Der nur wenig bekannte Steinpicker kommt im Nordatlantik und auch der Nordsee vor – und zwar häufiger, als man denkt. Angler bekommen den Fisch jedoch selten zu Gesicht.
Der Steinpicker: Knochenplatten wie eine Rüstung
Der Körper des Steinpickers (lat. Agonus cataphractus) ist von spitzen Knochenplatten bedeckt. Es sieht aus, als ob der Fisch eine Rüstung trägt. Was ebenfalls auffällt? Der große Kopf, der in einer spitzen Schnauze mit einer nach oben gereckten Nase endet. Die Unterseite der Schnauze ist mit einer Reihe von kurzen Barteln bedeckt. Der Fisch verwendet diese, um auf sandigem, schlammigem Boden Flohkrebsen, Würmern, Garnelen und Fischlaich nachzustellen. Der Rest des Körpers ist daran angepasst. Der flache Bauch hilft, dass der Fisch gut am Grund entlang gleiten kann.
Flucht in den Untergrund
Die Färbung des Steinpickers ist graubraun, manchmal auch grau oder grünlich. Er kann die Farbe schnell wechseln, wenn er sich bei drohender Gefahr in den weichen Boden eingräbt.
Kleine Steinpicker findet man im flachen Wasser der Nordsee selbst im Spülsaum. Alttiere sind dagegen eher im Tieferen zu finden. Da die Fische bis maximal 20 Zentimeter lang werden, gehen sie Anglern nur in den seltensten Fällen an den Haken, weil diese beim Brandungsangeln meist zu große Haken verwenden. Zu verwechseln sind die Steinpicker nur mit dem Seeskorpion, der aber wesentlich größer wird.
Hochzeit vor Helgoland
Während der Laichzeit von Februar bis April legt das Weibchen seine orangeleuchtenden Eier zwischen den Nähten von Braunalgen ab. Vor allen Dingen um Helgoland, wo sich alle Steinpicker des Wattenmeeres versammeln, werden die orangen Eier zwischen den Algen und Tangen abgelegt. Bis die Eier schlüpfen, dauert es verglichen mit anderen Fischarten eine ganze Weile. Erst nach zehn Monaten schlüpfen die Larven. Die Geschlechtsreife tritt beim Steinpicker nach zwei Jahren ein.
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Unschöne Spitznamen für den Steinpicker
Der Steinpicker, der aus der Familie der Groppen stammt, hat viele Spitznamen: Er wird aufgrund seines hässlichen Aussehens auch als „Nasenanhänger“ und „Alter Damenkiefer“ betitelt. Auf Englisch nennt man den Fisch wegen der vier knöchernen Noppen an der Schnauzenspitze auch „Hooknose“, also Hakennase.