Laichfärbung: Ab wann sind Meerforellen gefärbt?

Da während der Schonzeit in der Ostsee angefärbte und braune Meerforellen zurückgesetzt werden müssen, ist es wichtig zu wissen, ab wann Fische als gefärbt gelten.

Eine richtig braune Meerforelle aus der Ostsee. Hätte der Fisch noch rote Punkte, sähe er wie eine Bachforelle aus.

Bild: F. Pippardt

Eine richtig braune Meerforelle aus der Ostsee. Hätte der Fisch noch rote Punkte, sähe er wie eine Bachforelle aus.

Meerforellen, die sich im Meer aufhalten, sind normalerweise silberblank. Mit Beginn des Laichaufstiegs in die Flüsse bekommen die Fische eine Laichfärbung. Sie werden erst grau und später sogar braun. Ob solche gefärbten Meerforellen dann auch tatsächlich in einen Fluss aufsteigen, und wie lange sie sich dort aufhalten, ist allerdings ganz unterschiedlich.

Manche Fische steigen schon ab Mai in die Flüsse auf, manche erst ab Oktober. Und einige bleiben trotz der Laichfärbung sogar komplett im Salzwasser. Es gibt Meerforellen, die nur für wenige Tage im Fluss bleiben und dann ins Meer zurückkehren, und andere bleiben sogar für mehrere Monate im Süßwasser.

Man kann hier sehr gut erkennen, dass sich einiger Schuppen gelöst haben. Diese Meerforelle gilt als silberblank.

Bild: J. Radtke

Man kann hier sehr gut erkennen, dass sich einige Schuppen gelöst haben. Diese Meerforelle gilt als silberblank.

Wann gilt eine gefärbte Meerforelle als silberblank?

Die Definition, ab wann eine Meerforelle als gefärbt gilt, ist für uns Angler deshalb so wichtig, weil in Dänemark und Schleswig-Holstein während der Schonzeit tatsächlich nur gefärbte Fische geschont sind und zurückgesetzt werden müssen. Das heißt, dass man zwar auf Meerforellen angeln, aber nur silberblanke Fische entnehmen darf. Viele Meerforellenangler haben sogar einen Ehren-Kodex, dass sie auch außerhalb der Schonzeit gefärbte Fische wieder zurücksetzen.

Eine riesige Meerforelle aus der Ostsee. Der Fisch ist aber nicht mehr silberblank, sondern schon stahlgrau gefärbt.

Bild: Landahl

Eine riesige Meerforelle aus der Ostsee. Der Fisch ist aber nicht mehr silberblank, sondern schon stahlgrau gefärbt.

Aber ab wann gilt eine gefärbte Meerforelle als silberblank? Denn bei der Definition von Farben gibt es ja durchaus Spielräume. Auch eine mattsilberne Forelle könnte man ja im Prinzip noch als silbern bezeichnen. Aber da gibt es eine klare Definition: Als silberblank gelten nur die Fische, bei denen die Schuppen lose sind. Also Schuppen, die sich bei der Landung mit der Hand oder dem Kescher leicht lösen. Sobald bei den Fischen die Laichfärbung beginnt, werden die Schuppen fester und lösen sich nicht mehr. Jetzt soll man natürlich nicht mit einem Fischschupper über den Fisch kratzen und prüfen, wie leicht sich die Schuppen lösen lassen. Diese Regelung soll nur eine Hilfe sein.

Meer- oder Bachforelle?

Je nachdem, wann Forellen aufsteigen und wie lange sie sich im Fluss aufhalten, können sich die Fische unterschiedlich stark verfärben. Theoretisch könnte eine aufgestiegene Meerforelle dann wie eine Bachforelle aussehen.

Während der Schonzeit muss so ein Fisch wieder zurückgesetzt werden. Viele Meerforellenangler würden ihn aber auch außerhalb der Schonzeit wieder schwimmen lassen.

Bild: Landahl

Während der Schonzeit muss so ein Fisch wieder zurückgesetzt werden. Viele Meerforellenangler würden ihn aber auch außerhalb der Schonzeit wieder schwimmen lassen.

Meerforellen und Bachforellen sind mit dem lateinischen Namen „Salmo trutta“ ja auch fast identische Fische, sie haben nur unterschiedliche Lebensweisen – die einen bleiben ihr ganzes Leben im Bach, die anderen ziehen ins Meer und steigen dann wieder in die Bäche auf. Auch, wenn gefärbte Meerforellen je nach Aufenthaltsort eine große Farbvarianz haben und sogar rote Punkte kriegen können, sind sie mit etwas Erfahrung relativ eindeutig von Bachforellen zu unterscheiden.


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