Meeresangeln: 6 Tipps für die erfolgreiche Artenjagd an der Küste

Meeresangler konzentrieren sich oft auf eine bestimmte Fischart, wie zum Beispiel den Dorsch. Sie wollen viele oder besonders große Exemplare dieser Spezies fangen. Es gibt aber auch Angler, die es auf möglichst viele verschiedene Arten abgesehen haben. Unsere Kollegen von Fishing in Holland geben Ihnen ein paar Tipps für die Artenjagd, um eine herrlich bunte Strecke zu landen.

Bei der Artenjagd machen auch kleine Fische großen Spaß.

Bild: S. Boer

Bei der Artenjagd machen auch kleine Fische großen Spaß.

Mit diesen 6 Tipps wird Ihre Artenjagd an der Küste ein voller Erfolg.

Ein Text von Pieter Beelen

Angler Pieter Beelen bei der Artenjagd

Bild: S. Boer

Pieter Beelen hat jede Menge Spaß daran, möglichst viele verschiedene Fischarten zu fangen. Dabei kommt es überhaupt nicht auf die Größe an.

Tipp 1 für die Artenjagd: Hakengröße

Die Wahl der Hakengröße ist für den Fangerfolg bei jeder Fischart entscheidend. Wenn Sie auf kleine Fische angeln, sollten Sie auch kleine Haken verwenden. Wenn Sie es auf eine Art abgesehen haben, die größer werden kann, sollten Sie einen größeren Haken wählen. Stellen Sie als „Artenjäger“ sicher, dass Sie eine gut gefüllte (magnetische) Hakenkiste haben, die sowohl winzige Haken als auch einen großen Dorschhaken bereithält.

Gerade mit Minihaken – denken Sie an Größe 18 oder kleiner – fängt man oft die besonderen Arten. Natürlich beißen auf Ihre Köder an den kleineren Modellen auch Fischarten, die eine beachtliche Größe erreichen können. Ergänzen Sie also Ihr Sortiment um einige kleinere Haken. Binden Sie im Voraus ein paar Vorfächer mit ihnen und legen Sie sie in eine Rig-Tasche. Auf diese Weise sind Sie super vorbereitet und können die Haken schnell wechseln.

Haken für die Artenjagd

Bild: S. Boer

Die Hakengröße muss auf die erwartete Größe des Zielfischs abgestimmt sein.

Tipp 2: Köder – klein aber fein

Wenn Sie Abwechslung in Ihre Fänge bringen wollen, sollten Sie ab und zu einmal die Köderart wechseln. Nehmen Sie also immer Wattwürmer und Ringelwürmer mit. Gibt es bei Ihnen auch Opalwürmer – eine Art kleiner Wattwurm? Dann nehmen Sie auch diese mit, denn sie eignen sich perfekt, um mit einem kleinen Haken der Größe 10 bis 16 auf kleinere Arten wie Lippfische, Grundeln und Schleimfische zu angeln. Auch Garnelen oder Muscheln können als Köder gut funktionieren, aber verkomplizieren Sie es nicht unnötig. Mit drei Arten von Ködern kommen Sie in der Regel gut zurecht.

Übertreiben Sie es nicht mit den Portionen, da Sie für kleinere Fische keine riesigen Köder brauchen. Um den Köder richtig zu präsentieren, befestigen Sie ihn zuerst am Haken. Schneiden Sie ihn anschließend mit einer Schere auf die gewünschte Größe zurecht. Auf diese Weise können Sie den Köder individuell anpassen, ohne zu viel herumfummeln zu müssen. Wenn Sie das nicht tun würden, hätten Sie Mühe, ein kleines Stück Köder zu fassen und auf den Haken zu setzen – und dabei geht häufig der attraktive Saft verloren.

Wattwürmer

Bild: S. Boer

Wattwürmer sind häufig der Go-To-Köder bei der Artenjagd an der Küste.

Tipp 3: Löcher suchen bei der Artenjagd

Grundbewohner wie der Gehörnte Schleimfisch oder der Langstachlige Seeskorpion werden in der Regel nicht oben auf den Steinen gefangen, sondern in den Spalten und Löchern zwischen ihnen. Um diese Hotspots zu finden, lassen Sie Ihre Montage direkt in eine Spalte oder ein Loch in einem steinigen Bereich hinab. Solange nichts passiert, bewegen Sie den Köder dann etwa alle 30 Sekunden um 20 bis 50 cm. Wenn Sie dabei auf ein tieferes Loch stoßen, werden Sie feststellen, dass die Rutenspitze viel näher an die Wasseroberfläche kommt. Oft spürt man richtig, wie das Wurfgewicht in ein Loch fällt oder sinkt. Das sind in der Regel die Hotspots. Wundern Sie sich also nicht, wenn Sie hier gleich Dutzende von Fischen aus einem Loch ziehen können!

