In unseren Gewässern ist die Anzahl giftiger Fische noch relativ überschaubar. Im heimischen Süßwasser ist es der Aal, dessen Blut etwas giftig ist und zu Entzündungen führen kann. Doch giftige Stacheln sucht man in unseren Breiten bei den Flossenträgern eher vergeblich. Ganz anders sieht es aber aus, wenn wir uns im Salzwasser bewegen. Auch an deutschen Küsten kommt das Petermännchen vor, dessen Stich bereits größere Probleme verursachen kann. So richtig fies sind jedoch die schuppigen „Giftmischer“ der Tropen, allen voran der Steinfisch, der im Indo-Pazifik und dem Roten Meer angetroffen werden kann.
Der Echte Steinfisch – eine perfekt getarnte Giftspritze
Steinfische gehören zu den Barschartigen und sind recht nah mit den ebenfalls giftigen Drachenköpfen verwandt. Es gibt mehrere Arten von Steinfischen, alle davon sind hochgiftig. Der bekannteste ist vermutlich der Echte Steinfisch. Alle diese Fische sind wirklich keine großartigen Schwimmer. Die meiste Zeit verbringen Steinfische am Boden liegend, in der Nähe von Felsen und Korallen. Aber auch in Gezeitenpools, Lagunen und auf Geröllfeldern findet man regelmäßig Steinfische. Der Steinfisch ist ein Lauerjäger, der seine Beute aus dem Hinterhalt überrascht – er kann Beute in annähernd eigener Körpergröße verschlingen. Und für diese Lebensweise sind Steinfische perfekt angepasst. Ihre Körperfarbe und Struktur gleichen dabei derart perfekt ihrer Umgebung, dass es sehr schwerfallen kann, den Fisch überhaupt zu sehen. Die meisten Steinfische sehen wirklich aus wie ein mit Korallen verkrusteter Stein. Angriffslustig sind Steinfische dagegen nicht – die meisten Unfälle passieren, wenn Badegäste auf die am Grund liegenden Fische treten.
Auf keinen Fall anfassen!
Sollten Sie einen Steinfisch im Wasser sehen, fassen Sie das Tier auf keinen Fall an! Auch wenn sich beim Angeln im Urlaub ein Steinfisch an den Haken verirren sollte, lassen Sie besser absolute Vorsicht walten. Denn: An Rückenflosse und Kiemendeckel des meist etwa 20 – 30 cm langen Fisches sitzen scharfe Giftstacheln, die eines der stärksten Gifte unter allen Flossenträgern beinhalten. Der Stich eines Steinfisches geht mit unvergleichlichen Schmerzen einher – und gilt als eine der schmerzhaftesten Erfahrungen überhaupt! Und der Stich eines Steinfisches kann sogar lebensgefährlich sein, denn Schock, Lähmung und Gewebeschäden sind ebenfalls die Folge des Stichs. Vor allem im Wasser wird es gefährlich, weil dann akute Ertrinkungsgefahr besteht. Das Gift selbst führt glücklicherweise seltener zum Tod. Nach einem Stich wird die betroffene Körperstelle in heißes Wasser getaucht, dadurch wird das hitzeempfindliche Gift zerstört. Auch Behandlungen mit Gegengift sind eine Möglichkeit, wenn starke Symptome auftreten.
Auch interessant
- Angeln allgemeinAngeln am Mittelmeer: 10 Tipps für tolle Urlaubsfänge vom Ufer
- Angeln allgemeinConger: Der größte Aal der Welt