Die Ostsee ist ein Binnenmeer. Der Salzgehalt ist mit 0,2 bis 2,0 % je nach Region sehr gering und in vielen Bereichen herrscht starke Sauerstoffarmut. Verbunden ist die Ostsee zum Randmeer Nordsee mit nur wenigen schmalen und flachen Passagen. Der sehr stürmische Dezember 2023 hat der Ostsee nun eine Menge Salz und sauerstoffreiches Wasser beschert.
Erst hatten südöstliche Winde Wasser aus der Ostsee gedrückt und für sehr niedrige Wasserstände gesorgt. Dann ist mit den schweren Sturmfluten an der Nordseeküste kurz vor Weihnachten reichlich salzhaltiges Wasser über das Skagerrak in die Ostsee geströmt. Dadurch wurde selbst das sonst „tote“ tiefe Gotlandbecken mit Sauerstoff belüftet und die Bildung von giftigem Schwefelwasserstoff eingedämmt.
Fischarten aus der Nordsee ziehen mit
Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) spricht vom stärksten Salzwassereinstrom seit 2014. „Seit dem 20. Dezember 2023 überströmt salzreiches Wasser die Darsser Schwelle nicht nur am Boden, sondern in der gesamten Wassersäule. Das sei ein guter Indikator für einen großen Salzwassereinbruch“, sagte Dr. Volker Mohrholz vom Leibniz-Institut.
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Der Salzwassereinstrom ist für viele heimische Ostseebewohner ein Segen und es ziehen auch einige Fischarten aus der Nordsee mit. So wurden bereits im Januar vermehrt Köhler und Schellfischfänge verbucht. Wenn da noch Pollack und vielleicht sogar Heilbutt folgen, ist Angelspaß pur angesagt!
Weitere Informationen: www.geomar.de