Die ersten von 2000 Jungstöre für die Ostsee wurden Mitte Juni 2007 bei Hohensaaten in die Oder ausgesetzt. Ziel
der Besatzmaßnahme ist es, den zurzeit als verschollen geltenden
Ostseestör (Acipenser oxyrinchus) in seinem ursprünglichen
Verbreitungsgebiet der Ostsee und seinen Zuflüssen wiederanzusiedeln.
Intensive Fischerei mit zunehmender Gewässerverbauung und
-verschmutzung seit Mitte des 19. Jahrhunderts führten zu einen immer
weiter fortschreitenden Bestandseinbruch .
Nach einer Periode anhaltender, langsamer Verbesserung der Lebensbedingungen in der Oder, einem der wichtigsten Laichgebiete in früherer Zeit, beginnt jetzt eine langfristige Strategie zum Aufbau eines sich selbst reproduzierender Störbestandes. Die Bedeutung von naturnahen Flussgebieten für den Artenschutz kommt auch in dem Besatzort zum Ausdruck. Das Untere Odertal mit seinem Nationalpark und dem polnischen Landschaftsschutzpark ist die letzte großräumige Überflutungsaue Mitteleuropas. Sie soll die Kinderstube für die jungen Störe werden.Von hier sollen später die halbstarken Störe in die Ostsee wandern und hierher als laichreife Großfische zurückkehren, denn Störe haben ein ähnlich gutes Heimfindungsvermögen wie die Lachse. Die Stör-Wiederansiedlung wird von Deutschland und Polen gemeinsam durchgeführt. Finanziert und gefördert wird es durch das Bundesforschungsministerium, dem Land Mecklenburg-Vorpommern sowie der Gesellschaft zur Rettung des Störs e.V. Es wird durchgeführt in Zusammenarbeit mit dem Berliner Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB), der Landesfor-schungsanstalt für Fischerei Mecklenburg-Vorpommern und polnischen Partnern.