Heilbutt angeln: 10 Tipps vom Profi

Er steht auf der „will ich haben“-Skala der Norwegenangler an erster Stelle: der Heilbutt. Norwegen-Profi Rainer Korn verrät 10 Tipps, wie es beim Heilbutt angeln klappt.

Heilbutt angeln: Solche platten Monster kann man vor Norwegen fangen. Dieser Koloss von 192 Pfund biss in nur fünf Metern Wassertiefe.

Solche platten Monster kann man vor Norwegen fangen. Dieser Koloss von 192 Pfund biss in nur fünf Metern Wassertiefe. Foto: R. Korn

  • Tipp 1: Das Heilbutt-Revier

    Vor allem anderen steht die Wahl des optimalen Angelreviers zum Heilbutt angeln. Die südliche Grenze, um es gezielt auf Butt zu probieren, bilden die beiden Inseln Smøla und Hitra – etwa auf Höhe Trondheims. Vor allem die Trondheimsleia, die Meerenge zwischen Hitra und Festland, hat sich in den vergangenen Jahren zur top Butt-Destination gemausert. Ab der Saison 2010 werden sogar professionelle Heilbutt-Guidings in diesen Revieren angeboten. Wenn Euch also der hohe Norden zu hoch ist, dann solltet Ihr es an der Südseite Hitras probieren.

Die kleine Lofoteninsel Værøy gilt als Top-Heilbuttrevier in Norwegen. Foto: R.Korn

Die kleine Lofoteninsel Værøy gilt als Top-Heilbuttrevier in Norwegen. Foto: R.Korn

  • Tipp 2: Gezielt auf Heilbutt angeln

    Das höhere Durchschnittsgewicht sowie auch die größere Zahl an Butten sind eher im Norden Norwegens zu erwarten. Ab Höhe Bodø beginnt die ganz heiße Region. Hier findet Ihr Top-Ziele wie die kleinen südlichen Lofoteninseln Værøy und Røst, vor denen jede Saison unzählige Butte in sehr hohen Schnittgewichten mit Einzelfischen bis über 400 (!) Pfund auf die Planken gelegt werden. Vor allem vor Værøy liegen die besten Plätze gerade einmal 15 Bootsminuten vom Hafen entfernt – und das gut geschützt unter Land.

    Zu einem weiteren absoluten Top-Heilbuttrevier hat sich Torsvag auf der nordnorwegischen Insel Vannøya in den vergangenen Jahren entwickelt. Fische von 388 und 380 Pfund sowie unzählige mittlere und größere Butte sprechen eine klare Sprache. Bei all diesen Destinationen sind Guides und/oder Betreuer vor Ort, um auch unerfahrenen Buttanglern zu ihren ersten Flachmännern zu verhelfen. Es gibt noch viele weitere Top-Ziele für Butt – schaut in die neuen Kataloge der Reiseveranstalter. Dort werden ausgewiesene Butt-Reviere besonders hervorgehoben.

Dieser Heilbutt von 192 Pfund biss in fünf Metern Wassertiefe! Foto: Kristian Keskitalo

Dieser Koloss von 192 Pfund biss in fünf Metern Wassertiefe!
Foto: Kristian Keskitalo

  • Tipp 3: Die beste Zeit zum Heilbutt angeln

    Die besten Monate für den Fang norwegischer Heilbutte sind Mai und Juni. Auch wenn im Sommer bis in den September an vielen Plätzen Butte gefangen werden – versucht, Eure Reise in die erstgenannten Monate zu legen. Dann stehen auch die Chancen auf kapitale Brocken am besten.

  • Tipp 4: Die besten Fangplätze

    Fragt Euren Reiseveranstalter oder Betreuer vor Ort, wo sich die Hot-Spots für Heilbutts befinden. Je weiter Ihr zum Angeln aufs hohe Meer hinausfahren müsst, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit von Ausfalltagen (Wetterrisiko). Werft einen Blick auf die Bootsflotte: Taugen die Boote auch für längere Fahrten übers Meer oder sind sie eher für den Küstenbereich ausgelegt. Die Mindestgröße für Offshore-Boote sollte 20 Fuß, also rund sechs Meter, nicht unterschreiten.

