Köhler sind bei Meeresanglern sehr beliebt. Erstens bieten die Kämpfer einen krass-grandiosen Drill und zweitens schmecken sie richtig gut. Ihren Handelsnamen »Seelachs« haben sie durch den Fischhandel erlangt. Im Restaurant, auf dem Wochenmarkt oder im Supermarkt werden sie als »Seelachs« deklariert. Mit Lachsen haben Köhler allerdings nichts zu tun. Sie gehören der Familie der dorschartigen Fische an. Weil aber der korrekte Name nicht »appetitlich« genug klingt, werden die Verkaufsschilder mit »Seelachs« versehen.
Köhler – Jäger des Freiwassers
Seelachse jagen gerne im Freiwasser. Beute sind Garnelen, kleine Fische und auch Kalmare. Weil sich ihre Beute von Grundnähe bis hin zur Wasseroberfläche bewegt, weiß man nie, in welcher Tiefe sich die Köhler gerade aufhalten. Da hilft ein Echolot enorm, denn kleine Schwarmfische aber auch Schwärme von Garnelen sind auf dem Display gut zu erkennen. Und auch die Köhler zeigen sich dann direkt unter der Beute auf dem Bildschirm, oft aber nur als sehr schwach ausgeprägtes Sicheln.
Der Köhler kommt im gesamten Nordatlantik und in der nördlichen Nordsee vor, mittlerweile immer öfter aber auch in der Ostsee. Er hält sich in der Nähe der Küste und auf dem offenen Meer auf und ist in einer Tiefe von bis zu 250 Metern anzutreffen.
Seelachs-Spaß am leichten Gerät
Aussichtsreiche Fangplätze sind tiefe Plateaus, Unterwasserberge, abfallende Kanten und Wracks. Den absoluten Spaß bringt das Köhler-Angeln mit der Spinnrute: Ruten mit etwa 2,40 m, mit Wurfgewichten um die 60 g sind optimal. Als Rollen können 4000er Stationäre oder kleinere Multis gefüllt mit 0,12 bis 0,14er Geflecht ran. Als Schutz vor Abrieb wird der Hauptschnur am besten noch ein langes Mono-Vorfach vorgeschaltet.
Bei den Ködern geht zweierlei: Entweder mit schlanken Pilkern, möglichst leicht, Drift und Strom angepasst – oder entsprechende Jigs mit schlanken Gummis um die 10-12 cm. Bei der Köderführung werden Pilker, nachdem sie in der gewählten Tiefe angekommen sind, einfach richtig flott und ohne Stopp nach oben gedreht (sogenanntes „Speed-Pilken“). Gummi kann in der Regel etwas langsamer eingeleiert werden, aber immer noch mit etwas Tempo.
Die Attacken der Köhler sind brachial, da muss die Bremseinstellung stimmen. Nicht zu weich, damit sich der Fisch auch gut hakt und nicht zu fest, sonst schlitzt der Haken aus. Hängt ein Köhler, gibt der immer Vollgas – meist volle Pulle nach unten. Da kreischt die Bremse und der Stock ist bis ins Handteil krumm. Richtig aufregendes Spaßangeln mit Adrenalinschüben gratis! Es gibt auch Tage, wo die Seelachse vorwiegend auf kleine Köder aus sind und Pilk oder Jig eher verschmähen. Dann hilft ein Beifänger etwa 1 m über dem Pilker an einer kurzen Mundschnur. Gummimakks und Garnelenimmitationen sind da an erster Stelle. Köhler lassen sich aber auch mit Naturködern fangen. Ganze kleine Köfis, Filets und Fetzen werden ebenfalls in der freien Wassersäule attackiert.
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