Pieter Beelen bei der Artenjagd

Bild: S. Boer

Pieter Beelen auf der Suche nach Löchern zwischen den Steinen am Grund.

Tipp 4: Bodenarten

Fischarten wie die Kliesche und der Wittling bevorzugen einen sandigen Boden, während zum Beispiel Seeskorpione und Schleimfische einen steinigen Grund favorisieren. Es gibt auch Liebhaber von Schlammböden, wie die Seezunge und den Gestreiften Leierfisch. Wenn Sie eine bunte Mischung unterschiedlicher Fischarten fangen wollen, sollten Sie auch verschiedene Grundtypen befischen. Ein steiniger Grund ist bei uns an der niederländischen Küste selten, kann aber an einigen Stellen gefunden werden. Sie können diese Art von Boden oft daran erkennen, dass Steine sichtbar über die Wasserlinie hinausragen.

Es ist ebenso empfehlenswert, bei Ebbe nach schönen, steinigen Böden Ausschau zu halten, die Sie dann bei Flut beangeln. In manchen Fällen haben Sie sogar den Luxus, dass sich sowohl Felsen als auch Sand in Ufernähe und somit in Reichweite eines gekonnten Wurfs befinden. Dann kann man mit zwei Ruten gleichzeitig auf sandigem und steinigem Untergrund angeln.

Steinboden und Grundel

Bild: S. Boer

Unterschiedliche Fischarten bevorzugen unterschiedliche Böden. Abwechslung in den Angelplätzen bringt auch eine breitere Fischpalette ans Band.

Tipp 5: Einfaches Wasserholen bei der Artenjagd

Beim Meeresangeln steht man regelmäßig auf einem hohen Kai oder auf großen Steinen. Es ist dann ziemlich schwierig, Wasser zu holen, um sich zum Beispiel die Hände zu waschen. Ein Schwamm an einem Seil bietet in einer solchen Situation eine Lösung. Werfen Sie den Schwamm ins Meer, holen Sie ihn mit Hilfe des Seils wieder ein, und schon können Sie sich die Hände nass machen, abspülen oder Ihre Ausrüstung reinigen.

Vor allem beim Umgang mit kleinen Fischen sind nasse Hände besonders wichtig. Die oft empfindlichen Schuppen lösen sich leichter, deshalb sollten Sie kleine Fische immer mit nassen Händen anfassen. Anstelle eines Schwamms können Sie auch einen zusammenfaltbaren Eimer an ein Seil binden. Das hat den zusätzlichen Vorteil, dass Sie mit dem Eimer leicht eine Art „Küvette“ füllen können. Dieses praktische Mini-Aquarium wird von Artenjägern verwendet, um den Mikrofang gut betrachten und fotografieren zu können. In einer Küvette stellen die Fische oft ihre Flossen schön auf, sodass die Flossenstrahlen leichter zu zählen sind. Das erleichtert auch die Bestimmung der Arten.

Möglichkeiten, an Meerwasser zu kommen

Bild: S. Boer

Vor der Artenjagd sollte man sich Gedanken machen, wie man an Wasser kommt.

Tipp 6: Eine Handvoll Federn

Meeresangler fischen normalerweise am Grund, aber gerade in den Wasserschichten zwischen Grund und Oberfläche können große Fischschwärme schwimmen. Beim Angeln in dieser Zone kommen die „Federn“ ins Spiel. Federpaternoster sind nämlich ideal für die Suche nach pelagischen Arten geeignet. Dazu gehören Makrelen und Stöcker, aber auch einige weniger bekannte Arten wie Sandaal, Stint und Ährenfisch.

Federpaternoster wiegen so gut wie nichts, sodass Sie ruhig eine ganze Sammlung in verschiedenen Größen mitnehmen können. Das gilt besonders für die kleinen Größen, denn damit lassen sich oft besondere Fänge machen. Sind Sie zufällig irgendwo auf Mikrofedern gestoßen? Dann kaufen Sie diese blind, Sie werden es bei der Artenjagd sicher nicht bereuen.

Federpaternoster

Bild: S. Boer

Zum Angeln im Mittelwasser geeignet: Federpaternoster für pelagische Arten.

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