Haben Sie schon mal ein Video gesehen, wo mit dem Popper auf exotische Salzwasser-Fischarten wie Giant Trevally und Cubera Snapper geangelt wird? Wenn die aggressiven Fische die Köder mit brutaler Gewalt von der Oberfläche schnappen, reißt es den Anglern teilweise fast die Ruten aus den Händen. Diese Angelei ist aber nicht nur in tropischen Gewässern enorm spannend, sondern auch bei uns im Norden! Neben Blaubarschen, Barrakudas und Gabelmakrelen im Mittelmeer und Ost-Atlantik lassen sich bei uns auch Wolfsbarsche, Pollacke und Seelachse so fangen. Im Prinzip gibt es fast überall auf der Welt kampfstarke Räuber, die auch an der Oberfläche jagen. Damit gibt es überall perfekte Zielfische für die Angelei mit Poppern. Da die zum Teil spektakulären Bisse fast immer auf Sicht kommen, braucht man gute Nerven. Selbst, wenn die Attacken daneben gehen, bringt jede einen echten Adrenalin-Kick!
Bild: R. Korn
Der Giant Trevally, oder kurz GT, ist der Endgegner für die Popperrute am tropischen Korallenriff. Diese Kraftpakete entfesseln wahnsinnige Kräfte im Drill.
Bild: J. Müller
Popper sind auch bei schlechten Lichtverhältnissen für die Fische gut wahrzunehmen. In der anbrechenden Dunkelheit schnappte sich dieser Blaubarsch den roten Popper beim Uferangeln auf Madeira.
Popper richtig führen
Popper werden auf unterschiedliche Arten über die Wasseroberfläche geführt. Sie erzeugen dabei laute Geräusche, Spritzer oder auch weit sichtbare Blasenspuren. Dadurch werden diese Krawallmacher von den Fischen über große Distanzen wahrgenommen – sogar nachts. Damit sind Popper tolle Suchköder, die Fische auch aus tieferen Gewässerschichten nach oben locken. Es gibt bei Poppern verschiedene Typen: 1: Modelle mit großen, runden und tief ausgehöhlten Köpfen. 2: Modelle mit kleinen und schmalen Köpfen. 3: Modelle, bei denen die Köpfe vorne nur abgeschrägt sind. Popper mit großem Kopf werden mit langen, langsameren Zügen geführt, tauchen dann ab und ziehen eine mächtige Blasenspur hinter sich her. Oder sie werden durch kräftige Rucke über die Rute animiert und erzeugen dabei einen mächtigen Schwall und ein fettes »Plopp«. Schmalere Popper funktionieren besser, wenn sie einfach nur schnell eingeholt werden. So, dass sie quasi nur über die Oberfläche rutschen. Das imitiert eine an der Oberfläche flüchtende Beute. Mit kleinen Schlägen der Rutenspitze kann man auch eine so genannte »Walk-the-dog«-Aktion erzeugen. Welche Führungsweise am besten funktioniert, muss man einfach ausprobieren.
Bild: W. Krause
Popper können auf verschiedene Arten geführt werden. Je nachdem, wie der Kopf des Köders geformt ist, funktionieren verschiedene Führungsstile jeweils besser.
Das passende Popper-Gerät
Zum Angeln mit Poppern kommen meist Ruten von 2,20–2,70 m Länge zum Einsatz. Am besten sollten die Ruten eine straffe Aktion haben, um die Köder entsprechend animieren zu können. Eine hoch übersetzte Rolle hilft bei einer flotten Führung, weil die meisten Salzwasserfische auf eine zügige Köderführung stehen. In Kombination mit einer geflochtenen Schnur hat man so immer einen perfekten Kontakt zum Köder. Gegen Abrief hilft ein langes Mono- oder Fluorocarbonvorfach. Wer das Poppern auf Fische wie Köhler, Wolfsbarsche oder Mittelmeer-Barrakudas einmal ausprobieren möchte, kann das mit gewöhnlichen straffen Hecht- oder Zanderruten tun. Für tropische Raubfische muss das Gerät jedoch deutlich kräftiger sein, weil die mit unserem heimischen Gerät ganz kurzen Prozess machen würden.
Bild: R. Korn
Für aggressive Fische in tropischen Meeren kommt beim Angeln mit dem Popper nur stärkstes Gerät zum Einsatz. Um das Poppern auf kleinere Arten in europäischen Gewässern einmal auszuprobieren reicht aber schon eine straffe Spinnrute.
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