruten festzuhalten. Dabei schleift der Pilker langsam über Grund, wenn sein Gewicht optimal auf die Bootsdrift abgestimmt ist. Über sehr unreinem Grund, Wracks oder Muschelbänken sollte man den Drilling vom Pilker entfernen.  Der oder die beiden Beifänger wedeln nun langsam über den Grund und werden im Idealfall von den Dorschen mit Krabben, Garnelen oder Wattwürmern verwechselt. Selbstverständlich kann man die Beifänger-Montage am Boden auch varianten­reicher führen, doch das bringt meist weniger Bisse als das stoische Schleifenlassen.  Apropos Bisse: Lassen Sie den Dorsch beim Jiggen einfach in die Rute laufen und beginnen Sie mit dem Einkurbeln. Beim Angeln mit Pilker muss der Anhieb dagegen unverzüglich gesetzt werden.

Lee ist bequem

Auch auf der Lee-Seite kann man erfolgreich mit Beifänger-Montagen auf Dorsche fischen. Hier, auf der Bootsseite für den Schönwetterangler, wird immer weit geworfen, unabhängig davon, ob wir nun mit oder ohne Gummi agieren. Aber eigentlich ist das die Seite für das aktivere Solo-Pilken! Bedenken Sie immer, dass bei starker Drift das Boot auf Ihren Köder zutreibt! Der Köder muss aggressiver geführt werden als in Luv, sonst hebt er nicht vom Boden ab und wird von den Dorschen abgelehnt. Deshalb führen Experten ihre Rute nach dem Absinken des Köders ganz steil nach oben, um auch anständige Hüpfer am Grund zu fabrizieren. An hochgehaltener Rute beobachten sie nun die Schnur und warten auf das erneute Aufsetzen des Köders am Grund, oder darauf, dass ein Dorsch den Pilker im Fallen abfängt.

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