Die Osterzeit markiert den Einzug der Heringe in die Ostsee. Die Einheimischen sprechen dann davon, dass sie „unter Land“ kommen, bereit, von geschickten Anglern gefangen zu werden. Bevor jedoch der Fang beginnt, ist es wichtig, die Angelbestimmungen zu kennen. Angler, die Heringe fangen wollen, sollten darauf vorbereitet sein, kontrolliert zu werden – und das alles vor den Augen der Öffentlichkeit. Gutes Benehmen und vor allem Waidgerechtigkeit stehen dabei im Mittelpunkt. Der Jahresfischereischein und der Beleg über die bezahlte Fischereiabgabe müssen stets griffbereit sein – und an einigen der Hering-Hotspots gelten noch zusätzliche Vorschriften.
1. Hering-Hotspot: Flensburg Hafen
Im hohen Norden beginnt das Heringsspektakel. Im Hafengebiet von Flensburg versammeln sich Silbersucher aus der Region und auch Gastangler mischen sich unter das bunte Treiben. Für das Angeln am nördlichsten der Hering-Hotspots ist kein Extraschein erforderlich, der Jahresfischereischein genügt. DS Angelsport in Flensburg bietet Beratung, Ausrüstung und wertvolle Tipps.
2. Kappeln: Klassiker unter den Herings-Hotspots
Um rund um Kappeln und Schleimünde zu angeln, benötigt man einen Erlaubnisschein zum Heringsangeln, erhältlich im „Wassersportzentrum“ (WSZ) in Kappeln. Kosten: 5 Euro pro Tag. 5 Paternosterhaken sind erlaubt, während das Angeln vom Schilf aus ausdrücklich verboten ist. Frank Piotter, der Chef des WSZ, gibt gerne Tipps und rät zur Anschaffung verschieden schwerer Flügelbleie.
Bild: R. Korn
In Kappeln wird ein Erlaubnisschein zum Heringsangeln (5€) benötigt.
3. Silber sammeln in Eckernförde
Während einige Besucher die schöne Innenstadt von Eckernförde erkunden, können sich angelnde Familienmitglieder am Molenkopf im Hafen auf die heiße Heringsspur begeben. Der Jahresfischereischein genügt, und die üblichen Paternoster-Systeme mit 5 Haken sind erlaubt. Die Eckernförder Bucht eignet sich übrigens auch für das Meerforellenangeln.
4. Hering-Hotspot: Der Nord-Ostsee-Kanal
Die fängigen Stellen am Nord-Ostsee-Kanal, wo sich auch Plattfische fangen lassen, liegen zwischen Kiel und Rendsburg. Sehestedt und Kiel-Holtenau sind legendäre Plätze. Zum Angeln im NOK benötigt man zusätzlich zum Jahresfischereischein einen NOK-Schein, der in Fachgeschäften erhältlich ist. Besonderheit: Bei der Benutzung des Paternosters sind nur 2 Haken erlaubt.
Bild: B. Kuleisa
Im Nord-Ostsee-Kanal sind nur zwei Anbissstellen erlaubt.
5. Heringsangeln in Kiel
Die Landeshauptstadt Schleswig-Holsteins lockt mit Tradition und bewährten Plätzen wie dem Sartorikai, der Hörn und der Klappbrücke. Überall in Kiel reicht der Jahresfischereischein aus, um mit dem üblichen Paternostersystem mit 5 Haken zu angeln. Ein weiterer Top-Platz ist der Weg nach Holtenau, wo man am alten Leuchtturm besonders erfolgreich sein kann.
6. Neustadt Hafen: Heringe vom Boot aus?
Im Neustädter Hafen sind keine besonderen Angelscheine erforderlich, der Jahresfischereischein genügt. 5 Paternosterhaken sind erlaubt. Bootsangeln außerhalb des Hafens kann besonders erfolgreich sein, und Kalles Angelshop steht mit Beratung und Ausrüstung zur Verfügung.
Bild: B. Kuleisa
Zum Heringsangeln im Hafen von Neustadt genügt der normale Angelschein.
7. Hering-Hotspot: Travemünde
In Travemünde ist der Traveschein notwendig, um den begehrten Heringen nachstellen zu dürfen. Diese Ausnahme-Erlaubnis kostet nur 11 Euro für 28 Tage, erlaubt aber nur 2 Seitenarme mit Haken und ein Heringsblei von maximal 50 g. Der Ostpreussenkai ist der Hering-Hotspot in Travemünde, von wo man auf den Priwall und die Passat blickt.
Angelscheine für die Hering-Hotspots in Schleswig-Holstein
Jeder, der in Schleswig-Holstein angeln möchte, benötigt einen gültigen Fischereischein. Zwar wird der Fischereischein aus anderen Bundesländern anerkannt, jedoch ist hier zusätzlich eine Fischereiabgabe (derzeit 10 Euro pro Jahr) erforderlich. Diese Abgabe kann in den genannten Angelgeschäften bezahlt werden. Touristen können alternativ einen „Urlauberfischereischein“ für 10 Euro erwerben, gültig für 28 Tage und einmal im Jahr verlängerbar. Die Fischereiabgabe von 10 Euro muss zusätzlich entrichtet werden.
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