Im Test: Rhino TECoast – Hochwertige Küstenköder-Schleuder

Sie sind auf der Suche nach einer neuen Rute für die Küste? Schauen Sie sich mal die Rhino TECoast an. Unser Urteil: Hervorragend!

Stylisch ist der Schriftzug, denn das Auge fischt mit. Abgesehen davon: Schon an diesem kleinen Bildausschnitt können Sie den schlanken Blank super erkennen. Foto: F. Pippardt

Bild: F. Pippardt

Stylisch ist der Schriftzug, denn das Auge fischt mit. Abgesehen davon: Schon an diesem kleinen Bildausschnitt können Sie den schlanken Blank super erkennen.

Die Rhino TECoast hat mit mir genau den richtigen Angler getroffen: Meine liebste Spinnrute für die Meerforellenangelei war nämlich die inzwischen leicht antike Worldchampion von Zebco. Die Rute aus der ersten Serie, die mir damals Heinz-Dieter Bodendieck Mitte der 90er Jahre ans Herz legte, steht gerade neben mir am Schreibtisch, und wenn sie Geschichten erzählen könnte, wir kämen aus dem Schwelgen in Erinnerungen nicht heraus. Doch die alte Dame ist inzwischen etwas betagt, der Lack ist längst ab, oder genauer gesagt: der komplette Schriftzug ist runter. Und der Korkgriff sieht auch aus, als hätte ein junger Hund damit gespielt …

Eine neue Meerforellenrute musste her. Nun welche? Tief in die Tasche greifen wollte ich nicht, denn die meiste Zeit fische ich mit der Fliegenrute auf Meerforelle. Dennoch wollte ich bei der Qualität keine großen Abstriche machen, wer billig kauft, der kauft bekanntlich doppelt. Und es sollte eine Rute sein, mit der das Werfen kleiner Küstenwobbler (am liebsten fische ich Eigenbau) Spaß macht, die aber auch einen Sbiro verkraftet. Ich habe die Rute tatsächlich gefunden. Und es ist wieder eine Rute von Zebco geworden: Die Rhino TECoast! Sie hat echt was drauf und ist preislich ein echtes Schnäppchen.

Mit einem dünnen Geflecht erreicht ein geübter Werfer mit der TECoast locker 70 Meter. Manchmal ist das an der Küste nötig! Foto: F. Pippardt

Bild: F. Pippardt

Mit einem dünnen Geflecht erreicht ein geübter Werfer mit der TECoast locker 70 Meter. Manchmal ist das an der Küste nötig!

Die Rhino TECoast zeigt beachtliche Wurfweiten!

Da ich die Rute in erste Linie für das Fischen mit dem Sbiro und Fliege verwende (mit langen Vorfächern!), habe ich mich für die längere Variante (3,09 Meter) mit dem etwas höheren Wurfgewicht von 12 bis 40 Gramm entschieden. Auch wenn kürzere Ruten inzwischen „trendy“ sind – für mich war diese Länge genau die richtige Wahl! Die Wurfweiten, die sich mit einem 20-Gramm-Sbiro und geflochtener Schnur erzielen lassen, sind mehr als beachtlich.

Gerechnet hatte ich damit nicht, ehrlich gesagt. Denn die elf recht kleinen Ringe (Seaguide-Beringung) erinnern fast schon an eine Matchrute und ließen befürchten, dass die Schnur beim Wurf am Blank klebt. Doch es lief wie am Schnürchen, auch beim Wechsel auf eine 0,25er monofile Schnur.

Ganz kleine Seaguide-Ringe wurden verbaut. Michael dachte anfangs, dass sich die nasse Schnur deshalb an den Blank kleben könnte – tut sie aber nicht! Die leichten Ringe der Rhino TECoast kommen dem geringen Rutengewicht zugute. Foto: F. Pippardt

Bild: F. Pippardt

Ganz kleine Seaguide-Ringe wurden verbaut. Michael dachte anfangs, dass sich die nasse Schnur deshalb an den Blank kleben könnte – tut sie aber nicht! Die leichten Ringe der Rhino TECoast kommen dem geringen Rutengewicht zugute.

Der Blank hat echt Gefühl

Das Handling der Rute ist sehr angenehm und mit einer 4000er Rolle ausgewogen, mit einer 3000er jedoch auch noch, wie ein Rollentausch zeigte. Das ist wichtig, denn stundenlang mit einer kopflastigen Rute in der Ostsee zu stehen, das geht irgendwann aufs Handgelenk, wie erfahrene Meerforellenangler wissen.

Ebenfalls sehr angenehm war die gute Übertragung der Signale aus der Schnur auf die Rute. Ein Schnipsel Aalgras an der Fliege war ebenso zu spüren wie ein vorsichtiger Anfasser. Apropos Anfasser: Von einem Meerforellen-Drill kann ich aus der Testphase nicht berichten, obwohl ich sowohl mit Sbiro und Fliege und auch mit „Hardware“ gefischt habe. Nicht jeder Angeltag ist eben Fangtag. Doch gedrillt habe ich mit der Rhino TECoast trotzdem. Nicht ganz standesgemäß, aber es hilft ja nichts: Ich habe die Rhino TECoast an einem Forellensee im Drill gefordert – und sie hat überzeugt.

Der Rutengriff der Rhino TECoast ist aus Kork, der die Hände auch im Winter ein Stück weit wärmt. Die Grifflänge ist schlau abgestimmt – der Hintergriff ist nicht zu lang, dafür ist der Vordergriff groß genug. Foto: F. Pippardt

Bild: F. Pippardt

Der Rutengriff der Rhino TECoast ist aus Kork, der die Hände auch im Winter ein Stück weit wärmt. Die Grifflänge ist schlau abgestimmt – der Hintergriff ist nicht zu lang, dafür ist der Vordergriff groß genug.

Für kleinere Regenbogenforellen, nennen wir sie mal „im Grönländer-Format“ ist die Rute nicht zu hart, und bei größeren Fischen (bis 3,2 Kilo) beweist die Rute ein beachtliches Rückgrat, sodass man auch keine Sorge bei der Begegnung mit einer 70er  Mefo oder einem größeren Küstendorsch haben muss.

Unter Strich bleibt zu sagen: Die Rhino TECoast ist eine wirklich überzeugende Spinnrute für die Küste, die auch erfahrenen Anglern Freude machen wird. Und der Preis ist kaum zu schlagen: Sie kostet im Handel weniger als 100 Euro!

In der Ausgabe 03/2021 testete Michael Werner die Rhino TECoast.

In der Ausgabe 03/2021 testete Michael Werner die Rhino TECoast.

Rhino TECoast

Technische Fakten:

  • Länge: 3,09 Meter
  • Transportlänge: 1,59 Meter
  • Teile: 2
  • Gewicht: 189 Gramm
  • Ringe: 11
  • Preis (UVP): 89,95 Euro

Besonderheiten:

  • leichte Seaguide-Ringe
  • schlanker, straffer, sensibler Blank
  • sehr günstig

 


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