Rainer Korn mit einem Heilbutt, der um den schweren Jerk nicht herum kam. Foto: R. Korn

Rainer Korn mit einem Heilbutt, der um den schweren Jerk nicht herum kam. Foto: R. Korn

  • Tipp 5: Flach fängt gut

    Die meisten Butte, auch die ganz großen, werden verhältnismäßig flach gefangen. Konzentriert Euch auf Angeltiefen zwischen 10 und 50 Metern. Besonders der Bereich 20 bis 40 Meter ist sehr interessant. Vor Værøy wurde dieses Jahr ein 192-Pfünder in fünf (!) Meter flachem Wasser gehakt und bezwungen.

  • Tipp 6: Köder zum Heilbutt angeln

    Es gibt keinen ultimativen Heilbuttköder, der immer und überall am besten fängt. Als besonders erfolgreich auf Heilbutt haben sich in den vergangenen Jahren der Bergmann-Pilker in 400 Gramm, Balzers Giant Jighead, der Spezial-Jig WildEye Giant Jigging Shad von Storm, der Heilbutt-Jigger sowie Naturköder wie Hering und Seelachs erwiesen. Die Köderfische sollten möglichst frisch sein.

Jigs mit großen Gummifischen, hier das sehr fängige Storm-Modell, haben sich in der letzten Zeit als überaus erfolgreiche Köder auf Heilbutt erwiesen. Foto: R. Korn

Jigs mit großen Gummifischen, hier das sehr fängige Storm-Modell, haben sich in der letzten Zeit als überaus erfolgreiche Köder auf Heilbutt erwiesen. Foto: R. Korn

  • Tipp 7: Die besten Fangzeiten

    Legt Eure Reise möglichst in die Woche vor Vollmond (Mondkalender findet man im Internet). In der Vergangenheit wurden um die Vollmondphase besonders viele Butte gefangen. Die besten Tagesfangzeiten liegen jeweils um den Tidewechsel herum. In dem Moment, in dem das Wasser „kippt“, sich also Ebbe und Flut abwechseln, startet oft die heiße Beißphase.

  • Tipp 8: Naturköderangeln bringt Erfolg

    Lasst Euch Zeit! Butte, selbst große, schnappen den Köderfisch oft nicht mit einem Happs weg, sondern „kauen“ gern darauf herum, um ihn besser schlucken zu können. Wer dann zu früh den Anschlag setzt, verliert den Fisch.

An manchen Tagen unschlagbar: frische Köderfische wie Seelachs. Foto: R. Korn

An manchen Tagen unschlagbar: frische Köderfische wie Seelachs. Foto: R. Korn

  • Tipp 9: Die richtige Angelausrüstung

    Wenn Sie sich ernsthaft mit Heilbutten anlegen möchten, kommen Sie um eine hochwertige Ausrüstung nicht herum. Vor allem die Multirolle muss besonders robust sein und sowohl über eine sehr gute Bremse als auch ein kräftiges Getriebe verfügen. 300 Meter Geflochtene mit einer Tragkraft von 25 Kilo sollten mindestens aufgespult sein.

  • Tipp 10: Landung eines Heilbutts

    Die richtigen Probleme beim Fang sehr großer Butte beginnen oft mit dem Versuch der Landung. Bereitet Euch vor dem Törn auf ein solches Ereignis vor! Wenn der 150-Pfünder vor der Bordwand tobt, ist es dafür zu spät. Sorgt für entsprechend große und stabile Landehilfen wie Heilbuttharpune, Gaffhaken und eventuell Landehaken an einer Leine.

Hier muss die Spitze treffen, wenn ein Heilbutt mit Hilfe einer Harpune außenbords gesichert werden soll. Foto: R. Korn

Hier muss die Spitze treffen, wenn ein Heilbutt mit Hilfe einer Harpune außenbords gesichert werden soll. Foto: R. Korn

Video-Tipp: Heilbutt angeln in Norwegen


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