Die Schatzinseln aus den Büchern unserer Kindheit sind modernen Schatzinseln unter Wasser gewichen: Hier liegen Steinfelder auf öder, ebener Sandfläche, dort ragen große Felsbrocken empor und die Wracke versunkener Schiffe. Das Wissen um solche Stellen ist der Schatz für Meeresangler, denn dort halten sich immer Fische auf. Und Seekarten weisen den Weg zum Fisch beim Wrackangeln.
Fischreichtum bei Steinen und Wracks
Steine und Wracks bieten ideale Lebensräume für Fische. Diese Orte sind oft bewachsen mit meterlangen, mächtigen Zucker- und Fingertangen, Rot- und Grünalgen, Seerosen, Muscheln, Schnecken und vielen anderen Lebewesen, die Schutz in den Ritzen und Spalten finden. Überall verstecken sich huschend viele Jungfische. Solche Orte sind ein Eldorado für alle Flossenträger. Kein Steinfeld, kein Groß-Findling, kein Wrack, an dem nicht Fische zu finden wären! Einmal weggefangen, sind in kürzester Zeit neue Fische da – keiner will sich den reich gedeckten Tisch auf dem Meeresgrund entgehen lassen.
Warum Wrackangeln fasziniert
Wrackangeln übt eine besondere Faszination auf Meeresangler aus. Schleppfischer und Stellnetzfischer meiden diese Stellen wegen der Gefahr für ihre Fanggeräte. Daher sind Steine und Wracks wenig berührt von der Berufsfischerei. Allein innerhalb der deutschen Ostseewirtschaftszone liegen zwischen Flensburg und Usedom rund 200 Wracks. Einige sind kaum noch als solche zu erkennen, doch der Fischreichtum bleibt. Andere Wracks ragen viele Meter über den Meeresboden und die größten und gefährlichsten sind mit gelben Warntonnen gekennzeichnet.
Ausrüstung und Technik für das Wrackangeln
Diese „Schatzinseln“ sind ideale Angelplätze für Kleinbootfahrer. Ausgerüstet mit einer Wrackkarte, Echolot und GPS-Navigation ist es heutzutage nicht mehr schwer, die genaue Lage zu ermitteln. Hat man einen solchen Platz gefunden, sollte man ihn sofort markieren, entweder mit einer Boje oder der „MOB“-Taste („Man-over-board“) des GPS-Gerätes. So kann man den Platz immer wieder genau anfahren oder sich drüber driften lassen.
Das BSH ist der Schatzverwalter
Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) stellt Karten zur Verfügung, auf denen anglerische „Schatzinseln“ metergenau verzeichnet sind (www.bsh.de). Passende Seekarten für fast alle Meere der Welt bekommt man auch im Yachthandel. Wer einen Angelurlaub in Norwegen plant, wird zudem die Seekarten der Bootsvermieter schätzen!
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