Hornhechtangeln mit Seidenfäden

Beim Hornhechtangeln mit Seidenfäden wird der Fisch nicht im Maul gehakt, sondern am Schnabel geschlauft. Beim Einsatz mit Spinn- und Fliegenrute haben wir Erfahrungen gesammelt mit der hakenlosen Technik.

Hornhechtangeln mit Seidenfäden: Die Seidenschlaufen bleiben an den kleinen Zähnen der Hornhechte hängen. Eine super Alternative zum angeln mit Haken. Foto: blinker

Die Seidenschlaufen bleiben an den kleinen Zähnen der Hornhechte hängen. Eine super Alternative zum angeln mit Haken. Foto: blinker

Hornhechtangeln mit Seidenfäden: Technik ganz ohne Haken

Hornhechte fangen ohne Haken? Wer zum ersten Mal Bekanntschaft beim Hornhechtangeln mit Seidenfäden macht, wundert sich sicherlich, dass das funktionieren soll. Wie gut die Seidenschlaufe den Haken ersetzt, wollten wir selber ausprobieren. Seidenschlaufen in unterschiedlichen Farben waren im Angelladen schnell besorgt. Nun wurden unsere Hornhechtköder, Blinker, Wobbler und Fliegen, mit diesen Schlaufen ausgerüstet. Bei der Fliege wurde die Schlaufe gleich mit eingebunden, am Blinker wurde sie im Sprengring eingeschlauft. Die Seidenfäden bilden so einen 5 bis 7 Zentimeter langen Schwanz am Köder. Und dann ging es an die Ostsee.

Dieser Hornhecht blieb am Seidenfaden hängen. Foto: blinker

Dieser Hornhecht blieb am Seidenfaden hängen. Foto: blinker

Vorteil für Fliege

An einem sehr windstillen Tag im Mai konnten wir schon bald die ersten Hornhechte an der Oberfläche herumschlängeln sehen. Die Fische waren also da. Jetzt mussten sie sich nur noch fangen lassen. Schon bald hatte Henning den ersten Fisch auf eine rote Fliege mit ebenso roter Hornhecht-Schlaufe gehakt. Doch ich konnte keinen Fisch dingfest machen. Immer wieder, wenn ich die Fische an warf, bekam ich zwar Attacken auf meinen Blinker, aber kein Hornhecht blieb hängen. Henning hatte mittlerweile schon zwei weitere Fische gelandet und von der Fliegen- auf die Sbirulino-Rute gewechselt. Denn mit dem Sbirulino lassen sich einfach bessere Wurfweiten erzielen, und die waren jetzt erforderlich.

An der kleinen Fliege blieben die Hornhechte offensichtlich besser hängen als an dem relativ großen Blinker. Erst als ich meinen Anhiebreflex wie beim Angeln mit Dropshotting unterdrückte und den nächsten Fisch einfach in die Schnur laufen ließ, bekam ich Kontakt und konnte wenig später den ersten Hornhecht ins Boot heben. Das also war des Rätsels ­Lösung. Auf einen Anhieb sollte man beim Angeln mit der Seidenschlaufe besser verzichten. Mittlerweile stand die Sonne höher am Himmel. Und auch Henning begann, über Fehlbisse zu klagen. Immer noch hatte ich wesentlich mehr Bisse als Fische, die hängen blieben.

 Wer Fliegen mit der fängigen Schlaufe ausrüsten will, muss diese schon mit einbinden. Foto: Blinker

Durchwachsenes Ergebnis

Nach vielen vielen Bissen – vor allem Fehlbissen –fällt unsere Einschätzung der Seidenschlaufe durchwachsen aus. Sie ist sicherlich eine interessante Alternative zum Haken bzw. Drilling. Aber das Problem der Fehlbisse, das man mit allen ­Hakenvarianten beim Hornhechtangeln hat, löst die Schlaufe auch nicht. Wenn die Schlaufe sich allerdings einmal so richtig in den langen, spitzen Zähnen des Hornhechtschnabels verfangen hat, ist sie manchmal kaum noch zu entfernen. So unentwirrbar hängen die vielen feinen Fäden zwischen den Zähnen, dass man sie im schlimmsten Fall freischneiden muss.

Das braucht man, um die Schlaufe mit Einzelhaken am Blinker zu befestigen: 1. Hornhechtschlaufe, 2. Einzelhaken, 3. Sprengring, 4. Schrumpfschlauch Foto: Bliker

Das braucht man, um die Schlaufe mit Einzelhaken am Blinker zu befestigen:
1. Hornhechtschlaufe, 2. Einzelhaken, 3. Sprengring, 4. Schrumpfschlauch Foto: Blinker

Eine weitere Beobachtung bestand darin, dass verschiedene Köder verschiedene Geschwindigkeiten erforderten, um die Fangchancen zu optimieren. Auf Fliege kamen die verwerteten Biss fast ausschließlich in den Einholpausen, also wenn der Köder kurz ruhte. Am Blinker blieben die Hornhechte vor allem hängen, wenn ich ihn mit Höchstgeschwindigkeit wie beim Rapfenangeln einkurbelte. Man muss also experimentieren, bis man die richtige Führungsgeschwindigkeit für jeden Köder gefunden hat.


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