Plattfische unterscheiden, das ist selbst für alte Küsten-Kenner scheinbar nicht einfach. Wenn man mal genau nachfragt, welcher „Platte“ es denn war, heißt es meist einfach: „Butt“. Bei Blick in die Fischkiste sind dann jedoch nicht selten mehr als eine Art, die dort als Butt bezeichnet wurden. So treffen wir beim Plattenangeln in Dänemark, aber auch bei uns in Deutschland regelmäßig auf mindestens drei Arten: Scholle, Kliesche und Flunder. Es ist auf den ersten Blick nicht einfach, diese Fische zu bestimmen! Doch wenn man ihre Merkmale kennt, ist es leicht, sie voneinander zu unterscheiden.
Plattfische unterscheiden
Die drei Plattfische haben zunächst viele Gemeinsamkeiten. Sie kommen in der Nord- und Ostsee vor und werden alle ähnlich groß: Meistens fängt man Exemplare zwischen 20 und 40 cm. Anhand ihrer Körperform und einigen deutlichen Merkmalen kann man diese Plattfische unterscheiden.
Wie sieht eine Flunder aus?
Flundern (Platichthys flesus) leben eher im flachen Wasser, ziehen auch in Flüsse hinauf und sind etwas aggressiver als Scholle und Kliesche. Man könnte sie also als „rauen Typen“ bezeichnen – und das trifft es im übertragenen Sinne voll und ganz. Die Körper der Flunder fühlt sich besonders hinter dem Kopf und entlang der Seitenlinie an wie Schmirgelpapier. Nach dem Versorgen von mehreren Flundern sehen die Hände richtig lädiert aus.
Als Speisefisch eignen sich mittlere Flundern am besten. Große Weibchen haben allerdings oft ganzjährig minderwertiges Fleisch. Es ist weich und schmeckt fade bis bitter. Man kann die Plattfische also auch am Geschmack unterscheiden: Kliesche und Scholle sind beliebtere Fische in der Küche.
Wie sieht eine Kliesche aus?
Die Kliesche (Limanda limanda) ist beim Angeln im tieferen Wasser teilweise sehr häufig anzutreffen. Sie besitzt ein Merkmal, an dem man sie eindeutig erkennen kann. Ihre Seitenlinie verläuft direkt hinter dem Kopf in einem Bogen. Den haben weder Flunder noch Scholle. Auch an der Oberfläche kann man diesen Plattfisch unterscheiden. Im Unterschied zur Scholle ist sie bei der Kliesche nur in eine Richtung glatt. Streicht man „gegen den Strich“, spürt man einen deutlichen Widerstand. Er ist zwar kein Plattfisch, aber ganz ähnlich ist es zum Beispiel auch beim Barsch.
Als Speisefisch ist die Kliesche übrigens deutlich unterschätzt! Ihr Fleisch besitzt einen feinen Geschmack, sodass sie sich für viele verschiedene Fischrezepte eignet. Sie gehört zu den Plattfischen, die am besten schmecken.
Wie sieht eine Scholle aus?
Die Scholle (Pleuronectes platessa) ist unter den drei Plattfischen die beliebsteste Art. Allerdings lässt sie sich nicht unbedingt leicht fangen – oder halten! Ihr Körper hat eine sehr glatte Oberfläche, sodass sie schnell aus der Hand gleitet. Im Unterschied zur Flunder und Kliesche ist sie also schwer zu packen, doch daran lässt sie sich nur im direkten Vergleich erkennen.
Ein viel wichtigeres und deutlicheres Merkmal der Scholle sind die Höcker an ihrem Kopf. Sie ziehen sich zwischen den Augen bis zu den Kiemen.
Plattfische unterscheiden: Welche weiteren Arten gibt es?
Bei Flunder, Kliesche und Scholle besteht zwar die größte Verwechslungsgefahr, doch es gibt noch weitere Plattfische vor der deutschen Küste. Dazu gehören unter anderem die Seezunge, der Steinbutt und der Flügelbutt. Auch der wenig bekannte Glattbutt kommt in der Nordsee häufiger vor, als man denkt! Weiterhin ist auch die größte Art der Plattfische in der Nordsee heimisch: der Heilbutt. Um ihn zu fangen, lohnt sich vor allem eine Reise nach Norwegen.